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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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steckte sie in die Gesäßtasche.
    »Hallo, Grace«, begrüßte mich meine Ärztin lächelnd und sah dann Ty erwartungsvoll an, mit dieser gewissen, unterschwelligen Aufregung. Entweder war auch sie ein Fan, oder ihre Mitarbeiterinnen hatten sie informiert.
    »Hallo, Dr. Goldstein«, sagte ich und zeigte mit der flachen Hand auf Ty. »Das ist …« Wie sollte ich ihn bezeichnen? Ich hatte keine Ahnung. »Das ist mein … ähm, mein Freund. Tyler.«
    Dr. Goldstein lächelte höflich und gab Ty die Hand.
    »Ich bin der Vater«, erklärte er.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, erwiderte Dr. Goldstein. Wow, sie schlugen sich wirklich wacker. Mich brauchten sie überhaupt nicht.
    Ich legte mich auf die Liege, und sie führte die Untersuchung durch. Bisher hatte Tyler meinen nackten Bauch nur flüchtig gesehen, als er neulich in mein Zimmer geplatzt war. Jetzt erhielt er die neonbeleuchtete Nahaufnahme, inklusive Schwangerschaftsstreifen und dicken Adern. Wie üblich ließ er sich nichts anmerken. Obwohl es ihn wahrscheinlich grauste.
    Die Ärztin fand den Herzschlag mit ihrem kleinen Mikrophon, und er trat näher an die Liege und lauschte konzentriert. Er lächelte – die Ärztin an.
    Sie bat uns, zu ihr ins Büro zu kommen. Tyler half mir, mich aufzurichten und aufzustehen. Wir gingen den Flur hinunter und setzten uns vor ihren Schreibtisch.
    »Wollen Sie bei der Geburt dabei sein?«, fragte sie Ty.
    Ich wollte nicht, dass er sich in die Enge getrieben fühlte, deswegen erinnerte ich sie daran, dass meine Mutter und meine Freundin dabei sein würden.
    »Natürlich bin ich dabei«, unterbrach mich Ty.
    »Nun, dann möchten Sie beide vielleicht einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen. Sie finden im Krankenhaus statt.« Sie reichte Ty den Plan.
    Ich wollte ihn an mich nehmen und zog daran, aber er hielt ihn fest und wollte ihn nicht loslassen. Er faltete das Blatt zusammen und steckte es in die Hosentasche.
    Draußen bat ich ihn um den Kursplan.
    »Ich gebe ihn dir, nachdem ich ihn mir angesehen habe«, versprach er.
    »Du brauchst ihn dir nicht anzusehen. Das habe ich alles schon hinter mir. Ich habe ein Buch darüber gelesen und mir ein Video angesehen. Ich weiß, wie ich atmen muss.«
    Ein Hotdog-Verkäufer schob seinen Karren in unsere Richtung. Ty zog mich zu einer nahen Eingangstreppe.
    »Ich möchte den Kurs mitmachen!«, sagte er energisch. »Mein Kind wird geboren. Ich werde dabei sein. Ich muss wissen, was ich zu tun habe.«
    »Na schön«, antwortete ich gespielt vernünftig. »Du hast recht. Ich … Such dir doch einfach einen Termin aus, und ich schaue dann auf meinem Kalender nach, ob ich Zeit habe.«
    Er lachte. Unangenehm. »Du bist so was von bescheuert, Grace.«
    »Ach, wirklich?« Meine hormonbedingte Reizbarkeit, die niemals schlief, loderte hoch auf. » Wirklich? Wer hat dich eigentlich gebeten, heute mitzukommen? Wer hat dich gebeten, überhaupt wieder zurückzukommen? Hast du nicht noch irgendwo Promi-Verpflichtungen? Groupies, die du flachlegen musst?« Ich marschierte zur Straßenecke. »Du drängst dich einfach in das Leben anderer, ohne zu überlegen, was die vielleicht wollen.«
    Er packte mich am Arm und stellte sich vor mich hin. »Warum sollte ich mich darum kümmern, was du willst? Du kümmerst dich schon genug darum. Das ist auch das Einzige, was dich interessiert. Ich hab schon verstanden, Grace. Schon vor langer Zeit. Du bist etwas Besseres als ich, und ich bin nicht der, den du willst.«
    Ich war wie vom Donner gerührt. »Aber … Das denke ich doch gar nicht …«
    »Kann sein, dass du mich liebst«, fuhr er fort. »Aber ich weiß, dass ich nie gut genug für dich war.«
    Ich versuchte, mich loszureißen. Sein Griff wurde härter.
    »Aber das …«, ein harter Blick auf meinen Bauch, »… verändert alles. Und egal, wie verrückt und irrational du dich aufführst, ich bin hier!«
    »Du tust mir weh!«
    Er ließ mich los und wich zurück. Meine Tasche war auf den Boden gefallen. Er hob sie auf.
    Ich eilte zur Lexington und rieb mir den Arm.
    Er holte mich ein. »Es tut mir leid.«
    Ich weinte heftig. Ich konnte nichts dagegen tun.
    »Es tut mir leid. Gracie. Ich war grob zu dir.«
    Die Vorstellung, dass er so über mich dachte, war unerträglich. Als was für ein fürchterlicher Snob ich ihm erschienen sein musste! Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um. »Das stimmt nicht, Ty! Ich schwöre, ich habe dich nie so gesehen. Ich liebe dich wirklich. Und ich bin keinen Deut

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