Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
zu ignorieren.
» Tut es dir leid, dass du auf die Party gegangen bist an dem Tag, an dem ich mit unserem Baby vom Krankenhaus heimgekommen bin?«
» Ja, tut mir leid. Ich hätte bei dir bleiben sollen.«
» Tut es dir leid, dass du unser zusammengespartes Neuseeland-Geld für deinen Skiurlaub verjubelt hast?«
» Nicht alles. Für Neuseeland hätte es noch gereicht.«
» Doch, alles. Und nein, für Neuseeland hätte es nie und nimmer gereicht.«
» Okay, tut mir leid. Hätte ich nicht tun sollen.«
» Tut es dir leid, dass du mir den Kleiderschrank nicht frei geräumt hast, als ich bei dir eingezogen bin?«
» Habe ich das nicht?«
» Nein, hast du nicht.«
» Tut mir leid. Hätte ich machen sollen.«
Ich erwartete, dass er Streit mit mir anfing. Dass er mir sein Verhalten erklärte. Dass er mir vorwarf, überempfindlich zu sein.
» Tut es dir leid, dass du keinen Sex mit mir wolltest, als ich schwanger war, weil ich eine fette Kuh für dich war?«
» Du warst doch keine fette Kuh für mich.«
» Also?«, fragte ich.
Er schwieg.
» Wenn ich keine fette Kuh für dich war, woran lag es dann? Du wolltest definitiv keinen Sex mit mir.«
» Es war eben komisch.«
» Was verstehst du unter komisch?«
» Na ja, komisch eben.«
Geduld war nicht gerade meine Stärke. Und wenn ich sehe, wie jemand nach den richtigen Worten ringt, dann warte ich nicht ab. Ich lege ihm die Worte in den Mund.
» Komisch, weil ich ein Baby im Bauch hatte?«
» Ja, genau«, sagte er mit einem erleichterten Lächeln.
Ob das seine ehrliche Antwort darauf war? Mist. Hätte ich doch bloß gewartet, was er selbst gesagt hätte.
» Aber dem Baby hätte das doch gar nichts ausgemacht«, sagte ich.
» Woher willst du das wissen?«
» Weil ich es weiß. Jeder Arzt hätte dir das bestätigt.«
» Tut mir leid, dass ich keinen Sex mit dir wollte, als du schwanger warst.«
» Tut es dir leid, dass du nie da warst, wenn ich dich gebraucht habe?«
» Ich wusste nicht, dass du mich gebraucht hast.«
Wie konnte er so etwas sagen? Ich war überrascht und fassungslos zugleich. Da war ich eines Nachts nahe dran, unser Kind umzubringen; fuhr bei jeder Gelegenheit aus der Haut; verlor jede Menge Haare, die bei jedem Duschen (sofern ich mal dazu kam) den Abfluss verstopften. Ich mutierte zu einem elenden Zornigel, der geistig und körperlich nicht mehr beisammen war, während mein Mann meinem Zerfall nur seelenruhig zusah. Ich schrie ihn an, den Hund, das Kind, die ganze Welt; hatte dunkle Ringe unter den Augen; war matt und erschöpft. Wenn das Telefon klingelte, ging ich manchmal gar nicht ran, weil ich mich nicht dazu aufraffen konnte; und beim kleinsten Laut zuckte ich zusammen.
Hatte er all das nicht mitbekommen?
» Erinnerst du dich nicht, wie ich im Auto saß und nicht mehr wusste, wie ich den Scheinwerfer einschalte?«
» Ja, aber ich dachte, das liegt an deiner Übermüdung. Was hätte ich denn machen sollen?«
» Du hättest für mich da sein können. Ich hätte dich gebraucht. Kaarina hätte ihren Vater gebraucht und ich hätte meinen Mann gebraucht.«
Ich spürte, wie mein Schmerz, meine Wut und meine Enttäuschung langsam wichen, während ich mir den angestauten Frust von der Seele redete.
» Tut mir leid. Ich will mein Bestes tun, um künftig für dich da zu sein«, sagte Mark mit einem liebevollen Blick.
» Noch etwas?«, fragte er.
» Ich glaube nicht. Aber ich sage es dir, sobald ich mal wieder einen Hals auf dich habe.«
» Klingt wie ein fester Vorsatz.«
Ich küsste ihn auf die Stirn.
Machen Sie eine » Frust«-Liste. Sprechen Sie alle Punkte darauf mit Ihrem Partner an. Reden Sie über all die alten Wunden, damit sie heilen können.
Wir machten Fortschritte, aber ich war nicht sicher, ob das ausreichen würde. Zu sagen, dass es ihm leidtue, war eine Sache. Eine ganz andere war es, ein besserer Ehemann, ein besserer Vater, ein besserer Mensch zu werden. Es würde einige Zeit dauern, bis ich wieder Vertrauen fassen könnte.
Ich machte eine Meditationsübung, die ich aus dem Yoga kannte. Dabei setzte ich mich mit dem Rücken zur Wand, schloss die Augen und entspannte meinen Körper. Ich lenkte meine Konzentration nach innen auf meine Atmung und auf das, was ich dort in mir spüren konnte. Mein Herz fühlte sich gedrückt an, so, als hielte es jemand fest in der Faust, und ich fragte mich, ob es sich jemals wieder normal anfühlen würde.
Ich ließ eine Person nach der anderen vor meinem geistigen Auge
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