Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
Gartenterrasse des Restaurants, die hübsch angelegt war mit Bäumen und einem Teich mit Springbrunnen im japanischen Stil, in dem ein paar Kois schwammen. Ich nippte an meinem Wein und überließ es Mark, sich mit dem Gequengel unserer Tochter zu befassen. Ich blieb ruhig und entspannt und genoss meinen Tag. Das Essen kam und Kaarinas Laune besserte sich mit jedem Löffel. Sie sang mir ein Geburtstagsständchen, und die Gäste am Nebentisch klatschten begeistert Beifall.
Wieder zu Hause, brachte Mark Kaarina ins Bett, wo sie einschlief, noch ehe die Gutenachtgeschichte zu Ende war.
Anschließend sahen wir zusammen fern. Das hatten wir seit Monaten nicht mehr zusammen gemacht. In einer Szene warf sich ein Paar am Bungee-Seil von der Brooklyn Bridge und schaffte es irgendwie, während des Falls in der Luft Sex zu haben.
» Etwas weit hergeholt«, meinte Mark.
» Stimmt«, sagte ich.
Wir gingen ins Bett, und ich legte meine Hand auf seine Brust. Ich spürte die Wärme seines Körpers. Ich schloss die Augen und war glücklich und dankbar.
Wenn Sie entnervt sind, weil Ihr Kind Ihnen auf der Nase herumtanzt, bitten Sie Ihren Mann um seine Unterstützung, laut und deutlich. Er kann schließlich nicht Ihre Gedanken lesen. Seien Sie möglichst konkret. » Ich brauche deine Hilfe«, ist halbwegs gut formuliert, aber » Kannst du dich um das Kind kümmern, da mir gleich die Nerven durchgehen«, ist sehr viel konkreter.
Als wir uns daran machten, das Thema Romantik anzugehen, hoffte ich, dass die Schmetterlinge in meinem Bauch wieder zu flattern beginnen würden wie damals, als wir frisch verliebt waren. Das war zwar nicht der Fall, aber ich war trotzdem zufrieden. Natürlich ist es romantisch, wenn die Funken sprühen, aber nach acht Jahren Ehe wusste ich, dass es weit mehr braucht, um die Romantik neu zu entfachen. Und diese Dinge galt es zu üben:
Berührung: Etwa einen Monat vor meiner Heirat hatte meine Mutter ihre engsten Freundinnen und ein paar Kolleginnen zusammengetrommelt. Eine nach der anderen gab mir Ratschläge für ein langwährendes Eheglück. Viele davon habe ich über die Jahre vergessen, aber einer ist mir doch im Gedächtnis geblieben: » Lebe die Liebe mit deinem Mann, vom Aufwachen bis zum Schlafengehen.« Gemeint hatte sie damit viele kleine Liebesbezeugungen den ganzen Tag über– ein liebevoller Blick, ein Lächeln, eine Berührung. Sie hatte mir ans Herz gelegt, sich immer wieder darauf zu besinnen, denn wenn man erst mal lange verheiratet sei, würde man diese kleinen Dinge vergessen. Und mit dem Vergessen höre die Berührung auf. Und mit der Berührung das Verlangen. Und mit dem Verlangen der Sex.
Ich habe gelesen, dass sich verheiratete Paare in Puerto Rico bis zu 180 Mal am Tag berühren. Franzosen bis zu 110 Mal. Und wir hierzulande lediglich zwei Mal. Als ich ein paar Freunden von dieser Statistik erzählte, meinten die nur: » Zwei Mal? Wenn überhaupt.«
Mark und ich hatten uns früher viel öfter berührt, sehr viel öfter. Vor dem Einschlafen nahmen wir uns in den Arm. Wenn er am späten Nachmittag nach Hause kam und ich am Computer saß, massierte er mir die Schultern. Wenn wir zusammen im Auto fuhren und ich meinen Gedanken nachhing, griff er nach meiner Hand und hielt sie sanft, bis ich wieder ansprechbar war. Wenn ich ihn während der Arbeit anrief, freute er sich stets, egal wie viele Kunden gerade im Laden standen. Wenn wir auf einer Party waren, hielt er sich stets in meiner Nähe, statt immerzu mit seinen Kumpels zusammenzuhocken, strich mir über den Arm oder den Rücken und schenkte mir ein Lächeln, das mehr sagte als tausend Worte.
Ich machte es nicht anders, schmiegte mich in der Öffentlichkeit an ihn, liebkoste ihn. Einmal zum Beispiel, er stand gerade an der Ladenkasse, näherte ich mich von hinten, schlang die Arme um ihn, drückte ihm einen Kuss in den Nacken und säuselte: » Hast du deine Lohnsteuer auch brav abgeführt?«
Anerkennung: In der Romantik geht es auch darum, danke zu sagen. Danke für die großen und die kleinen Dinge und die dazwischen. Es geht darum, Komplimente zu machen. Dem Partner zu sagen, dass ihm die Sonnenbrille fantastisch steht oder das Hemd seine Brust betont, oder dass es wunderschön war, dass er mich vor allen anderen Leuten zärtlich berührt hat.
Ein Mann braucht Streicheleinheiten für sein Ego, auch bei Kleinigkeiten. Und mein Mann ist da nicht anders. Ich habe mich jahrelang dagegen gesträubt. Zum Beispiel hat er vor ein
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