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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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und Seide,
und Sie werden sie niemals wiedersehen.«
    Roger
starrte in Hollys goldgesprenkelte Augen.
    »Manche Männer sind tatsächlich so
hitzig, wie sie aussehen«, sagte ihr Chef. »Sei also vorsichtig, meine Liebe.«
    Er küßte sie zart auf die Lippen,
Schritt an Linc vorbei und verschwand in der Dunkelheit.
    Der Hausherr räusperte sich.
    »Ein Wunder, daß der zahme Wikinger
gegen schöne Models noch immer nicht immun ist«, schnarrte er.
    Unter seinem intensiven Blick wurde
sie schwach.
    Seine Augen blieben an den feinen
Goldkettchen hängen, die bei jedem ihrer Atemzüge leicht vibrierten.
    »Noch bevor ich überhaupt das Haus
verlassen hatte, kamen bereits Leute auf mich zu und erzählten mir, wie charmant
Beth' Freundin Holly North sei. Und zwar nicht nur die Männer, auch die Frauen.
Sie haben sich allesamt in dich verliebt!«
    Holly hielt hoffnungsvoll den Atem
an.
    »Also bin ich herbeigeeilt, um mich
mit dir zusammen zu vergnügen. Dich allerdings konnte ich nicht finden. Dafür
habe ich jemand anders gefunden. Wie war doch gleich der Name? Shannon?«
    »Richtig«, antwortete sie leise. Und
dann etwas deutlicher: »Ja, Shannon. Das ist der Mädchenname meiner Mutter.
Shannon bräuchte dir kein Geheimnis zu sein, Linc. Du kanntest den Namen
bereits damals.«
    »Kein Geheimnis?« zischte er.
»Himmel, für wie blöd hältst du mich eigentlich?«
    Er hörte seine eigenen Worte und
lachte mit einer Bitterkeit auf, die sie zusammenzucken ließ. Dann blickte er
sie kalt und verlangend an, wie ein Raubtier seine Beute.
    »Die Frage brauchst du mir aber gar
nicht mehr beantworten, denn ich weiß bereits, was für ein Idiot ich bin. Ich
bin der Trottel, der an deine Jungfräulichkeit glaubte.«
    »Das ist auch berechtigt.«
    »Aber klar doch.«
    Holly wollte etwas sagen, ihr
stockte jedoch der Atem, als sich seine Hände um ihre Handgelenke schlossen.
    »Nein«, verbot Linc ihr den Mund.
»Keine weiteren Lügen. Ich sehe dich dann um Mitternacht, Shannon.«
    Er ließ ihre Hände fallen und
entschwand, ohne sich umzublicken, in der Menge.
    Den Rest des Abends verbrachte Holly
wie unter einer Nebelglocke. Sogar über Beth' offensichtliche Genugtuung wegen
Cyn entrang sich ihr lediglich ein schmales Lächeln. Sie hielt ihre fröhliche
Fassade aufrecht, so gut es ging, aber ihr Herz zählte die Minuten bis
Mitternacht.
    Linc war wie Musik, nämlich überall
gleichzeitig. Ganz gleich wie oft sie sich auch umdrehte, er war da und beobachtete
sie wie die Katze den Schmetterling, der just außer ihrer Reichweite ist.
    Sie konnte nur hoffen, daß er bis
Mitternacht wieder bereit war, ihr zuzuhören.
    Wenn ich ihm erzähle, daß ich nur
deswegen getanzt und geflirtet habe, um für Beth eine Wette zu gewinnen, dann
wird er Verständnis zeigen, tröstete
sie sich.
    Außerdem erkläre ich, daß ich nur
wegen unserer vereinbarten Feuerpause nicht über meine Karriere als Model
gesprochen habe, sein Ärger wird dann verpuffen.
    Vielleicht erzähle ich ihm dann, wie
sehr ich ihn liebe ... Ihre
Gedanken stoben davon, als sich eine Hand etwas unterhalb der goldenen
Kettchen auf ihren Arm legte.
    »Es ist zwölf Uhr«, sagte Linc mit
unbeteiligtem Gesichtsausdruck.
    Er zerrte sie so unnachgiebig auf
die Tanzfläche, daß es beinahe schmerzte. Als sie mitten auf dem Parkett
standen, wirbelte er Holly zu sich herum.
    »Lächle, Shannon«, sagte er. »Du
hast inzwischen jeden verdammten anderen hier angelächelt, warum nicht auch
mich?« Ihre Lippen zitterten.
    »Du bist mir viel zu wichtig, als
daß ich an dir meine Profiallüren ausließe.«
    Lincs Lippen verzogen sich zu einem
zynischen Grinsen.
    »Gut pariert, Shannon«, sagte er.
»Da muß ich Roger ein Kompliment machen. Er hat dich zum besten Pferd seines
Stalls herangezogen.«
    Die Doppelzüngigkeit der Bemerkung
verletzte Holly wie ein Messerstich.
    »Roger ist niemals mein Liebhaber
gewesen!« fauchte sie.
    »Mach nur weiter so, Shannon. Führe
hier eine der Szenen auf, wie es meine Schwiegermutter aus dem Effeff verstand.
Ich werde dir dafür die Leviten lesen, daß du es niemals mehr vergißt.«
    »Du solltest auf Beth Rücksicht nehmen«,
brachte Holly angestrengt leise hervor.
    »Ist das das Mädchen, das heute
abend ihrer Mutter auf das Haar gleicht?« fragte er. »Um die brauchst du dir
nicht den Kopf zu zerbrechen.«
    Linc legte seinen Arm um Holly. Sie
fügte sich zwangsläufig seinen Bewegungen. Sie tanzten den traditionellen
Walzer, mit dem der Abend auch

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