Wie verführt man einen Star?
eingesetzt, weil er nun doch mehr als nur Freundschaft für sie empfand. Aber das war schon in Ordnung, wozu sich falsche Hoffnungen machen? Womit hatte sie schließlich gerechnet? Es half niemandem weiter, sich ständig Illusionen hinzugeben.
„Ich weiß es wirklich zu schätzen, aber du hättest dir meinetwegen keine Mühe machen sollen.“
„Selbstverständlich musste ich das“, widersprach er heftig. „Rosalind Newman ist ja schon zur Gefahr geworden – für sich selbst und auch für andere Menschen. Das ging doch wirklich zu weit. Gideon hat sich mit ihrem Anwalt in Verbindung gesetzt und sich mit ihm beraten, damit ihr so schnell wie möglich professionelle Hilfe zuteil wird.“
Dieses Gespräch konnte Stephanie sich lebhaft vorstellen. Eine normale Beratung war das sicherlich nicht gewesen, wenn der selbstherrliche Gideon St. Claire versuchte, seinen eisernen Willen durchzusetzen.
Jordan bemerkte ihren skeptischen Gesichtsausdruck und lenkte ein. „Na schön. Um genau zu sein, hat Gideon es zu einem Bestandteil des außergerichtlichen Vergleichs gemacht. Wenn sie sich medizinische Hilfe sucht, verzichtest du deinerseits auf eine Anzeige gegen sie.“
„Aber ich hätte sie doch sowieso niemals angezeigt!“
„Weiß ich.“ Er winkte ab. „Stephanie, hättest du vielleicht einen Kaffee für mich? Es war ein langer Flug, und ich bin direkt hierher gefahren.“
„Oh, natürlich.“ Irritiert drehte sie sich um die eigene Achse, bis sie ihn wieder direkt ansah. „Ich habe zwar Kaffee da, aber mir fällt ein, meine Schwester hat noch Rotwein übrig gelassen. Möchtest du den lieber trinken?“ Sie zeigte auf die halbvolle Flasche vor ihm auf dem Couchtisch. „Das Gespräch mit deinem Bruder hat sie scheinbar ziemlich durcheinandergebracht.“
„Ja, diesen Effekt hat Gideon auf die meisten Menschen, denen er begegnet. Und danke, aber ich bleibe bei Kaffee.“
Jordan sah ihr nach, als sie in Richtung Küche verschwand, und stellte fest, wie dünn sie geworden war. Außerdem hatte sie dunkle Schatten unter den Augen und wirkte etwas abgekämpft. Die vergangenen Wochen hatten augenscheinlich an ihr gezehrt, auch wenn er den genauen Grund dafür nicht kannte. Die Scheidung der Newmans? Entschlossen folgte er ihr in die Küche.
„Wie geht es dir eigentlich so?“, erkundigte er sich und setzte sich an den Tisch.
„Gut, gut.“ Sie nickte und starrte in ihre Kaffeetasse. „Ich habe nur im Moment recht viel zu tun und wenig Freizeit. Und du willst bald wieder arbeiten, habe ich gehört?“
Im Stillen wünschte Jordan sich, Stephanie würde ihn ansehen, damit er in ihrem Blick lesen konnte, was in ihrem Kopf und in ihrem Herzen vor sich ging.
„In ein paar Monaten, ja. Stephanie, ich bin nicht hergekommen, um mit dir über unsere Berufe zu reden.“
Jetzt blickte sie doch auf, drehte den Kopf aber schnell wieder zur Seite. „Ich freue mich trotzdem, dass du die Zeit gefunden hast, vorbeizuschauen, obwohl deine Familie dich bestimmt …“
„Ich bin nur deinetwegen nach England gekommen“, unterbrach er sie. „Ich …“ Jordan brach ab und schüttelte den Kopf.
Verdammt, das hatte er sich viel einfacher vorgestellt. In seinem Haus in Malibu war er dieses Gespräch unzählige Male mental durchgegangen. Und jetzt, wo Stephanie in greifbarer Nähe vor ihm saß, wusste er nicht, wie er beginnen sollte.
Nachdenklich stand er auf und begann, in der Küche umherzugehen, während er nach den passenden Worten suchte. „Stephanie … falls du mir überhaupt nichts weiter zu bieten hast als deine Schwärmerei für Jordan Simpson … dann werde ich mich damit zufriedengeben, solange es dauern mag.“
Verwirrt sah sie zu ihm hoch. „Wie meinst du das?“
Es dauerte eine Weile, bis er weitersprach. „Du warst ehrlich genug, mir die Wahrheit zu sagen. Dass du dich nur auf mich eingelassen hast, weil du so ein großer Fan von Jordan Simpson bist“, erinnerte er sie stockend, und an seiner Stirn zeichnete sich eine Ader ab. „Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass ich mir eine Beziehung zu deinen Bedingungen vorstellen kann.“
Sie war sehr blass geworden. „Du willst eine Affäre mit mir?“
„Nein, verdammt! Das Letzte, was ich will, ist eine Affäre mit dir!“
Sein Ausbruch erschreckte Stephanie. „Aber du hast doch gerade gesagt …“
„Ich meinte damit, ich würde eventuell auch das annehmen, wenn du nicht zu mehr bereit bist“, stellte er richtig.
Vergeblich versuchte sie,
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