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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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herb. Er wird dir schmecken.«
    Vielleicht hätte sie es geschafft, zur Tür zu rennen und hinauszustürzen, doch sie hatte es satt wegzurennen. Stattdessen erhob sie sich sehr langsam. »Weißt du, was ich möchte?« Ihre Stimme klang überraschend sanft. »Was ich wirklich möchte? Dich an deinen Daumen aufgehängt über einem großen Feuer hängen sehen.« Sie trat auf ihn zu, während er zwei Gläser einschenkte. »Ein richtig großes Feuer, Johnson.« Sie legte die Hände auf die Bar und beugte ihr Gesicht ganz nah zu seinem.
    »Warum versuchst du es stattdessen nicht mit Wein?«
    Sie wollte sich das Glas schnappen, doch er war schneller und hielt ihre Hand fest. »Rotschopf«, warnte er sie ruhig, »du wirst es bereuen, wenn du mir das wieder über den Kopf kippst.«
    Sie riss ihre Hand frei und stürzte dann das Glas in einem Zug hinunter. »Danke für den Drink.« Und damit ging sie möglichst würdevoll zur Tür. Doch Craig war neben ihr, bevor sie die Tür öffnen konnte.
    »Auf diese Art wirst du guten Wein nie schätzen lernen.« Er zog sie wieder zurück und drückte sie auf einen Stuhl. »Setz dich. Wir reden jetzt ganz normal, oder ich ziehe andere Saiten auf. Es liegt an dir.«
    »Es gibt nichts, worüber wir reden müssen.«
    »Gut.« Und so schnell, wie er sie auf den Stuhl gedrückt hatte, so schnell zog er sie auch wieder hoch. Und bevor sie auch nur protestieren konnte, lag sie in seinen Armen.
    Er küsste sie, als wolle er sie nie wieder loslassen. Bereitwillig öffnete sie die Lippen. Die eine Hand vergrub Craig in ihrem Haar, während er die andere über ihren Körper gleiten ließ und dabei ihre Biegsamkeit, ihre Schwäche und ihre Stärke entdeckte. So hatte er sie noch nie berührt, und die Wirkung verblüffte sie beide.
    Amy war so voller Leben. Craig spürte eine Kraft der Sinnlichkeit in ihr, die ihn verwirrte und erregte.
    Kein Mann hatte sie bisher so fühlen lassen. Es erschreckte und entzückte sie zugleich. Es war leicht, fast zu leicht, die Grundregeln zu vergessen, die sie für ihre Beziehung aufgestellt hatte, die Vernunft und die Wut, die Craig nur wenige Augenblicke zuvor in ihr hatte brodeln lassen. Es zählten nur noch das Hier und Jetzt und das Erschauern ihres Körpers, überall dort, wo Craig sie berührte. Mit einem halb unterdrückten Laut des Behagens schmiegte sie sich an ihn.
    Hinter ihnen schrillte das Telefon. Sie überhörten es und lauschten auf das Schlagen ihrer Herzen.
    Schließlich vergrub Craig das Gesicht in ihrem Haar und holte tief Luft. Noch etwas Neues, dachte er. Es gab keine andere Frau, die ihn atemlos gemacht hatte.
    Auf Armeslänge hielt er Amy von sich und musterte ihr Gesicht. Ihre Augen waren groß und verhangen und sehr grün. Sie sah ebenso verwirrt aus, wie er sich fühlte.
    »Wir sollten besser miteinander reden.«
    Sie nickte nur und ließ sich kraftlos auf den Stuhl sinken.
    Er füllte ihr Glas nach. Seine Hand war nicht ruhig. Ob er später die Kraft hätte, darüber zu lachen? Er reichte ihr das Glas und setzte sich mit seinem ihr gegenüber.
    Sein Haar war zerzaust und von der Arbeit unter der sengenden Sonne von hellen Strähnen durchzogen. Seine Bräune hatte sich vertieft. Es ging Bewegung, Energie und Kraft von ihm aus.
    Amy nahm einen kleinen Schluck. »Du wolltest reden.«
    Craig musste lachen. Es half ihm, die unerträgliche Spannung in ihm zu mindern. »Ja. Das war meine Idee.«
    »Es gefällt mir nicht besonders, wie du mich hierher geschleppt hast.«
    »Wärst du mitgekommen, wenn ich dich ganz nett gefragt hätte?«
    Ihre Mundwinkel zuckten. »Nein. Aber das gibt dir nicht das Recht, dich in einen Urmenschen zu verwandeln und mich an den Haaren hinter dir herzuziehen.«
    Die Vorstellung, Amy in eine Höhle zu ziehen, war nicht ohne Reiz. Aber sie hatte natürlich recht. »Normalerweise ist das auch nicht mein Stil. Willst du eine Entschuldigung?«
    »Ich denke, davon hat es zwischen uns genügend gegeben. Du wolltest reden.« Sie glaubte, jetzt auf sichererem Boden zu stehen. »Wenn ich schon einmal hier bin, reden wir also.«
    »Du siehst großartig in Overalls aus, Rotschopf.«
    Kopfschüttelnd wollte sie aufstehen. »Wenn das alles ist …« Doch er hob beschwichtigend die Hand.
    »Ich denke, die großartigen Pläne, mit denen wir unsere persönliche Beziehung unpersönlich halten wollten, haben sich als restlos unbrauchbar erwiesen.«
    Amy starrte in ihr Weinglas. Tatsachen hatte sie noch nie leugnen können. »Das stimmt

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