Wie Tau im Wuestensand
zögerte sie, bevor sie sich von Linc einhüllen ließ.
Gänzlich unbeteiligt rieb er sie
trocken. Dann umwickelte er sie mit dem Handtuch, das sie von den
Schulterblättern bis hin zu den Knöcheln bedeckte.
Erschauernd paßte sich Hollys Körper
wieder der Temperatur außerhalb des Whirlpools an.
Oder zittere ich, weil ich ihm so
nahe bin, daß ich die Tropfen auf seiner Brust zählen könnte? fragte sie sich.
Ganz spontan drängte es sie, jeden
Tropfen auf Lincs Haut mit ihrer Zungenspitze aufzulecken. Der Gedanke war genauso
verführerisch, wie es das heiße Wasser gewesen war.
»Wo ist denn das Öl geblieben, das
du gestern bei mir benutzt hast?« Inzwischen ragte er in der Schlafzimmertür
auf.
Es dauerte eine Weile, ehe Holly
merkte, daß er mit ihr sprach.
»Wie
bitte?« fragte sie.
Sie zwang ihren Blick weg von den
Wasserbächen, die seinen flachen Bauch hinunterrannen und sich in dem feinen
Haar unterhalb seines Bauchnabels verfingen.
»Öl«,
wiederholte Linc geduldig.
»Öl. Ach
so.«
Holly sah sich im Bad um. Außer Linc
konnten ihre Augen aber einfach nichts wahrnehmen.
»Ich glaube, ich habe dich doch zu
lange im Wasser gelassen«, bemerkte er.
»Wie
bitte?«
»Dein Verstand scheint ein bißchen
aufgeweicht.«
Seinen belustigten Tonfall
beantwortete sie mit einem Lächeln. Dann entdeckte sie irgendwo in der Ferne
einen bernsteinfarbenen Flakon.
»Dort«,
sagte sie.
Linc nahm
die Flasche und ging auf das Bett zu. Als er sich nach Holly umdrehte, stand
sie immer noch beim Pool. Schweigend wartete er auf sie.
Sie stakste
auf ihn zu.
»Wenn du lieber stehen bleiben
möchtest, ist mir das auch recht«, sagte er. »Aber so oder so wirst du
eingerieben, sonst hast du morgen eine Haut wie eine Kröte.«
Ihr Blick begegnete seinem, dann sah
sie auf ihre Zehenspitzen, die unter dem Handtuch hervorlugten.
»Und was
ist mit dir?« fragte sie leise.
Ganz kurz stutzte er, aber das
bemerkte sie nicht. Er wandte sich ab, noch bevor sie wieder zu ihm aufsah.
Wortlos übergab Linc Holly das Öl
und ließ sich bäuchlings auf das Bett fallen.
»Ich bin soweit, wenn du es bist«,
sagte er sachlich.
Sie schüttete Öl in ihre Hände,
wärmte es an und beugte sich über Linc, ohne sich neben ihm auf das Bett zu
setzen. Schweigend verrieb sie die Lotion auf seinem Rücken und seinen
Schultern, und versuchte das Wechselspiel seiner glänzenden Muskeln und das
Kribbeln in ihren Händen und Armen zu ignorieren.
Als sie mit ihrer Massage bis zu
seinem Handtuch an den Hüften vorgedrungen war, hielt sie inne.
Linc mußte sich auf die Zunge
beißen, damit er sie nicht um eine Fortsetzung anbettelte.
Ich kann mich glücklich schätzen,
daß sie mich überhaupt noch berühren mag, sagte er sich bitter. Und wenn ich mehr will, habe
ich verdammtes Pech gehabt.
Ich hatte jede Chance, aber habe
alles verpatzt.
Er setzte sich auf.
»Bleib liegen«, sagte sie. »Ich bin
noch nicht fertig.« Wortlos legte sich Linc zurück.
Holly ging zum Fußende und verrieb
Öl auf seinen Füßen und Unterschenkeln. Sie knetete ihn genauso, wie sie auch
seinen Rücken geknetet hatte: schnell und ohne sinnlichen Genuß.
Je weiter sie sich seine Beine
hocharbeitete, desto schwieriger wurde es für sie. Kurz über seinen Knien
hörte sie auf. Linc rollte auf die Seite.
»Danke«, sagte er leichthin. »Den
Rest erledige ich selbst.«
Holly beobachtete ihn durch
halbgeschlossene Lider. Sie war fasziniert von dem glitzernden Film, der sich
über seine Schenkel zog, als er sich weiter einrieb.
»Jetzt bist du dran«, bestimmte
Linc.
Er blickte ihr in die Augen und
wartete ihre Entscheidung ab, ob sie sich abwenden oder aber ihm anvertrauen würde.
Noch einmal ...
18
In Lincs Blick konnte Holly nur Zärtlichkeit und Reue
erkennen. Auch seine Stimme war zurückhaltend. Und seine Körperhaltung
signalisierte ihr, daß er ihre Entscheidung akzeptieren würde, ganz gleich,
wie sie ausfiel.
Nach einer Weile schweifte sein
Blick ab, da er sie in keinerlei Weise bedrängen wollte. Mit übertriebener
Vorsicht schüttete er ein wenig Öl in seine Handflächen zum Wärmen und
wartete.
Still ging Holly auf das Bett zu und
legte sich auf den Bauch. Abgesehen von ihren Schultern, Armen und Füßen
bedeckte das flauschige Handtuch ihren gesamten Körper.
Linc machte keinerlei Anstalten,
ihre Hülle zu verschieben, um mehr Zugang zu ihrer Haut zu erhalten. Behutsam
verteilte er das Öl auf die Stellen, die unter dem Tuch hervorlugten.
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