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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
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vorüberziehen. Zuerst mich selbst. Dann Kaarina. Dann eine Freundin. Und jedem einzelnen dieser Menschen sagte ich: » Ich biete dir mein liebendes Herz. Ich wünsche dir das Allerbeste. Ich schenke dir meine bedingungslose Liebe.« Ich stellte mir vor, wie ich jedem von ihnen friedvolle, weiße Lichtenergie zusandte, die sie dann umfing.
    Mein Mann kam zum Schluss an die Reihe. Sein Gesicht konnte ich kaum sehen. Nur bruchstückhaft. Auch ihm schickte ich meine bedingungslose Liebe und umhüllte ihn mit Licht und positiver Energie.
    Dann konzentrierte ich mich wieder auf mein Herz. Es fühlte sich jetzt schon nicht mehr so gedrückt an.
    Als wir uns an jenem Abend schlafen legten, hielt ich Marks Hand. Sie war groß und warm. In seiner Hand konnte ich spüren, dass unsere Ehe zu heilen begann. Ich konnte spüren, dass die Verbindung zwischen uns langsam wieder stärker wurde. Und ich dachte: » Vielleicht, aber nur vielleicht, werde ich diesen Mann ja wieder lieben können.«
    Eine Woche später wollten wir für einen dreitägigen Kurzurlaub nach Cape May in New Jersey fahren. Es war Sonntag, und Mark wollte vormittags noch im Laden arbeiten. Bevor er ging, bat er mich, nach dem Ladegerät für die Digitalkamera zu suchen.
    Ich suchte im Wandschrank im Flur. Dann im Schlafzimmer.
    Blieb nur noch eine Möglichkeit: der begehbare Kleiderschrank im Keller. Doch eigentlich war der allein Marks Revier. Es war sein Schrank. Absolutes Männerreich.
    Darin etwas finden zu wollen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Ich öffnete die Tür. An der Kleiderstange hingen Anzugjacken, Anzughosen, Krawatten, Hosenträger, ein Sortiment von Ski-, Motorrad- und Fahrradklamotten. Auf dem Schrankboden stapelte sich eine ganze Galerie von Schuhen: Skistiefel, Motorradstiefel, Radschuhe, Turnschuhe, Wanderstiefel, Taucherflossen. Daneben Schachteln, Papierstapel, Plaketten, Helme, Kletterseile, Schienbeinschützer, Trophäen, Aktentaschen und stapelweise eingerahmte Fotos. Schließlich entdeckte ich eine Schachtel mit der Aufschrift » Olympus«.
    Aha, das Ladegerät!
    Aber was war denn das in der Ecke dort? Ein Stapel Grußpostkarten. Ich griff danach. Die Karten hatte ich Mark geschrieben und sie reichten zurück bis zu dem Jahr, in dem wir uns kennengelernt hatten.
    Hat er etwa jede Karte von mir aufgehoben?
    Auf einer Karte stand, » Herrliches Winterwetter heute für eine gemeinsame Schlittenfahrt…«. Ich klappte die Karte auf und las, » Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber soweit ich weiß, haben wir es noch nie in einem Schlitten getan…« Musste ich ausgerechnet diese Karte herausziehen? Das sollte ich geschrieben haben? Habe ich wirklich einmal so für Mark empfunden? Ich seufzte. Ja, genau so sollte es wieder werden. Ich wollte, dass ich wieder die gleichen romantischen Gefühle, das gleiche sexuelle Verlangen empfand. War das möglich?
    Auf der nächsten Karte waren zwei Zebras abgebildet, die Köpfe zärtlich aneinandergeschmiegt. Auf die Innenseite hatte ich geschrieben, » Danke, dass du das vergangene halbe Jahr mit mir geteilt hast. Und für deine Geduld mit mir. Du hast mich sehr glücklich gemacht.«
    Dann fand ich einen Zettel, auf den mit Tinte ein Gesicht gemalt war. Auf Augen, Nase und Mund war jeweils eine Münze geklebt. » Weil ich nicht bei dir sein kann, hier ein Bild von mir. Ich bin so glücklich, dass ich dich habe. Die Münzen in den Augen sollen meine Gedanken sein, die auf der Nase meine Umarmungen, und die auf dem Mund meine Küsse. Ich weiß, das ist nur ein schwacher Trost, bis wir uns wiedersehen und das alles haben können.«
    Ich konnte mich absolut nicht daran erinnern, eine solche Karte gebastelt zu haben. War ich einmal so vernarrt in ihn gewesen?
    Die letzte Karte im Stapel war recht kitschig. » Einen Mann wie dich zu lieben, bedeutet…«, stand da. Auf diese Karte hatte ich geschrieben: » Es bedeutet, jemanden zu haben, zu dem ich aufschauen kann, jemanden, der klassische Musik mit mir hört, auch wenn er klassische Musik gar nicht mag. Es bedeutet, dass er sich neben mich kuschelt und mich erträgt, auch wenn ich krank bin und aussehe wie drei Tage Elend. Es bedeutet, dass ich unendlich froh, glücklich und dankbar bin, dass du in mein Leben getreten bist.« Ich nahm die Karten mit nach oben und legte sie auf meinen Schreibtisch. Ja, sie erinnerten mich an eine Frau, die ich einmal gekannt habe. Vielleicht würde ich wieder zu dieser Frau werden, wenn ich mir diese Karten nur

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