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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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einschätzte.
    »Vorsichtig bei deinem ersten
Schritt«, sagte Linc. Er lächelte und hob ihre Fingerspitzen an seine Lippen.
»Es ist nämlich ziemlich glatt.«
    Als er sicher war, daß sie ihr
Gleichgewicht zurückgewonnen hatte, ließ er ihre Hand los. Er wollte nicht,
daß sie sich von ihm in irgendeiner Weise bedrängt fühlte. Dieses Gefühl sollte
sie nie wieder quälen.
    Der Gedanke daran, wie er vorhin
über sie hergefallen war, schnitt ihm wie ein Messer ins Fleisch.
    »Die Bänke sind hier auf zwei Ebenen
eingerichtet«, machte Linc sie mit der Anlage bekannt und setzte sich auf die
tiefer liegende Stufe. »Du bist vermutlich groß genug, daß du, ohne in den
Fluten zu ertrinken, auch hier unten sitzen kannst.«
    Holly zögerte, dann nahm sie in der
Mitte der unteren Bank Platz. So saß sie weder neben ihm, noch hatte sie sich
unnötig weit entfernt.
    Linc registrierte diesen feinen
Unterschied.
    Bläschen stiegen bis zu Hollys Kinn
und versteckten sie unter ihrem silbernen Sprudeln.
    »Zu kalt?« fragte er, weil ihre
Lippen zitterten.
    »Nervensache«, erwiderte sie in der
Tat nervös.
    »Du brauchst dich nicht ...«
    »Ich weiß«, unterbrach sie ihn.
    Aber wußte sie es wirklich?
    Er streckte seine langen Beine in
dem Wasser aus, wobei er sich seitlich abstützte. Dann bettete er seinen Kopf
auf den gepolsterten Rand und schloß die Augen.
    Eine Weile lang beobachtete Holly
ihn verstohlen und verglich seine Gesichtszüge mit dem abweisenden Fremden,
den Linc Shannon gegenüber herausgekehrt hatte.
    Jetzt aber waren seine Lippen nicht
mehr der sarkastisch verzogene Strich. Seine männliche Aggressivität hatte er
abgelegt, und seine ungemeine Kraft
blieb unter den blubbernden, sich ständig bewegenden Blasen versteckt.
    Wieder zitterte Holly. Es waren
Muskelzuckungen, denen eine langsame Entspannung folgte. Seufzend legte auch
sie ihren Kopf auf den gepolsterten Rand des Whirlpools und ließ sich von den
heißen Wellen verwöhnen.
    Ein paar Minuten lang hörte man
nichts außer dem Plätschern des glitzernden Wassers um ihre Körper.
    Die heißen Wirbel waren voller
Überraschungen. Sie neccten Hollys Beine und würden sie in die Mitte des Pools
befördern, wenn sie sich treiben ließe.
    Aber sie hielt sich am Rand fest.
Eine Gänsehaut überzog ihre Arme, als die kühlere Luft des Badezimmers über
ihre Haut strich. Ihre Beine glitten in die Mitte und stießen mit Lincs zusammen.
    Sie erstarrte.
    Weder öffnete er die Augen, noch
veränderte er seine Position. Selbst wenn er die versehentliche Berührung mit
ihr bemerkt haben sollte, ließ er sich nichts anmerken.
    Als ihre Füße den seinen zum dritten
Mal in die Quere kamen, stieß sie einen entnervten Laut aus. Der Whirlpool war
für Lincs fast zwei Meter langen Körper konzipiert worden. Er konnte sich
leicht gegen den Auftrieb behaupten, sie jedoch nicht.
    »Stütz doch einfach deinen Fuß an
meinem Bein ab«, bot Linc ihr an. »Das ist dann viel bequemer für dich.«
    Überrascht blickte sie zu ihm auf.
    Er hielt die Augen immer noch
geschlossen.
    Nach kurzem
Zögern ließ sie ihre Füße wieder treiben.
    Lincs Körperbehaarung kitzelte sie
leicht, als sie ihre Fußsohlen auf seinem muskulösen Schenkel absetzte. Sie
wartete darauf, daß das Wasser sie wieder forttragen würde. Linc hat recht,
dachte sie. So geht es erheblich besser.
    Die Hitze und das ruhige Gemurmel
des Wassers beruhig ten sie allmählich. Aufatmend machte sie es sich gemütlich
und ließ ihren Gedanken freien Lauf.
    Nach einer Weile öffnete sie die
Augen. Linc beobachtete sie mit einer Zärtlichkeit und einer Reue, bei der sich
ein Kloß in ihrem Hals bildete.
    Sein Arm tauchte aus dem Wasser auf
und streckte sich nach ihr aus.
    Sie war auf der Hut, zuckte aber
nicht zurück.
    Er berührte sie auch nicht.
    Statt dessen hangelte er sich an ihr
vorbei und nahm ein Handtuch von einem Haken zwischen zwei blühenden Pflanzen.
Rasch stand er auf, wickelte sich das Handtuch um die Hüften, stieg aus dem
Wasser und schützte sie so wieder vor seiner körperlichen Blöße.
    Als er den letzten Schritt aus dem
Becken tat, schaute er sich nach ihr um.
    »Besser jetzt?« fragte er leise.
    Sie nickte.
    Aus einem Schrank holte er ein
riesiges Badelaken hervor. »Dann ist es jetzt Zeit herauszukommen«, riet er
ihr. »Zu langes Baden macht das Gehirn matschig.«
    »Und die Haut verwandelt sich in ein
Reliefbild«, ergänzte Holly und hielt ihm ihre verschrumpelten Hände entgegen.
Dennoch

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