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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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oder für eine Frau auf der Flucht.
    Selbst Pappkartons boten in kalten Nächten einen besseren Schutz als gar nichts.
    Ihr fiel die neue Baumwolljacke ein, und sie lachte bitter auf. Warum hatte sie sie
    trotz der Kälte nicht angezogen? Eine lachhafte Begründung kam ihr den Sinn:
    die Jacke war neu, und sie selbst war ungewaschen. Sie wollte die neuen,
    sauberen Sachen erst dann anziehen, wenn sie geduscht hatte. Lebenslange
    Gewohnheiten änderte man nicht so schnell.
    Morgen, tröstete sie sich. Irgendwo würde sie duschen, richtig duschen, und sich
    die Haare waschen. Morgen würde sie dann auch die neuen Sachen anziehen.
    Heute Nacht würde sie sich ein Sandwich schmieren und weiterlaufen.
    Eine unbewusste Vorsicht hinderte sie daran, die Straße unmittelbar vor dem
    Laden zu überqueren. Sie ging bis zur Ecke zurück, benutzte die Fußgängerampel
    und lief dann zum Laden zurück. Sie drängte sich am hinteren Ende des
    Parkplatzes vorbei an den stinkenden Mülltonnen entlang und hielt sich, wo
    immer das möglich war, im Schatten der Bäume auf. Schließlich war sie direkt
    hinter dem Supermarkt angekommen, hatte aber ein unbehagliches Gefühl.
    Vielleicht lag es an dem Zaun, der eine eventuell notwendige Flucht behindern
    würde. Erst hatte sie ihre Tasche hier ablegen wollen, nahm sie nun jedoch mit
    nach vorne. Hinten waren keine Autos geparkt. Also stellten die Bediensteten
    ihre Autos auch vor dem Laden ab, vermutlich eher am Rand, damit die
    Parkplätze direkt vor dem Eingang den Kunden zur Verfügung standen.
    Grace lauerte so lange an der einen Seitenwand des Gebäudes, bis keiner mehr
    auf dem Parkplatz war. Dann lief sie geduckt zu den parkenden Autos. Sie
    kauerte sich neben das erste Auto und betastete die Kühlerhaube. Sie war kalt.
    Das Auto parkte hier bereits seit Stunden. Sie hatte also richtig geraten, dass
    hier die Angestellten ihre Wagen abstellten. Sie schob ihre Tasche zwischen die
    Vorderreifen des Autos. Da der Laden um neun nicht geschlossen hatte, würde er
    frühestens um zehn schließen. Vielleicht blieb er ja auch die ganze Nacht
    geöffnet. Die Angestellten jedenfalls würden ohnehin erst etwas später fahren,
    sie wäre also rechtzeitig wieder zurück.

    Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme stand sie nicht aufrecht, sondern ging
    geduckt bis zum vorletzten Auto in der Reihe. Dort atmete sie tief durch, richtete
    sich auf und wagte sich in die Öffentlichkeit des Supermarkts.
    »Ich habe sie«, meldete Paglione. »Erst dachte ich, ich hätte sie auf der Straße
    gesehen. Aber dann habe ich sie aus den Augen verloren. Eben aber ist sie
    plötzlich auf dem Parkplatz vor einem Supermarkt aufgetaucht. In diesem
    Augenblick befindet sie sich in dem Laden. «
    »Gib mir die Adresse durch«, befahl Conrad ruhig. Zu diesem Zeitpunkt kannten
    sich Conrad und Paglione in Eau Claire bereits recht gut aus. Sie hatten einen
    ganzen Tag damit verbracht, die Straßen abzufahren, den Stadtplan zu studieren
    und ihn sich einzuprägen. Als Paglione Conrad den Standort durchsagte, war dem
    sofort klar, dass er sich in unmittelbarer Nähe des Supermarkts befand. Conrad
    grinste zufrieden.
    Grace eilte durch die hell erleuchteten Regale. Sie hielt lediglich nach zwei
    Dingen Ausschau, nämlich nach Brot und nach Erdnussbutter. Weder hatte sie
    Appetit, noch konnte eine der einladend hingestellten Waren ihr Interesse
    wecken. Essen kaufte sie nur aus Vernunftgründen, weil sie etwas zu sich
    nehmen musste. Die Erdnussbutter stand wie gewohnt neben Ketchup und Senf.
    Sie nahm das größte Glas und wollte schon zu den Backwaren laufen, als ihr
    einfiel, dass sie für die Erdnussbutter ein Messer benötigen würde. Erst wollte
    sie, wie sie es von früher gewohnt war, eine Packung Plastikbesteck kaufen. Das
    hätte sie jedoch nur einmal benutzen können und dann wegwerfen müssen. Es
    wäre viel billiger, sich gleich ein richtiges Messer zu kaufen. Sie fuhr mit dem
    Einkaufswagen zu den Küchenutensilien zurück und griff sich das erstbeste, in
    Plastik verschweißte Messer ohne Säge, das sich so viel einfacher reinigen ließ.
    Ihre Wahl war auf ein Schälmesser mit einer zehn Zentimeter langen Klinge
    gefallen, das einen besonders scharfen Eindruck machte. Mit Messer und
    Erdnussbutter hetzte sie in die Backwarenabteilung und suchte sich einen
    riesigen Brotlaib aus. Ein Blick auf ihre Armbanduhr bestätigte, dass sie genau
    eine Minute und zwanzig Sekunden für die Einkäufe gebraucht hatte. Das war

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