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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sie.
    Abermals küßte er Holly und genoß
ihre Anschmiegsamkeit. Als er schließlich den Kopf hob, war sein Pulsschlag
deutlich an seinem Hals zu sehen.
    »Du schmeckst noch genauso wie
damals«, hauchte Linc ihr zu. »Süß wie eine Quelle in der Wüste.«
    Seine Stimme war von dem ausgiebigen
Kuß ganz verändert, sein Tonfall heiser, während er Holly fest in seine Arme
schloß. Glückselig atmete sie ein und erinnerte sich an den gestohlenen Kuß letzte Nacht und jene
einmaligen Küsse vorher, vor sechs langen Jahren. Wieder blickte
sie voll träumerischer Hoffnung in Lincs Augen.
    Nirgends konnte sie die stählerne
Verachtung von gestern entdecken.
    Ihre Erleichterung war so heftig wie
der Sturm der vergangenen Nacht. Zitternd vor Entzücken
küßte sie ihn.
    »Du schmeckst auch noch genauso«,
flüsterte Holly dicht an seinen Lippen.
    Er hob lächelnd den Kopf.
    »Wie Wasser?« fragte er belustigt.
    »Halb richtig«, neckte sie ihn.
    »Und was ist die andere Hälfte?«
    »Feuer.«
    Lincs Arme umklammerten Holly so
heftig, daß sie kaum noch Luft bekam. Sie hatte ganz
vergessen, wie stark er war. So stark, daß er die Welt
auseinanderbrechen konnte.
    Ihre Welt.
    »Feuerwasser?« hakte er nach.
    Er lachte dicht an Hollys Hals. Das
Gefühl auf ihrer Haut war so angenehm, daß sie erbebte.
    »Sicherlich aus einer illegalen
Schnapsbrennerei?« spann Linc den Faden weiter.
    Holly nickte ernst, wie ein kleines
Kind.
    »Die Brennerei liegt oben in den
Bergen versteckt«, schnurrte sie.
    »Was sind denn die Zutaten, Kaktus
und Tannenzapfen?«
    »Aber nein.«
    Holly lächelte und kitzelte mit
ihren Lippen Lincs Schnauzbart.
    »Felsen und Eis?« riet er weiter.
    Sie lachte. Dann betrachtete sie den
so lange entbehrten Geliebten. Unvermutet wurde sie von
einem solch intensiven Gefühl gepackt, wie nur er es in ihr
hervorrufen konnte.
    »Gewitter und Salbei und
Wüstenregen«, flüsterte Holly. »Ich habe dich in meinen Träumen geschmeckt,
Linc.«
    Er zog scharf die Luft ein.
    »Holly«, krächzte er. »Bist du auch
ganz wirklich aus Fleisch und Blut?«
    Bevor sie ihm antworten konnte,
erkundete seine Zunge die kleine Kuhle an ihrem Hals. Dann küßte er sie langsam
bis zu ihrem Ohr. Seine Zähne schlossen sich sanft über ihrem Ohrläppchen.
    Als Lincs Zungenspitze durch ihre
Ohrmuschel wanderte, überrieselte sie ein Schauder. Mit halbgeschlossenen Augen
legte sie ihre Handflächen auf seinen Rücken.
    Seine Haut lag weich über den von
der Arbeit gestählten Muskeln. Seide und Stahl. Der Geschmack von Linc auf
ihren Lippen war endlich die Erfüllung.
    »Was ist schöner, die Wirklichkeit
oder der Traum?« fragte er.
    »Die Wirklichkeit«, murmelte Holly.
»Sie übertrifft bei weitem alle Vorstellungen.«
    Während sie sprach, preßte sie sich
an ihn und spürte seine Haut unter ihren Lippen.
    Holly fühlte, wie es ihn schüttelte.
Erst jetzt erinnerte sie sich, daß seine Zähne gestern nacht geklappert hatten.
    »Ist dir kalt?« fragte sie schnell.
    »Wohl kaum.«
    »Aber ...«
    Linc knabberte an Hollys Mund und
zerstreute so ihre Sorge um seine Gesundheit. In seiner Stimme konnte man ein
Lachen schwingen hören.
    »Wenn du nicht glaubst, daß mir
wirklich warm ist, dann streichle mich doch probeweise mal am Bauch«, schlug er
vor.
    Plötzlich wurde Holly bewußt, daß
Linc nackt war. Hastig zog sie ihre Hände zurück.
    »Ich hatte ganz vergessen, daß ich
dich vollkommen entkleidet habe«, sagte sie peinlich
berührt. »Aber du warst so naß. Tut mir leid.«
    »Mir nicht«, murmelte Linc und rieb
seine Lippen an Hollys. »Außerdem«, begann er, während er den Reißverschluß
von Hollys Jacke öffnete. »Außerdem werde ich mich für die Rettungsaktion
revanchieren.«
    »Aber ich habe keine Bluse an«,
wandte sie hektisch ein.
    Statt einer Antwort hörte sie nur
Lincs Schnaufen, als er den Reißverschluß bis zu ihrer Taille gezogen und die
Jacke geöffnet hatte.
    Holly war so erschrocken, daß sie
kein Wort herausbrachte. Er hatte sie schon früher geküßt, sogar ganz leicht
ihre Brüste berührt, aber niemals war er so weit wie jetzt gegangen.
    Noch nie hatte sie sich nackt Haut
an Haut an einen anderen Menschen geschmiegt.
    Langsam verschwand Lincs Kopf im
Schlafsack, als sein Mund sich von Hollys Hals abwärts küßte. Die Zunge, die zuvor
ihre Lippen liebkost hatte, strich nun zärtlich über eine ihrer Brüste. Als er
sanft darüberblies, zog sich ihre Knospe lustvoll zusammen.
    Holly stöhnte tief auf.

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