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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
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sofern ich es schaffte, an meinen fruchtbaren Tagen Sex zu haben. Ab 35 schon nur noch bei dreißig Prozent. Auch meine Gynäkologin fing ständig damit an, dass ich bald zu alt wäre für eine Schwangerschaft.
    Also begruben wir Vorhaben 1 (die zweiten Flitterwochen) und nahmen direkt Vorhaben 2 in Angriff (das Babykriegen). Ich kaufte ein Thermometer, um die Basaltemperatur zu messen, einen Ratgeber zum Thema, wie man die weibliche Fruchtbarkeit verlängert, und schlief alle zwei Tage mit meinem Mann. Ich trank keinen Kaffee und keinen Alkohol, aß weniger Tofu und pinkelte auf unzählige Schwangerschaftstest-Stäbchen.
    Der erste Monat war vorbei. Dann der zweite. Dann der dritte. Sollte ich über Adoption nachdenken?
    Anfang Dezember musste ich geschäftlich nach Phoenix. Und da meine Periode bald fällig war, packte ich auch Binden, Tampons und einen Schwangerschaftstest ein.
    Der zweite Tag in Phoenix war der 27. Tag in meinem Zyklus. Eigentlich noch zu früh für einen Schwangerschaftstest, aber ich war ungeduldig. In Bruchteilen von Sekunden zeichnete sich eindeutig ein dunkles Plus-Zeichen ab.
    Sofort rief ich Mark auf dem Handy an.
    » Liebling, ich bin schwanger!«, sagte ich.
    » Was? Woher weißt du das jetzt schon?«, fragte er.
    » Urinprobe und Plus-Zeichen.«
    » Kann das auch ein falsches Ergebnis sein?«
    » Glaube nicht. Sobald ich zurück bin, mache ich einen Bluttest, aber ich habe nicht die geringsten Zweifel. Ich bin schwanger! Da ist ein Baby in meinem Bauch. Ich fühle es.«
    » Oh, schön«, sagte er.
    » Ich muss zurück in die Konferenz. Wollte nur, dass du es gleich weißt.«
    » Ja, gut.«
    Klingt diese Unterhaltung in Ihren Ohren nicht irgendwie verkehrt? Für mich schon. Ich hatte erwartet, dass Mark meine Schwangerschaft genauso aus dem Häuschen bringen würde wie die Nachricht, dass wir genug Geld auf dem Konto hätten, um ihm einen Snowboard-Trip nach Crested Butt zu finanzieren. Aber er klang eher resigniert. Bezwungen. Besiegt.
    Oder bildete ich mir das nur ein? Vielleicht machten mich die Schwangerschaftshormone bloß schon überempfindlich.
    Ich packte das Stäbchen in meinen Koffer. Wieder daheim zeigte ich es Mark stolz und glücklich.
    » Du hast das Teststäbchen aufgehoben«, fragte er und hob die Brauen.
    Er will das Baby. Er will das Baby. Er will das Baby.
    Das ist bloß der typische Unterschied zwischen Männern und Frauen, beruhigte ich mich selbst. Nur weil er nicht jeden Millimeter des Teststäbchens inspiziert, heißt das ja nicht, dass er das Baby nicht will. Oder?
    Eine Woche später war ich bei meinem Hausarzt, um den Bluttest machen zu lassen. Mark war nicht dabei. Ich weiß es nicht mehr genau, warum nicht. Eins aber weiß ich bis heute: Als die Arzthelferin sagte » Gratuliere! Sie sind schwanger!«, fehlte er mir wirklich. Wie gerne hätte ich seine Hand gehalten. Ich hätte mir gewünscht, dass er mich in den Arm nimmt und sagt: » He, das ist der Wahnsinn!«
    Mark war mittlerweile mehr als ein Jahr arbeitslos. Da sollte man doch meinen, dass es langsam Zeit wurde, dass er wieder eine feste Arbeit fand.
    Ich jedenfalls meinte das und bat ihn, sich nach einem Job umzusehen. Wo, war mir ganz egal. Meinetwegen auch als Koch in einer Frittenbude. Ich wollte nur, dass er mit Geld nach Hause kam, wenn das Baby da war. Ich wollte einen Mann, der arbeitete. Wie die Männer anderer Frauen auch.
    Hin und wieder sah ich ihn die Stellenanzeigen durchgehen. Doch gegen Ende des ersten Drittels meiner Schwangerschaft hatte er sich noch nirgendwo beworben.
    Eines Abends dann sagte er: » In der Innenstadt ist ein Geschäftsraum zu vermieten. Die perfekte Lage für einen Fahrradladen.«
    Einen Fahrradladen zu eröffnen, hatte ich ihm weiß Gott wie lange vorgeschlagen. Er wäre der ideale Ladenbetreiber. Das war genau sein Ding. Ich habe es immer gewusst. Aber ausgerechnet jetzt? Wo ich schwanger war? Jetzt, wo ich hoffte, weniger arbeiten und mir mehr Auszeiten nehmen zu können?
    Warum hatte er das nicht schon viel früher in Angriff genommen? Vor einem Jahr? Vor zwei Jahren? Warum ausgerechnet jetzt im so ziemlich ungünstigsten Moment?
    » Warum hast du diese Idee nicht früher umgesetzt?«
    » Weil es früher keinen Laden gab.«
    » Es gab jede Menge.«
    » Aber die waren alle nicht geeignet. Der hier ist perfekt. Er liegt an der Main Street und die Miete ist billig.«
    » Und wenn das Baby kommt, hast du noch lange nichts verdient«, sagte ich.
    » Ich weiß«, sagte

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