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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Lincs Körper hoch
wie eine Wolke an einer Bergwand, bis sie ihn mit ihrer feuchten Wärme
berührte.
    Unglaublich langsam setzte sie sich
auf ihn und ließ ihn in sich eindringen. Zusammen teilten sie das gewaltige
Beben, das ihn durchfuhr, als ihr Körper sie noch heißer und erotischer
berührte als kurz zuvor ihre Lippen.
    Einen endlos langen Augenblick hielt
Holly sie beide in der Spannung des ersten körperlichen Kontaktes, ohne sich zu
bewegen, reglos inmitten ihrer leidenschaftlichen Intimität. Ihre
Verschmelzung ineinander wurde vollkommen. Seine heftigen Bewegungen
befriedigten ihr eigenes Verlangen. Ein Sturm brach über sie herein, bis keiner
mehr sagen konnte, wer die Wolke und wer der Berg war. Denn beide waren in
einem elementaren Blitzgewitter zusammengeschweißt.
    Als schließlich auch das letzte
Zucken der Ekstase sich gelegt hatte, bewegte sich Holly an Lincs Brust.
    »Ich liebe dich«, murmelte sie
leise.
    Sie suchte seinen leuchtenden Blick
unter den Schatten seiner Wimpern.
    »Glaubst du mir nun endlich?« fragte
sie. »Ich liebe dich.« Er schloß die Augen. Seine Finger kniffen sie so fest
ins Kinn, daß sie überrascht und protestierend aufschrie.
    »Linc ...«
    »Sprich nicht von Liebe.«
    Seine tiefe Stimme war eiskalt.
    In ihr Inneres krallte sich Angst.
Eine Angst, die um so schlimmer war, als sie sich während ihrer stürmischen
Vereinigung der Illusion hingegeben hatte, sie habe ihn endlich zurückgeholt.
    Sie wollte etwas sagen, brachte aber
zunächst kein Wort über die Lippen. Schließlich sprach sie es voller Trostlosigkeit
aus.
    »Das ist genauso, als ob du mir
sagtest, ich solle nicht atmen!« Tränen rannen leise über ihre Wangen auf
seine Hand. »Dich zu lieben, ist ...« Abrupt hielt sie inne, als Linc seine Hand wegzog.
    Holly beobachtete, wie er seine
Finger an die Lippen führte und ihre Tränen kostete, als ob er auch sie für
unwahr hielte.
    »Warum vertraust du mir nicht?«
fragte sie verzweifelt. »Wenn ich einfach nur Holly wäre, dürfte ich dann von
Liebe sprechen?«
    Auf Lincs Zügen zeigten sich zum
ersten Mal die Trauer und die Reue, die wie Messer in seiner Seele wüteten. Ihr
Schmerz wurde dadurch indessen nicht gelindert.
    »Das ist es
doch, oder?« fragte sie kaum hörbar. »Ich bin für dich nicht mehr Holly. Du
nennst mich auch nie mehr nina.« Er fuhr zurück, blieb aber stumm.
    »Wer bin ich für dich, Linc?« fuhr
sie unnachgiebig fort. »Was habe ich Schreckliches getan, daß du es mir nicht
gestattest, das Wort Liebe auszusprechen?«
    Linc schloß
die Augen und damit auch sie aus.
    »Es hat keinen Zweck, darüber zu
reden«, sagte er. »Du kannst nicht ändern, wie du bist.«
    »Und wie
bin ich?«
    »Eine
wunderschöne, egoistische Frau.«
    »Egoistisch?
Weil ich nicht einfach meine Vereinbarungen löse und einen Strich durch den
Vertrag mit Roger mache?«
    »Genau.«
    Linc schien von seiner Aussage
felsenfest überzeugt.
    »Nein«, gab Holly mit vor Trauer
monotoner Stimme zurück. »Selbst wenn ich bei RR aufhörte, würde das nichts
ändern.«
    »Und ob
...«, widersprach er.
    »Schön bin ich dann immer noch«,
unterbrach sie ihn. »Und ganz tief in dir würdest du mir weiterhin mißtrauen
und mich dafür hassen, nicht wahr?«
    Draußen zerteilte ein Blitz den
Himmel, gefolgt von grollendem Donner. Die Vorhänge wehten im Wind.
    Holly zitterte. Es war allerdings
nicht das tropische Gewitter, weswegen sie fröstelte.
    Langsam
öffnete Linc die Augen.
    »Haß ... ist
es nicht«, bestritt er. »Das glaube ich dir nicht.«
    »Holly«, flüsterte er.
    »Genausowenig wie du mir glaubst,
daß ich dich liebe.« Sie lachte auf. »Vielleicht wird sich ja beides als richtig
herausstellen.«
    »Gib deinen Beruf auf.«
    »Nein!«
    »Befriedigt es dich wirklich so
sehr, jeden Mann in deinem Umkreis anzumachen?«
    »Ich pfeife darauf, Männer
anzumachen. Dich ausgenommen.«
    Hollys Stimme war so weich, so
absolut sicher, daß Linc sich ihre Ernsthaftigkeit eingestehen mußte. »Dann laß
deine Modelkarriere sausen«, beharrte er.
    »Damit würde ich wirklich beweisen,
daß ich egoistisch bin.«
    Wieder klang ihre Stimme weich und
wankte dennoch nicht. »Was soll das denn heißen?« wollte er wissen.
    »Egoistische Menschen lassen andere
Leute die Rechnung für ihr Vergnügen bezahlen, nicht wahr?«
    Linc nickte.
    »Mit dir zusammenzusein ist das
größte Vergnügen, das ich jemals kennengelernt habe«, legte Holly ihm dar.
»Aber mich zu ersetzen, würde Roger

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