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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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waren?« fragte sie bitter.
»Ich habe Männer einfach nicht begehrt.«
    »Mich
wolltest du aber.«
    »Nicht
genug.«
    »Heute nacht nicht. Dazu habe ich
dir allerdings auch keine Gelegenheit gegeben.«
    Wie ein Kind und ohne ihre Proteste
und ihren verkrampften Körper weiter zu beachten, hob er sie in seine Arme.
    »Bitte, Linc«, sagte sie heiser.
»Bitte, hör auf. Mehr ertrage ich einfach nicht.«
    Er strich
ihr leicht mit den Lippen übers Haar.
    »Ich werde dir nicht weh tun«,
versprach er. »Es wird nie wieder so sein.«
    »Es wird niemals mehr sein und
Punkt. Begreifst du es denn nicht, ich bin frigide!«
    Holly
konnte Lincs wundes Lächeln nicht sehen. »Laß mich runter«, befahl sie.
    »Noch nicht. Ich werde nichts tun,
was du nicht willst. Ehrlich. Vertraue mir, Holly.«
    »Einmal
habe ich dir bereits vertraut ...«
    Es war kaum
mehr als ein Flüstern, aber er hörte es.
    Er erstarrte und beendete in
Gedanken ihren Satz, den sie nicht beendete.
    Sie hat mir einmal vertraut, und
dann habe ich dieses Vertrauen mißbraucht.
    Lincs Atem
kam stoßweise.
    »Ich kenne jemanden namens Holly«,
sagte er, als er sich wieder gefangen hatte. »Und ich möchte ihr auch wieder
vertrauen. Es ist so einfach, zum ersten Mal sein Herz zu öffnen, aber zum
zweiten ...?«
    Sie stand ganz regungslos, als sie
begriff, was er von ihr verlangte.
    Nicht Sex.
    Vertrauen.
    Noch einmal von vorn beginnen.
    Genauso, wie sie wollte, daß er sich
auf sie verließ.
    Noch einmal ...
    Vollkommen regungslos wartete Linc
die längsten Momente seines Lebens auf Hollys Antwort.
    Sie gab sie ihm nicht mit Worten.
Ganz langsam entspannte sie sich in seinen Armen. Sie legte zwar nicht ihr
Gesicht an seine Brust, aber wandte es ihm endlich wieder zu.
    Tief erleichtert seufzte er auf und
trug sie durch die Tür ins Bad.
    Der von üppigem Farn und exotischen
Blumen umgebene Whirlpool dampfte friedlich vor sich hin. Die in dem Grün
versteckten Lampen glitzerten wie Sternschnuppen.
    Vorsichtig stellte Linc Holly hin
und stützte sie so lange, bis sie sich gefaßt hatte. Dann öffnete er eine
Schublade nach der anderen, auf der Suche nach einer Haarbürste.
    Vorsichtig bürstete er die Knoten
aus ihren glänzenden Strähnen. Mit kräftigen Bewegungen flocht er die Haare zu
einem festen Zopf.
    »Das kannst du gut«, murmelte sie.
    Ihre Stimme klang dünn und war fast
nicht wiederzuerkennen, aber Linc störte sich nicht daran. Er war froh, daß
sie überhaupt wieder willens war, mit ihm zu reden.
    »Ich habe bei Beth geübt«, erklärte
er.
    Eine Weile blieb Holly regungslos
stehen und betrachtete sowohl ihres als auch Lincs Spiegelbild, das ihr aus dem
Wandspiegel entgegenblickte. Ihre eigene
Schönheit fiel ihr nicht weiter auf, die weiblichen Rundungen ihrer Brüste,
ihrer Hüften unter der Taille, die bräunlichrosa Brustwarzen, die sich von
ihrer weichen, goldenen Haut abhoben, das üppige, nachtschwarze Haar unter
ihrem Nabel.
    Holly sah nur Lincs Gesicht, das
zärtlich auf sie gerichtet war. Sie bemerkte auch die Kraft, die bei jeder
seiner Bewegungen unter seiner Haut spielte.
    Er befestigte den Zopf mit derselben
goldenen Spange auf ihrem Kopf, die sie vorher schon getragen hatte. Nach
dieser Verrichtung legte er seine Hände sacht auf ihre Schultern.
    Ihre Blicke begegneten sich einen
Augenblick lang im Spiegel. Dann betrachtete er ihren Körper voller Andacht.
    Holly stockte der Atem. Sie wartete
darauf, daß Lincs Hände seinem Blick folgen würden.
    Als sie jedoch weiterhin auf ihren
Schultern ruhten, hätte sie nicht sagen können, ob sie Enttäuschung oder
Erleichterung verspürte.
    Beides, gestand sich Holly ein. Aber eher
Erleichterung.
    Sie hatte jetzt gehörige Angst vor
seinem Schwung bekommen. Linc bemerkte die gespannte Abwehr in Hollys Blick.
Es schmerzte ihn zwar, gleichzeitig war er sich wohl bewußt, daß er sie
verdient hatte.
    Zärtlich ließ er seine Finger
zwischen Hollys gleiten. Als er sie auf die Wanne zuführte, knipste er einen
Schalter an.
    Plötzlich schossen silbern
glitzernde Strudel durch das Wasser. Blasen zischten, als ob sie sich
verschwörerisch miteinander amüsierten.
    Ohne anzuhalten stieg Linc ins
Becken. Erst als er bis zur Taille von den funkelnden Perlen umspült wurde,
drehte er sich zu ihr um.
    Die Anspannung fiel ein wenig von
ihr ab. Bis zu diesem Augenblick war ihr nicht klargewesen, daß sie sich vor
seiner Nacktheit fürchtete.
    Dann begriff sie, daß er ihre
Gemütslage inzwischen richtig

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