Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen
sammeln werden und die „Ausbeute“ an guten Fotos immer besser werden wird. Anfangs gefällt Ihnen vielleicht nur jedes 30. Foto, den Rest würden Sie als „Ausschuss“ am liebsten löschen. Nach ein paar weiteren Stunden mit Ihrer Kamera wird es dann schon jedes 20. Foto sein und irgendwann gefällt Ihnen jedes 10. oder sogar mehr.
Experimentieren Sie einfach mit den Einstellungen der Kamera, den Lichtsituationen, den Belichtungszeiten. Ziehen Sie mal in den Morgenstunden los, mal am Abend oder auch mal nach einem Regen, um die Reflektionen auf dem nassen Asphalt festzuhalten. Lassen Sie sich nicht von schlechten Bedingungen abhalten, sondern machen Sie einfach das Beste daraus.
Sie finden im Internet unter
http://www.wenigerknipsen.de/galerie
eine Reihe Fotos, die Ihnen vielleicht als Anregung dienen.
Außerdem habe ich für Sie unter
http://www.wenigerknipsen.de/youtube
mehrere Videoclips mit ergänzendem Material zu diesem eBook / Buch eingestellt, worunter Sie auch einige Beispielfotos und Anleitungen zu deren Erstellung finden werden.
Zusammenfassung
Sie haben jetzt die fotografischen Grundlagen zumindest in ihren wesentlichen Grundzügen kennen gelernt. Spätestens jetzt sollten Sie Ihre Kamera in die Hand nehmen und sich mit ihr vertraut machen. Welche Kameragattung haben Sie da? Eine Kompaktkamera, Bridge- oder EVIL-Kamera oder sogar eine Spiegelreflex oder vielleicht nur ein Smartphone? Wahrscheinlich ist sie bereits digital und nicht mehr analog. Wie können Sie die drei elementaren Parameter "ISO-Empfindlichkeit", "Blende" und "Belichtungszeit" einstellen? Löst der Blitz ungewollt aus? Wie stellen sie den ab? Verfügt die Kamera über Motivprogramme, die Ihnen anfangs das Leben erleichtern? Welche sind das und wie stellen Sie die ein? Nehmen Sie die Bedienungsanleitung Ihrer Kamera und schlagen Sie diese Dinge nach.
Betrachten Sie die Fotos, die Sie bisher mit Ihrer Kamera gemacht haben. Welche sind gut - und warum? Welche sind nicht gut - was hätten Sie besser machen können? Ist der Bildaufbau langweilig? Ist zuviel auf dem Foto drauf? Sind Sie nicht nah genug dran gewesen? Sind die Fotos nicht scharf? Warum nicht? Sind sie verwackelt oder haben Sie einfach nicht richtig scharf gestellt und der Fokuspunkt lag nicht auf dem bildbestimmenden Motiv oder den Augen der portraitierten Person. Ihre Kamera wird in den seltensten Fällen schuld daran sein, dass Ihnen Ihre eigenen Fotos nicht gefallen.
Ziehen Sie jetzt also nicht los und kaufen sich irgendein Zubehörteil oder sogar eine neue Kamera. Werden Sie sich erst darüber klar, ob die Neuanschaffung wirklich dazu beiträgt, dass Ihre Fotos besser werden. Wie eingangs schon erwähnt, kann man auch mit der teuersten Ausrüstung schlechte Fotos machen und umgekehrt. Erst wenn Sie meinen, dass Sie selbst mit Ihrem Tun an die Grenzen des Handwerklichen stoßen und eine weitere Verbesserung nur durch bessere Technik erzielt werden kann, erwägen Sie die Anschaffung einer neuen Ausrüstung. Lassen Sie sich auch hier mehr durch das Emotionale leiten als durch das Studium von Fachzeitschriften und Testberichten - welche Kamera nehmen Sie gern in die Hand, welche fühlt sich gut an, welche empfinden Sie eher als umständlich?
Wenn Sie sich anfangs noch auf eines der Motivprogramme oder die Programmautomatik Ihrer Kamera verlassen, ist das vollkommen ok. Warum auch eine Kamera für mehrere Hundert Euro oder mehr kaufen und dann alles nur manuell einstellen? Wenn Sie bereits darauf achten, dass Sie die Köpfe nicht mehr mittig im Fadenkreuz haben, Sie keine Gliedmaßen mehr abschneiden, Sie wirklich nah genug herangehen, Sie keine Totalen oder nichts sagende Panoramen ablichten, sondern öfter Details Ihre Motive werden, dann sind Sie bereits dabei, sich fotografisch weiter zu entwickeln.
Wenn Sie dann auch noch eine Bildbearbeitungssoftware hinzu nehmen, um Fehler beim Bildausschnitt oder der Ausrichtung des Horizontes zu korrigieren oder mit dem Kontrast, der Helligkeit und der Farbsättigung experimentieren, beginnen Sie bereits sich nicht nur dokumentarisch mit der Fotografie, sondern auch ästhetisch mit Ihr auseinander zu setzen.
Aber was heißt das denn nun konkret? Wie ist der Ablauf (neudeutsch "Workflow") des Fotografierens, wenn man all diese Aspekte unter einen Hut bekommen soll? - Nun, das ist sehr individuell und jeder Fotograf geht ein wenig anders vor! Aber folgendes Grundgerüst ist für Sie vielleicht an dieser Stelle
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