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Wie viel kann eine Frau ertragen

Wie viel kann eine Frau ertragen

Titel: Wie viel kann eine Frau ertragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Schwarz
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haben, funktioniert. Es klappte mal besser, mal schlechter, aber es klappte.
    Im Februar 1981, genauer am 28. Februar, wurde unser Sohn geboren. Er war neun Pfund schwer und siebenundfünfzig Zentimeter lang, hatte sehr lange schwarze Haare und blaue Augen. Er war wie ein Dreimonatskind. Er sollte nach Tradition meines Mannes Viktor heißen, aber ich wollte es nicht und habe das Ganze natürlich unterbunden. Mein Mann war in der Reihenfolge der vierzehnte Viktor Schwarz. Mein Schwiegervater war sehr enttäuscht von mir, aber auch stolz auf seinen ersten Enkel. Unser Sohn bekam den Namen Thomas.
    Für uns fing die Zeit an, wo wir nicht so recht wussten, ob es alles war. Ein Kind bringt das ganze Zusammenleben doch ganz schön durcheinander. Ich habe unseren Kleinen sehr geliebt, aber mein Mann blieb auf der Strecke. Es gab Streitereien, wir wurden beide laut. Einer hat den anderen angeschrien.
    Nach der Entbindung hatte ich keine Lust mehr auf Sex, meine Lust war einfach weg. Wenn mein Mann Sex mit mir haben wollte, habe ich mich gewehrt. Aber einmal hat Viktor sich nicht abblitzen lassen, er hat sich dann das genommen, was er wollte, und es war Sex. Er hat mich einfach vergewaltigt.
    Danach liefen unsere Abende sehr oft so ab, dass er dann aus der Wohnung gegangen ist, ins Auto und weg war er. Irgendwann mal um drei Uhr morgens tauchte er wieder auf, wo er war, weiß ich nicht. Er hat mir dann erzählt, dass er im Wald war und im Auto Musik gehört hat. Aber geglaubt habe ich ihm nicht, weil er mich schon vorher ein paar Mal angelogen hatte. Damals bekam unsere Ehe schon einen Knacks, es war nicht mehr so wie vorher.
     
    Als unser Kleiner dann drei Monate alt war, fing ich mit meinem Führerschein an. Ich hatte mich in der Fahrschule angemeldet und abends zweimal die Woche besucht. Meine Schwägerin hat auf ihn aufgepasst, wenn ich Fahrstunden nehmen musste. In drei Monaten hatte ich meinen Führerschein in der Tasche. Am 14. August 1981 bekam ich meinen lang ersehnten Führerschein. Was war ich stolz auf mich, auch ohne Hilfe der Eltern hatte ich es geschafft. Ich wollte meinem Vater und der Stiefmutter zeigen, dass es auch ohne sie geht.
     
    Viktor bekam eine Arbeitsstelle als ungelernter Tischler, wo er fünfundzwanzig Kilometer in eine Richtung fahren musste. In dem Betrieb hatte ein achtzehnjähriges Mädchen, Sabine, ihre Ausbildung gemacht. Sie hatte keinen Führerschein und so fuhr sie bei meinem Mann mit. Es war im Frühjahr, eines Tages kam mein Mann nicht von der Arbeit. Es wurde immer später. Irgendwann hatte dann mich mein Mann angerufen und gesagt, dass er im Wald stecken geblieben ist. Er musste wohl Wasser lassen und dann ist das Auto in einer großen Pfütze versackt. Er hätte meinen Bruder Waldemar angerufen, er wollte ihm dann aus dem Schlamassel helfen. Mein Mann kam dann endlich mit unserem Auto nach Hause, es sah natürlich sehr schlimm aus. Überall Erde dran, an Reifen, an Türen, einfach schlimm.
    Als ich Viktor dann nach Sabine gefragt hatte, verwickelte er sich in Widersprüche. Einmal sagte er dann, dass sie zur Straße gegangen wäre, um nach Hause zu fahren, das andere Mal war sie gar nicht mit, das dritte Mal hatte sie einen halben Tag gearbeitet und wurde mittags abgeholt. Also, es gab so viele Widersprüche, dass er zum Schluss nicht mehr wusste oder auch nicht wissen wollte, was wirklich war. Waldemar sagte zu mir immer wieder: „Fahr hin, guck dir es an, wo er war. Wenn jemand so tief im Wald stecken bleibt, geht er da nicht zum Pinkeln hin. Mach es, bilde dir deine Meinung!“ Ich bin da nicht hingefahren und habe mir das angeschaut, nein, ich habe meinem Mann geglaubt. Obwohl ich auch wusste, dass er mich schon ein paar Mal angelogen hatte. Oh, was war ich blind! Im Grunde meines Inneren wusste ich, dass er mir nicht die Wahrheit sagte, trotzdem habe ich mich von ihm blenden lassen. Ich hatte einfach Angst vor der Wahrheit! So habe ich das Ganze verdrängt!
     
    Unser Kleiner wurde immer größer. Wir versuchten alles, damit unser Sohn nicht alleine aufwachsen sollte. Endlich mal wurde ich wieder schwanger. Unser zweites Kind sollte am 06. 11. 1982 zur Welt kommen. Ich bin regelmäßig zum Gynäkologen zur Untersuchung gegangen.
    Irgendwann sagte mein Doc zu mir: „Frau Schwarz, Sie nehmen nicht zu. Etwas stimmt nicht.“ Es war in der fünfzehnten Woche. Zu Hause habe ich „gefuttert“ ohne Ende, Hauptsache, zunehmen. Ja, ich hatte zugenommen. In der sechzehnten

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