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Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhoert und wie Sie zuhoeren, damit Ihr Kind redet

Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhoert und wie Sie zuhoeren, damit Ihr Kind redet

Titel: Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhoert und wie Sie zuhoeren, damit Ihr Kind redet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Uwe Rogge , Angelika Bartram
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daraus auch ein »WUNDERSPIEL« machen. Rufen Sie mit Ihrem Kind die gute Alltagsfee herbei und teilen Sie ihr Ihre Wünsche mit. Sie können ihr auch (gemeinsam mit dem Kind) einen Brief schreiben, oder Ihr Kind malt ein Bild mit seinen Wünschen. Sie können sich auch selbst zum großen Magier ernennen, der die Macht hat, die Wirklichkeit so zu gestalten, wie Sie es möchten. Alles ist möglich. Hauptsache, Sie und Ihr Kind sehen das erfüllte Wunder KLAR UND DEUTLICH vor sich.
    Dann erklären Sie den nächsten Tag zum Wundertag und lassen sich überraschen, was passiert.



Zu einem guten Gespräch gehören viele Zutaten: zuhören, nachfragen, von sich reden, Interesse zeigen, eine entspannte Atmosphäre … Auch die Kommunikation zwischen den Eltern dient Kindern als Vorbild für ihr eigenes Gesprächsverhalten. Bei so vielen Faktoren verwundert es nicht, dass es nur ab und zu mal zu einem richtig guten Gespräch kommt. Was Sie dazu beitragen können, erfahren Sie in diesem Kapitel.

»
Erzähl
doch
mal
, wie war’s im Kindergarten?«
    Kinder sind sensibler, als viele Eltern denken, sie lesen zwischen den Zeilen, hören Zwischentöne heraus. Deshalb spüren Heranwachsende auch, wenn sie es mit Erwachsenen zu tun haben, die nicht richtig zuhören, die unbeteiligt wirken oder viele Floskeln verwenden. Kinder machen dann dicht, sie treten in einen BEFRISTETEN KOMMUNIKATIONSSTREIK , wenn sie nur Pflichtschuldigkeit und aufgesetzte Bemühungen statt Zugewandtheit und echtes Interesse an ihrer Person erleben. Mit vielleicht gut gemeinten, letztlich aber leeren, floskelhaften Fragen der Art »Wie war’s denn heute in der Schule?« regen Sie keinen Heranwachsenden zu einem Gespräch an und verwickeln ihn in keinen echten Austausch.
Leonie und der Happy Day
    Sandra Lehnert klopft ungeduldig auf das Lenkrad. Sie ist auf dem Weg zum Kindergarten, denn dort wartet ihre fünfjährige Tochter Leonie schon auf sie. Sandra ist spät dran, weil sie auf dem Weg zum Kindergarten noch eben ihre Mutter abgeholt hat, um sie zum Kaffeetrinken mit nach Hause zu nehmen. Ihre Mutter war mal wieder nicht fertig, und so geriet Sandras perfekter Zeitplan durcheinander.
    Eilig parkt Sandra ihren Wagen kurz im Halteverbot und hastet in den Kindergarten. Leonie hält schon nach ihrer Mutter Ausschau und winkt ihr freudig zu. Sie will ihr gerne noch etwas zeigen. Aber Sandra wiegelt ab: »Ein anderes Mal, Schatz!« Sie drängt zur Eile: »Komm, Leonie, beeil dich, Oma wartet im Auto.«
    Freudig läuft Leonie aufs Auto zu und begrüßt ihre Oma stürmisch. Beide nehmen hinten auf dem Rücksitz Platz. Dann geht die Fahrt los. Jede Ampel scheint sich gegen Leonies Mutter verschworen zu haben, denn sie sieht nur Rot. Und während sie ungeduldig an der Ampel steht, fragt sie ihre Tochter: »Na, Leonie, erzähl mal, wie war’ s denn im Kindergarten?«
    »Schön«, antwortet Leonie knapp.
    »Was habt ihr denn gemacht?«
    »Gespielt.«
    »Und was habt ihr sonst noch gemacht?«
    »Gespielt«, wiederholt Leonie.
    »Wie? Ihr habt heute die ganze Zeit nur gespielt?« Sandra klingt ein wenig entrüstet.
    Leonie schweigt.
    »Leonie lernt doch jetzt auch schon Englisch«, erklärt Sandra ihrer Mutter. »Sag doch mal was auf Englisch zu Oma!«, fordert sie ihre Tochter auf.
    Aber Leonie schweigt weiter und schaut lieber aus dem Fenster.
    »Komm Schatz, du kannst so schön ›Hello, how do you do?‹ sagen.«
    »Wirklich?«, erkundigt sich die Oma.
    Leonie nickt.
»Muss ich dir denn jedes Wort aus der Nase ziehen?«
    »Dann sag’s doch mal, der Oma zuliebe«, drängt die Mutter.
    Leonie schüttelt den Kopf.
    Die Oma zwinkert ihr zu: »Ist schon in Ordnung.«
    Sandra beobachtet das im Rückspiegel.
    »Mama, jetzt lass sie doch mal«, beschwert sie sich, während sie an der nächsten roten Ampel halten muss. Sie dreht sich zu ihrer Mutter nach hinten um. »Es ist gut, wenn Leonie ein bisschen übt.«
    Sie lächelt Leonie zu und erkundigt sich: »Was habt ihr denn heute für ein schönes neues Wort gelernt?«
    Leonie zuckt mit den Schultern.
    »Schatz, bitte, muss ich dir denn jedes Wort aus der Nase ziehen?«, beschwert sich die Mutter.
    Das Auto hinter ihr hupt, weil die Ampel inzwischen auf Grün umgeschaltet hat. Seufzend und ein wenig verärgert fährt Sandra los.
    »Jetzt lass Leonie doch mal«, beschwichtigt die Oma. »Vielleicht hat ihr das Spielen ja heute mehr Spaß gemacht.«
    »Mama, Englisch lernen sie auch spielerisch«, klärt Sandra ihre Mutter

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