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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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dann verdrängte er dieses
    Gefühl. Gefühle durfte es in seinem Job nicht geben.

    Die Leuchtreklame eines Kmart-Kaufhauses flackerte im nächtlichen Himmel auf
    und zog Grace magisch an. Sie hatte Felder, Baugrundstücke und Hinterhöfe
    durchquert und sich noch ein paar Mal mit Hunden abplagen müssen. Das waren
    zwar nur Haustiere und keine Wachhunde gewesen, aber dennoch war es keine
    leichte Aufgabe, sich, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, durch die immer dichter
    werdende Bebauung hindurch zu stehlen. Am hinteren Rand des
    Kaufhausparkplatzes stand ein Sammelbehälter der Heilsarmee voller
    ausrangierter Möbel und beschädigtem altem Kram. Sie ging um den Container
    herum. Viele Leute fischten sich die besten Sachen aus den Behältern heraus und
    ließen nur den Abfall zurück. Sie brauchte einen sicheren Platz, um ihre Sachen
    zu verstauen. Die Dinge jedoch in dem Sammelbehälter zu verstecken, kam nicht
    in Frage.

    Sie schlich sich an die Rückseite des Gebäudes heran und achtete darauf, sich im
    tiefen Schatten zu bewegen. Neben der Laderampe lag ein großer Stapel
    Pappkartons. Das wäre ein ideales Versteck gewesen, leider aber war es hell
    erleuchtet. Sie ging weiter bis zur Gartenabteilung. Dort lagerten Blumentöpfe,
    und Rasensaat war säckeweise gegen einen Maschendrahtzaun gestapelt. Das
    Tor war über Nacht verschlossen, ein paar Kunden aber wagten sich immer noch
    in die Kälte hinaus, um sich die neuesten Blumenkübel anzusehen.
    Sie duckte sich hinter einem Haufen Grassäcke ab und lehnte die Plastiktasche
    vorsichtig gegen den Zaun. Der Boden war schwarz und der Schatten so dunkel,
    dass die Tasche praktisch unsichtbar war, wenn nicht gerade jemand
    buchstäblich darüber stolperte. Ein mulmiges Gefühl beschlich sie bei der
    Vorstellung, ihren Computer zu verlieren. Sie kroch noch einmal zurück und sah
    sich sorgfältig um, ob sie jemand beobachtete. In den Bäumen und Büschen
    hinter ihr zirpten die Grillen. Daraus schloss sie, dass dort niemand herumstand.
    Eau Claire ist nicht Minneapolis, ermutigte sie sich. Minneapolis-St.Paul war mehr
    als sechsmal so groß. Auch in dieser Stadt gab es Diebe, Drogenabhängige und
    Obdachlose, dennoch war ein Überfall hier weitaus weniger wahrscheinlich. Der
    Parkplatz war kein wirklich geeigneter Ort, um illegale Geschäfte zu betreiben,
    erst recht nicht so kurz vor Ladenschluss.
    Sie durfte nicht länger zögern. Entschlossen stand sie auf und ging um den
    eingezäunten Bereich herum. Ohne nach hinten zu blicken überquerte sie
    aufrecht und vollkommen selbstverständlich den Parkplatz. Schließlich war sie
    kein Dieb, sondern wollte im Gegenteil mit dem Geld in ihrer Tasche etwas
    kaufen.
    Ein Angestellter stand an der Eingangstür und musterte die eintreffenden
    Kunden. Er warf Grace einen skeptischen Blick zu und lief hinter einen der
    Verkaufstresen. Offenbar wollte er unauffällig veranlassen, dass sie beobachtet
    wurde.
    Sie zog einen Einkaufswagen aus der Reihe hervor. Wenn sie beobachtet werden
    sollte, so war ihr das vollkommen gleichgültig.
    »Verehrte Kundinnen und Kunden«, verkündeten die Lautsprecher. »In fünfzehn
    Minuten schließen wir unsere Türen. « Grace schob ihren Wagen hastig in
    Richtung Damenbekleidung. Ein paar Jeans in ihrer Größe, ein Sweatshirt, eine
    Baumwolljacke, und schon rannte sie in die Miederabteilung, wo sie Unterhosen
    und Socken holte. Sich an den Hinweisschildern orientierend, ortete sie in der

    hintersten Ecke die Schuhabteilung. Im Vorbeigehen schnappte sie sich in der
    Herrenabteilung noch eine Baseballmütze.
    In der Schuhabteilung entschied sie sich eilig für ein paar Turnschuhe, die zum
    Laufen besser geeignet waren als ihre bereits ziemlich abgelaufenen Slipper.
    Danach suchte sie eine Handtasche. Die Koffer- und Taschenabteilung befand
    sich zwischen der Sport- und Drogerieabteilung neben dem Eingang. Grace
    betrachtete die angebotenen Gepäckstücke und wählte den billigsten
    mittelgroßen Seesack. Auf dem Weg zur Kasse warf sie noch eine Zahnbürste,
    Zahnpasta und Haarshampoo in ihren Wagen. Fünf Minuten nach Betreten des
    Ladens schob sie den Wagen an die Kasse. Sie blickte sich nicht um, ob sie
    jemand beobachtete. Um die Kassen stapelten sich Kaugummi und Süßigkeiten.
    Ihr Magen grummelte beim Anblick der Sachen. Sie musste etwas essen, und sie
    liebte Schokolade. Dennoch wurde ihr allein bei dem Gedanken an Süßigkeiten
    übel. Sie schluckte.
    Erdnüsse dagegen waren nicht

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