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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Turnschuhe, ein dunkelblaues Sweatshirt. Auch an ihrem Gepäck war
    nichts Auffallendes. Ein billiger Nylonseesack in einem besonders unattraktiven
    Braunton, den der Hersteller vergeblich mit einem roten Streifen aufzulockern
    versucht hatte.

    Etwas ungewöhnlich war möglicherweise die Tatsache, dass sie während der
    ganzen Fahrt eine Sonnenbrille getragen hatte, wo doch die Busscheiben ohnehin
    abgedunkelt waren. Aber noch ein anderer Reisender trug während der gesamten
    Fahrt eine Sonnenbrille. Keiner würde also auf sie besonders aufmerksam
    werden.
    Als der Bus auf dem Busbahnhof in Chicago einfuhr, holte Grace ihren
    Gepäckschein hervor und nahm ihren hässlichen braunen Seesack in Empfang.
    Sie hätte ihren Laptop lieber die ganze Zeit bei sich getragen, aber den meisten
    Menschen fiel es auf, wenn jemand einen Computer ständig mit sich
    herumschleppte. Deshalb hatte sie den Computer in seiner Tasche verstaut und
    ihn dann mit ihren wenigen Kleidungsstücken im Seesack abgepolstert.
    Jetzt war es genau eine Woche her, seit ihre Welt zerbrochen war, ganz genau
    eine Woche.
    Ihr Leben hatte aufgehört, und ein neues Leben hatte begonnen. Sie fühlte sich
    nicht mehr wie dieselbe Person, sie sah nicht mehr so aus, ihre Gedanken waren
    nicht mehr die gleichen wie vor ihrem Verlust und der Tatsache, dass sie auf der
    Flucht war. Ein scharfes Messer hing, von ihrem Sweatshirt verdeckt, in einer
    Halterung an ihrem Gürtel. Der Schraubenzieher, den sie an jenem schrecklichen
    ersten Tag ihrer Flucht aus dem Lagerhaus mitgenommen hatte, steckte in ihrer
    rechten Socke. Er war als Waffe zwar nicht so gut geeignet wie das Messer, aber
    sie hatte ihn mit einem Stein geschliffen und war mit seiner Schärfe zufrieden.
    Das Angebot der Bibliothek hatte sie in Bezug auf die Tempelbrüder vollkommen
    ausgeschöpft. Sie hatte eine Menge gelernt, unter anderem die Bedeutung des
    Datums, an dem der Orden zerstört worden war: Freitag, der 13. Dies war der
    Anfang des Aberglaubens über die Verbindung zwischen Tag und Datum. Das
    waren zwar alles interessante Details, jedoch nicht das, was sie suchte. Sie fand
    keine Erwähnung, entweder in den niedergeschriebenen Notizen des Ordens oder
    aber in der Geschichte Schottlands, von Niall von Schottland. Sie musste ihre
    Nachforschungen vertiefen. Chicago hatte eine riesige gälische Bücherei, ein
    guter Ausgangspunkt also. Noch einen weiteren Tag in Eau Claire zu bleiben
    wäre ohnehin riskant gewesen. Parrishs Männer würden ihre Spur außerhalb von
    Eau Claire suchen, aber wenn sie nichts gefunden hatten, würden sie
    zurückkehren. Jeder auch nur halbwegs erfahrene Typ würde die Motels
    durchsuchen. Obwohl sie vorsichtig war und entweder eine blonde Perücke oder
    aber eine Baseballkappe trug, würde man sie doch irgendwann einmal

    entdecken. Sie fühlte sich jetzt stabiler, da sie nicht mehr unter einer kaum
    kontrollierten Panik operierte. Dennoch war sie äußerst wachsam. Sie hatte
    geschlafen, und sie hatte sich zu mindestens einem Erdnussbuttersandwich am
    Tag gezwungen. Essen fiel ihr immer noch schwer, und ihre Jeans saßen noch
    lockerer als zuvor, so dass sie gezwungenermaßen einen Gürtel tragen musste.
    Die Jeans hatte sie sogar in kochendem Wasser gewaschen, damit sie etwas
    eingingen. Wenn überhaupt, so waren sie wohl eher in der Länge eingegangen,
    denn die Hose schlackerte nach wie vor an ihr herum. Wenn sie noch weiter
    abnahm, würde auch der Gürtel nichts mehr nützen. Sie beabsichtigte nicht,
    noch mehr von ihrem wertvollen Geldvorrat für Kleidung auszugeben. Also
    musste das genügen, was sie sich bisher zugelegt hatte. Sie hatte einen Plan
    gemacht. Anstatt von ihrem Geldvorrat zu leben, bis er ganz aufgebraucht war,
    würde sie sich eine Arbeit suchen. In Chicago gab es alle mögliche
    Schwarzarbeit, zum Beispiel Teller waschen oder in einem Haushalt putzen
    gehen. Beides würde ihr nichts ausmachen. Niemand würde sich wundern, wenn
    sie eines Tages nicht zur Arbeit erscheinen würde. Andererseits wurden diese
    Arbeiten schlecht bezahlt. Sie würde auf diese Weise zwar eine Weile lang
    untertauchen können, aber sie würde sich schon bald etwas Besseres suchen
    müssen. Dazu aber musste sie sich eine neue Identität aufbauen und sie mit den
    entsprechenden Papieren untermauern können.
    Da aber Recherchieren ihr eigentliches Arbeitsgebiet war, hatte sie sich gleich
    mal auf die Suche nach einer neuen Identität gemacht. In der Bibliothek von

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