Wie verführt man einen Prinzen?
alles keinen Sinn. Sie hatten den ganzen Tag miteinander verbracht. Sie hatte gedacht, dass sie den Wahnsinn von gestern hinter sich gelassen hatte. Bis jetzt hatte sie auch nichts dergleichen gespürt, obwohl sie seit dem frühen Morgen miteinander unterwegs gewesen waren. Und nun musste sie nur seine Lippen anschauen, um völlig hingerissen zu sein.
Gott sei Dank schützte die Kleidung sie vor einer Berührung seiner bloßen Haut. Sie hatte eine Ahnung, was dann mit ihr geschehen wäre, wenn schon ihr Arm auf seinem Pullover sie durcheinanderbrachte. Sie spürte seine Stärke, seine Wärme … Sie wollte sich an ihn schmiegen, seinen Geruch einatmen, den Duft eines frisch geduschten Mannes. Sie wollte, dass er sie küsste und berührte. Sie wollte mehr von ihm wissen und sehen, als er ihr zeigte.
Um wieder klar denken zu können, wäre es klüger, alleine hinunterzugehen. Das würde die Grenzen zwischen ihnen klar definieren. Und ihn daran erinnern, dass er nun zu allererst eine Frau finden sollte, die seine Anforderungen erfüllte – anstatt sich in eine Affäre mit seiner Fahrerin zu stürzen.
Aber eine hartnäckige Stimme in ihr flüsterte: „Was wäre schon so schlimm an einer Affäre?“
Als seine Schritte sich verlangsamten, schaute sie auf und begegnete seinem forschenden Blick. „Was ist los? Habe ich Zahnpasta am Mund?“ Sie leckte sich die Lippen ab, um eventuelle Reste zu entfernen. Er schüttelte den Kopf und schaute weg.
„Du siehst …“, er räusperte sich, „… nett aus. Das ist alles.“
„Nett?“
„Ein lahmes Kompliment, ich weiß. Aber ich weiß nicht, ob es das richtige Wort, das dich beschreibt, überhaupt gibt. Und in diesem Kleid …“ Sein Blick glitt über ihren Körper. „Und deine Beine … Ich wusste bis heute gar nicht, dass du welche hast.“
Danni lachte über seine ungewohnte Unbeholfenheit. Sie hatte das schlichte schwarze Kleid eingepackt, weil es praktisch und knitterfrei war und sie sich darin ausgesprochen weiblich fühlte. Adams Blick bestätigte das. „Wie du siehst, habe ich welche.“
Sein Lachen war kaum mehr als ein lautes Atmen. Doch es freute sie und entschädigte sie für das ziemlich schwache „nett“. Sie hatte zwar schon blumigere Komplimente gehört, aber wenn es von Adam kam, fühlte sich selbst „nett“ gut an. Sie freute sich auch, dass sie ihn zum Lachen gebracht hatte.
Sie setzten ihren Weg fort. Sie wusste, was er von ihr hielt. Für ihn war sie ein Kind, bestenfalls eine kleine Schwester. Unter dem Vorwand, etwas an ihrem Kleid in Ordnung bringen zu müssen, nahm sie die Hand von seinem Arm und legte sie nicht mehr zurück. Nett. Ihre Reaktion auf dieses kleine Wort zeigte ihr deutlich, dass sie mehr von ihm wollte. Viel mehr.
Blake stand am Fuß der Treppe und bestand darauf, dass sie vor dem Kamin Platz nahmen, während er den Glühwein holte. Adam wies mit dem Kopf auf das Schachbrett, und als Danni nickte und zog er es heran.
Er stellte die Figuren auf seiner Seite des Brettes auf. „Ich schulde dir eine Entschuldigung und meinen Dank.“
„Eine Entschuldigung und deinen Dank – wow! Das ist ein großer Tag für mich. Ich bin beeindruckt.“
„Ich meine es ernst, Danni.“
„Ich auch.“
Er schüttelte zwar den Kopf, lächelte aber dabei. „Warte erst mal, bis ich dir sage, dass du recht hattest.“
Sie schlug ihre Hände vor der Brust zusammen und schnappte nach Luft. Das war die Reaktion, die von ihr erwartet wurde. Eine Freundin, die herumalberte. Keine Frau, die vor Begierde zerfloss.
Sein Lächeln wurde breiter. „Einen so schönen Tag wie heute habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Beim Skifahren habe ich meinen Alltag und meine Pflichten fast vergessen. Ich habe weder an diplomatische Krisen noch an Sicherheitsbedenken noch an bevorstehende Bündnisse noch an irgendwelche Reden gedacht, die ich halten muss. Ich habe einfach vergessen, an … an die Zukunft zu denken.“ Hatte er sagen wollen, dass er vergessen hatte, an seine zukünftige Frau zu denken? „Ich schulde dir etwas für diesen Tag. Es war die richtige Entscheidung, dafür zu sorgen, dass ich in die Berge fahre.“
„Danke.“
„Kein anderer hätte das für mich gemacht.“
„Weil dich alle anderen zu sehr fürchten.“
„Fürchten?“ Er lehnte sich mit zusammengezogenen Augenbrauen in seinem Sessel zurück.
„Vielleicht ist Ehrfurcht die bessere Bezeichnung. Ich weiß nicht, warum das so ist.“ Er war nur ein Mann, der seine
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