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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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auf den Zimmern? «
    »Nun mach mal einen Punkt. Sehe ich denn wie ein Dummkopf aus? «
    »Nein«, erwiderte Grace und musste ein plötzlich aufsteigendes Lachen
    unterdrücken. Harmony Johnson hätte man für vieles halten können, nur nicht
    für einen Dummkopf. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mir eine eigene
    Leitung legen lasse? Ich arbeite am Computer und benutze gelegentlich ein
    Modem. «
    Harmony zuckte mit den Schultern. »Es ist dein Geld. «
    »Wann kann ich einziehen? «
    »Sobald du die Kaution hinterlegt hast und deinen Seesack die Treppe
    hinaufgebracht hast. «

    »Eines erkläre mir bitte einmal, Conrad«, sagte Parrish gespielt lässig und kippte
    mit seinem Stuhl zurück. »Wie kommt es, dass ausgerechnet eine Grace St. John
    dich eine Woche lang an der Nase herumführen kann? « Er machte einen äußerst
    unzufriedenen Eindruck. Conrad hatte ihn bisher noch niemals enttäuscht. Und
    obwohl die Polizei von Minneapolis ihre getürkte Geschichte widerspruchslos
    akzeptiert und Graces Verhaftung angeordnet hatte, war sie nicht aufzutreiben
    gewesen. Ausgerechnet eine Altsprachlerin hatte sie alle gefoppt. »Grace ist mir
    eigentlich vollkommen gleichgültig, aber sie hat die Unterlagen. Und die möchte
    ich wirklich sehr gerne haben, Conrad. «
    Conrads Gesicht spiegelte keinerlei Regung wider. »Sie hat es geschafft, ihr
    Bankkonto zu räumen. Bargeld hat sie also. Die Polizei glaubt, dass sie das
    Computersystem der Bank irgendwie gefoppt hat, der Systemberater der Bank
    jedoch ist vollkommen ratlos. «

    Parrish wischte diese Bemerkung mit einer ungnädigen Handbewegung beiseite.
    »Wie sie das gemacht hat, ist vollkommen uninteressant. Was zählt, ist, sie
    aufzutreiben. Und das ist dir bisher nicht gelungen. « Was für ein Dummkopf,
    dachte Conrad kühl. Das >Wie< ist immer wichtig, denn wenn etwas einmal
    funktioniert hat, dann würde es unweigerlich ein zweites Mal wiederholt. Auf
    diese Weise formten sich Muster, und Muster waren etwas, was man bemerken
    konnte.
    »Bisher hat sie sich Nachts fortbewegt, aber meiner Ansicht nach tut sie das jetzt
    nicht mehr. Sie trug eine Tüte, als Paglione sie in Eau Claire gesehen hat. Also
    hat sie vermutlich Kleidung eingekauft, und wir haben jetzt keine Ahnung mehr,
    was sie trägt. « In seiner feisten, brutalen Hand hielt er ein paar Notizen, die er
    jedoch gar nicht erst konsultieren musste. »Eine Frau, die ungefähr ihrer
    Beschreibung entspricht, hat in Eau Claire eine rote Perücke gekauft. «
    »Ein Rotschopf sollte doch leicht zu finden sein. «
    »Es sei denn, sie hat sie nur gekauft, um eine falsche Fährte zu legen. « Conrads
    Ansicht nach war die rote Perücke genau das, eine falsche Fährte nämlich. Seine
    Hochachtung vor Frau St. John war augenblicklich gestiegen. Sie war dabei, sich
    als äußerst interessante Beute zu erweisen.
    »Wir haben keinerlei Hinweise auf einen Rotschopf bekommen. Möglicherweise
    hat sie noch eine Perücke gestohlen. Eine, von der der Ladenbesitzer nichts
    gemerkt hat. Sie könnte ihre Haare abgeschnitten oder aber gefärbt haben oder
    sonst irgendwie ihr Erscheinungsbild verändert haben. «
    »Wie willst du sie denn nun finden? « unterbrach ihn Parrish barsch. Er war mit
    seiner Geduld am Ende.
    »Nach Eau Claire ist ihr wahrscheinlichstes Ziel Chicago. Eine Großstadt würde
    ihr das Gefühl der Sicherheit vermitteln. Obwohl sie Geld hat, wird sie vorsichtig
    sein. Sie wird versuchen, dieses Geld aufzuheben, falls sie sich wieder auf die
    Flucht begeben muss. Sie wird sich eine Arbeit suchen, aber es muss
    Schwarzarbeit sein, weil sie ja ihre Sozialversicherungsnummer nicht benutzen
    darf. Die Art von Arbeit, die sie also annehmen kann, ist schlecht bezahlte
    Hilfsarbeit. Ich werde meine Leute herumschicken und für Hinweise eine
    Belohnung aussetzen. Ich werde sie finden. «
    »Das solltest du auch. « Parrish stand auf, ging zum Fenster und machte auf
    diese Weise deutlich, dass er die Unterredung als beendet betrachtete. Conrad
    verließ lautlos das Zimmer.

    Der Garten sieht schön aus, dachte Parrish, während er die Rose unter seinem
    Fenster betrachtete, die einen Preis gewonnen hatte. Der plötzliche Kälteeinbruch
    war nicht kritisch gewesen, die Temperatur war über dem Gefrierpunkt
    geblieben. Die Tage wurden wieder wärmer, als der Frühling sich jetzt endgültig
    etablierte. Die Kälte musste trotz ihrer guten Polsterung eine echte
    Herausforderung für die kleine Grace gewesen

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