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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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Abend abholen? Ich würde gerne bei dir einziehen.«
    »Oh«, sagte Julia. »Das geht leider nicht. Ich habe gerade die Maler dagehabt und alles neu streichen lassen. Das Haus muss erst ein paar Wochen auslüften. Du willst doch keine Farbdämpfe einatmen, oder?«
    »Julia! Du hast versprochen, ich könnte jederzeit bei dir wohnen. Von Malerarbeiten hast du nichts gesagt!«
    »Ach, wirklich nicht? Hör mal, ich hab’s eilig, lass uns später noch mal telefonieren.« Ich hörte, wie sie ihre Tür zuschlug und die Zentralverriegelung piepte. »Ich muss eine eidesstattliche Aussage aufnehmen.«
    Ich überlegte, die nächsten zwei Wochen bei Dan zu verbringen, aber es wäre ein solcher Umstand gewesen, zwei Mal umzuziehen und ich hatte keine Lust, aus dem Koffer zu leben. Außerdem war mein Weg zur Arbeit von Peg aus wesentlich unkomplizierter.
    Gegen Mittag war mein Zorn auf Peg verraucht, und mein Benehmen war mir peinlich. Ich rief sie an.
    »Peg, ich möchte mich bei dir entschuldigen.«
    Sie seufzte. »Schon gut.«
    »Ich habe meine Mom angerufen, um sie zu fragen, ob ich ab sofort bei ihr wohnen könnte, aber es geht frühestens in einer Woche, vielleicht auch erst in zwei.«
    »Warum willst du denn ausziehen?«
    »Weil die Situation nicht gerade angenehm ist.«
    »Aber dadurch habt ihr eine Chance, euch auszusprechen.«
    »Kann sein.«
    »Außerdem bist du ein New York Girl, Grace. Willst du das wirklich aufgeben? Hier hast du deine Geburtshelferin und du willst doch bestimmt nicht für die Geburt so weit fahren.«
    »Nein. Aber Peg, wenn ich in der Stadt bleibe, gibt es so viel zu bedenken. Wenn Ty Unterhalt für das Kind zahlt, kann ich mir vielleicht eine eigene Wohnung leisten. Ich weiß nur nicht, ob ich es schaffe, mir in diesem Zustand eine zu suchen und umzuziehen.«
    »Nein, natürlich nicht. Du solltest jetzt nichts überstürzen.«
    »Okay. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich weiß, dass der Knubbel und ich nicht ewig bei dir wohnen können.«
    »Wer sagt das?«
    »Peg, er wird zu einem kleinen Jungen heranwachsen und Platz brauchen. Er wird Krach machen und Sachen kaputtmachen.«
    »Lass uns erst mal abwarten, bis er da ist, und sehen, wie die Dinge sich entwickeln. Vielleicht finde ich es schön, mit einem kleinen Jungen zusammenzuleben.«
    »Peg, ich habe dich nicht verdient.«
    »Schon gut, Grace. Du bist in letzter Zeit ein bisschen überspannt. Ist ja auch kein Wunder.«
    »In letzter Zeit?«
    »Na gut, seit ein paar Jahren, mindestens. Aber seit deiner Schwangerschaft ist es erheblich schlimmer geworden!«
    »Vielleicht sollten wir alle mal tief durchatmen. Wir alle. Besonders ich.«
    »Ja bitte«, sagte Peg. »Hol mal ganz tief Luft.«
    Sie hatte recht. Ich hatte keine Lust, die Stadt zu verlassen. Ich beschloss, mir die allergrößte Mühe zu geben, nett zu sein. Egal, unter welchen Umständen. Zu allen.
    Sogar, wenn mir gar nichts anderes übrig blieb, zu Roberta.

    Ich schrieb Julia eine SMS, dass ich bis auf weiteres, jedenfalls bis nach der Geburt des Babys, bei Peg wohnen bleiben würde. Sie rief sofort an und sagte, sie halte das für eine gute Idee. Und dass sie mir am Samstag das Kinderbettchen bringen würde, das sie aufgetrieben hatte.
    Da es Montagabend war und Peg frei hatte, kochte sie Abendessen für uns. Ich beschloss, mich ein bisschen hübsch zu machen. Ich zog ein pinkfarbenes Top an, das einen beeindruckenden Ausschnitt enthüllte. Meine Haare waren wieder lang gewachsen. Normalerweise hatte ich sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, aber heute Abend bürstete ich sie und ließ sie offen.
    Ty saß bereits am Tisch. Peg schöpfte vegetarische Lasagne auf unsere Teller. Sie warf mir einen anerkennenden Blick zu und lächelte.
    Ty stand auf und zog mir den Stuhl zurück.
    »Danke.« Verstohlen schaute ich ihn an, während ich den Salat verteilte. Er hatte die Haare geschnitten. Wahrscheinlich eigenhändig, mit einer von Pegs Küchenscheren. Es war nicht direkt kurz, lockte sich aber mehr unterhalb seiner Ohren als auf seinen Schultern.
    »Mir gefallen deine Haare«, sagte ich.
    Er sah mich mit seinen rätselhaften Augen an.
    »Hast du sie geschnitten?«
    »Ja.«
    »Sieht gut aus.«
    »Stimmt.« Peg fasste über den Tisch und zog an den Locken im Nacken. »Hinten könnte es aber noch ein bisschen gleichmäßiger sein. Das kannst du doch erledigen, oder, Grace?«
    Garantiert habe ich das Gesicht verzogen. Welcher vernünftige Mensch würde mich mit einer Schere in

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