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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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und …
    TYLER WILKIE.
    Was zum Teufel?
    Obwohl sich alles in mir sträubte, bewegten sich meine Füße automatisch auf sie zu. Mein Vater sah mich und hielt mitten in der Unterhaltung inne, um mich zu begrüßen und zu küssen. »Mein Gott, du siehst aus wie deine Mutter vor dreißig Jahren!«, flüsterte er. Genau das, was ein Mädchen gerne hört.
    Er stellte mich vor, und ich reichte dem Direktor des MOMAs in San Francisco die Hand, dann Tori, die die Werke meines Vaters in Japan vertrat und vermutlich seine jetzige Freundin war, dann Tyler Wilkie, von dem Dan gehört hatte, er sei ein ausgezeichneter Sänger.
    »Wir kennen uns schon«, erwiderte ich.
    »Ach?«
    »Stimmt«, sagte Ty.
    Es war unglaublich irritierend, ihn in dieser Umgebung zu erleben. Dann traf mich die bizarre Erkenntnis, dass er ein New Yorker Promi-Gast war. Wie Parker Posey oder Liev Schreiber, die ich beide beim Hereinkommen gesehen hatte. Tyler war besser gekleidet, als ich es je gesehen hatte. Er trug ein knittriges Dinnerjackett aus dunkelblauem Samt, dazu Jeans, ein schwarzes Hemd und schwarze Bikerboots.
    Er musterte mich ebenso forschend wie ich ihn. Er begann bei den Spitzen meiner Highheels und wanderte hinauf bis zu meinem französischen Dutt, den glänzenden Lippen und den Mini-Chandeliers an meinen Ohrläppchen, wobei er fast unmerklich an meinen Push-up-Brüsten hängen blieb. Unsere Blicke trafen sich, als er auf meiner Gesichtshöhe angekommen war. Ich erwartete, ein neckisches Funkeln in seinen Augen zu sehen, doch er wandte den Blick ab. Vollkommen undurchdringlich.
    »Was heißt das?«, fragte Dan.
    »Wie bitte?«, fragte ich zurück.
    »Inwiefern kennt ihr euch?«
    »Grace ist meine beste Freundin in New York«, antwortete Ty.
    »Wirklich!« Dan sah uns mit unverhohlener Neugier an.
    Am liebsten hätte ich Tyler der haltlosen Übertreibung bezichtigt, aber meine Kehle war in dem Moment so zugeschnürt, dass ich kein Wort hervorbringen konnte.
    »Das erklärt deine Frage«, sagte Dan zu Ty.
    Diese Bemerkung stürzte mich in heillose Paranoia. Welche Frage? Anscheinend steckten mein Vater und Tyler Wilkie irgendwie unter einer Decke. Eine bizarre Kombination, die mich unter Umständen für Jahre in Therapie schicken würde. Ich sah mich im Saal um und schätzte die Entfernung zu jedem Ausgang. Ah! Da kam Steven.
    »Oh, wunderbar, sie hat dich gefunden«, sagte er und schüttelte meinem Vater die Hand. »Ich muss jetzt zum JFK, und mir hat davor gegraut, sie allein hier zurückzulassen.«
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte mein Dad. »Hattest du Gelegenheit, dir die Bilder anzusehen?«
    »Ja. Gratuliere. Sehr interessant.«
    Mein Vater grinste. Wie oft er das wohl schon gehört hatte?
    »Hallo, Tyler«, sagte Steven. »Jetzt treffen wir uns schon zum zweiten Mal in so kurzer Zeit.«
    »Stimmt. Ein netter Zufall.« Ty schüttelte ihm jovial die Hand.
    Steven wandte sich an meinen Vater. »Dan, würdest du mir einen Gefallen tun? Könntest du dafür sorgen, dass Grace heil nach Hause kommt? Lässt du ihr ein Taxi rufen?«
    »Hey, Mann, ich kümmere mich um sie«, versprach Ty. »Dann braucht Dan seine Party nicht zu verlassen.«
    Dan lächelte Ty an, als sei er sein bester Freund. »Oh, das wäre sehr freundlich. Danke, Tyler.«
    »Äh, okay. Danke«, sagte Steven, offensichtlich keineswegs dankbar.
    Ty lächelte unschuldig wie ein Lamm. »Gern geschehen.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. »Ich traue meinen Ohren nicht«, sagte ich. Ich stand inmitten der drei wahrscheinlich nervigsten Männer der Welt. »Ich kann mir ja wohl noch selbst ein Taxi rufen!«
    Steven zog mich ein Stück beiseite und flüsterte: »Sei nicht sauer. Ich möchte einfach nicht, dass du dich in diesem Aufzug draußen hinstellst und versuchst, allein nach Hause zu kommen.« Er senkte den Blick auf meinen Busen. Ich fühlte mich, als trüge ich leuchtende Brustwarzenaufkleber mit Troddeln.
    »Steven! Sieh dich mal um! Viele Frauen hier sind praktisch oben ohne!«
    »Grace, bitte, mir zuliebe. Erlaube deinem Verlobten, dir ein Taxi zu organisieren.«
    »Meinetwegen«, grummelte ich. »Ich will sowieso bald nach Hause. Mein Magen macht mir schon wieder Probleme.«
    »Okay, Schatz. Ich rufe dich an, wenn ich in München bin.«
    Er küsste mich, und ich sah ihm nach, als er ging.
    Ich nehme an, man erwartete nun von mir, dass ich mich umdrehen und höflich wieder zu der Unterhaltung mit meinem Dad und Tyler zurückkehren würde. Stattdessen mischte ich

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