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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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»Soll ich dir etwas zurechtmachen?«
    »Nein, das schaffe ich schon selbst. Danke, Grace.«
    »Gut«, sagte ich. »Ich muss jetzt arbeiten. Ich hoffe, das stört dich nicht. Du kannst ruhig fernsehen, ganz wie du willst.«
    »Vielleicht arbeite ich an einem neuen Song. Stört es dich, wenn ich Gitarre spiele?«
    »Nein, ich mache die Tür zu.«
    »Sag mir Bescheid, wenn ich zu laut bin.«
    Ich ging ins Schlafzimmer und ließ die Tür einen kleinen Spalt offen, um nicht zu unhöflich zu sein. Dann machte ich es mir wieder mit dem Laptop auf dem Bett bequem und nahm meine Quellensammlung zur Hand.
    Tapete. Okay. Das war wirklich halb so wild. Nur 250 Wörter. Nachdem ich den ganzen Tag daran gearbeitet hatte, hatte ich zwanzig.
    Für die weniger begüterten Mitglieder des europäischen Adels in der Renaissance waren Tapeten als Wanddekoration eine erschwingliche Alternative zu Webteppichen.
    Ich sah mir die Beispiele früher Tapeten mit Holzschnittmotiven an, die ich gegoogelt hatte. Die Farben waren durchaus hübsch. Vielleicht ein wenig zu sehr ins Orange spielend. Aber musste es nicht frustrierend gewesen sein, adelig, aber arm zu sein und die Einhorn-Tapisserien an den Wänden des Nachbarn zu sehen, während man selbst nur ein paar billige Papierheilige und Papierbüsche auf die eigenen gekleistert hatte?
    Ty aß. Ich hörte die Gabel auf seinem Teller klappern. Er sah sich eine Fernsehsendung an, es klang nach einer dieser Promi-Tanzshows. Wenn er weiter in dem Tempo Karriere machte, würde er in zehn Jahren vielleicht selbst dabei sein. Bei der Vorstellung musste ich grinsen.
    Heinrich VIII. hatte offenbar dem europäischen Handel einen herben Schlag versetzt, als er die katholische Kirche ausbootete. Da keine anständigen Arras-Teppiche mehr erhältlich waren, griffen nun alle auf Tapeten zurück.
    Küchengeräusche. Ty räumte die Spülmaschine ein. Wie nett von ihm.
    Als Oliver Cromwell an die Macht kam, verbot er alles, was lustig oder frivol war. Das bedeutete das Aus für die Tapete bis zur Herrschaft von Charles II.
    Ty stimmte seine Gitarre und zupfte leise vor sich hin. Ich lehnte den Kopf zurück in die Kissen und schloss die Augen. Vielleicht sollte ich besser morgen ausgeruht an die Arbeit gehen. Hochkonzentriert würde ich den Tapetenartikel runtertippen, so dass ich im Zeitplan bliebe und mit dem Wasserklosett weitermachen konnte.
    Jetzt sang er leise. Ich stellte den Laptop beiseite, streckte mich auf dem Bett aus und hörte zu. Das machte ihm bestimmt nichts aus.
I see her come
I watch her go
Things she feels are things I’ll never know
Was she ever here with me?
Was it ever real?
Will it ever be?

Hope gets high, sun sinks low
I’ll sail away on a little angel breath she’ll blow
Then a million miles from here
in a land of love
oh let me disappear

where she’s just the world to me
just a girl who knows
I could be good I could be bad
And I can be wrong but you can be sure
I could be anything for her

For her

I dream of love
I pray for time
Close my eyes and get me
a little piece of mind
In another time and place
in a sun so warm
I see it in her face, and

she’s just the world to me
just a girl who knows
I could be good I could be bad
I could be what she’s never had
And I can be wrong but you can be sure
I could be anything for her

Was it ever meant to be?
Was she ever here?
Will I ever see?

In between now and then
moves so slow while she’s waiting to come in
Then the darkness comes my way
with a million little things I wanna say

cause she’s just the world to me
just a girl who knows
I could be good I could be bad
I could be what she’s never had
And I can be wrong but you can be sure
I could be anything for her
    Ich sehnte mich nach Ohropax.
    Ich wollte, dass er ging.
    Ich musste weinen.
    Ich rollte mich mit dem Rücken zur Tür, umklammerte ein Kissen und wurde von heißen Tränen übermannt.
    Schließlich riss ich mich zusammen, stand auf und öffnete die Schlafzimmertür einen kleinen Spalt weit. Er saß auf dem Sofa, mit dem Rücken zu mir und spielte. Leise schlüpfte ich ins Badezimmer und schloss die Tür ab. Mein Gesicht im Spiegel sah furchtbar aus. Rosa-weiß gefleckt. Geschwollene Lider. Rote Nase. Ein kühler Waschlappen half – zumindest ein bisschen.
    Ich verließ das Bad und schlich hinter Tys Rücken in die Küche, ohne dass er mich bemerkte. Vor ihm auf dem Wohnzimmertisch lag ein Spiralblock, von dem er den Text ablas.
    Ich holte mir ein Glas aus dem

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