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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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seine Brust und richtete sich auf. »Du auch. Dein Leben war bisher ja wohl auch nicht gerade ein Spaziergang.«
    »Nein.« Er fasste nach einer ihrer Haarsträhnen und rieb sie zwischen seinen Fingern. »Nicht wirklich.«
    Constanze kuschelte sich wieder an ihn. »Es hat schon seinen Grund, warum ich mit dem Magier zusammen bin«, frotzelte sie. »Schnöder Alltag langweilt uns zu Tode.«
    Silas musste grinsen. Allmählich wurde ihr Humor richtig trocken. »Gut, dass wir das geklärt haben«, fand er und zog sie näher an sich. Doch plötzlich löste er seine Arme wieder. »Wo du gerade zusammen erwähnst …« Er streckte die Beine und kramte in seiner Hosentasche. »Ich hab noch was für dich.«
    »Ja?« Constanze hob neugierig den Kopf. »Was denn?«
    Silas öffnete die Finger.
    »Deinen Ring?« Sie blickte auf seine linke Hand, dann runzelte sie die Stirn, weil er ihn noch trug.
    »Nein.« Silas lächelte. »Deinen Ring.«
    »Im Ernst?«
    »Ja.« Silas griff nach ihrer Hand und schob ihr den Silberschmuck behutsam über den Ringfinger. »Er enthält dieselben Daten wie meiner.«
    »Danke.« Constanze betrachtete andächtig den Ring, der eine Nummer kleiner ausfiel als seiner, aber dennoch die gleiche Funktionalität besaß.
    »Ich dachte, das könnte vielleicht hilfreich sein, wenn ich mal nicht da bin«, murmelte er.
     
    *
     
    Constanze konnte sich denken, was er damit meinte. Beklommen ruhte ihr Blick auf den beiden Ringen, die jetzt dicht beieinanderlagen. Schon bald würde Silas den Killer aufspüren und die Jagd würde beginnen. Keiner konnte vorhersagen, wie das ausging. Ein schrecklicher Gedanke.
    »Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme«, ging Silas auf ihren Gesichtsausdruck ein. »Ich habe keineswegs vor, in Frankfurt zu sterben.«
    Sie nickte, trotzdem schwammen ihre Augen in Tränen.
    Er küsste sie sanft. »Es wird vermutlich einige Tage dauern, bis ich zurück bin – je nachdem, wie sich die Geschichte entwickelt. Deshalb ist es besser, ihr seid auf alle Eventualitäten vorbereitet. Dazu muss ich dir noch ein paar Dinge erklären …«
    Constanze hörte genau zu, als er ihr die Passwörter des Laptops nannte. Er sagte ihr, wie sie den Ring einsetzen konnte und was sie tun musste, um damit auf diverse Bankkonten zuzugreifen.
    »Er enthält auch die Daten von Schließfächern«, beschrieb er weiter. »Ich habe eine neue Identität für dich aufgebaut. Die Unterlagen findest du am Kölner Flughafen im Schließfach 160.271. Keine Sorge«, merkte er an, als sie die Zahl sofort lautlos wiederholte. »Sobald du deinen Ring an den Laptop angeschlossen und die drei Passwörter eingegeben hast, kannst du alles nachlesen. Die Codezahlen für die fünf Schließfächer sind die in der Datei vermerkten Geburtsdaten.«
    »Geburtsdaten? Von wem?«
    Ein Schatten legte sich über seine Augen. »Von meinen Schwestern. Die Städte der Flughäfen, in denen sich die Schließfächer befinden, stimmen mit den Anfangsbuchstaben ihrer Namen überein.«
    Constanze hörte ihm atemlos zu, während er aufzuzählen begann. »Katica steht für Köln. Pavla für Paris, Brigita für Bern …« Er nannte ihr fünf Orte. Fünf Schwestern, fünf Schicksale, die alle ein gemeinsames Ende gefunden hatten.
    Constanzes Herz krampfte sich zusammen. Auch als sie später an Silas geschmiegt im Bett lag, spürte sie noch den Kummer, den der Tod seiner Familie mit sich gebracht hatte. Sie hatte auch ihre Mutter verloren, aber im Gegensatz zu seiner Familie war ihre Beziehung nicht sehr innig gewesen.
    Irgendwann döste sie ein, wachte aber sofort auf, als Silas langsam aus dem Bett glitt.
    Der Moment war gekommen. Jetzt würde er gehen …
    Schweigend sah sie zu, wie er sich anzog – als Magier. Er wählte funktionale, eng anliegende Kleidung, die ihn nicht in seiner Bewegungsfreiheit einschränkte. Danach legte er so viele Waffen an, dass Constanze sich unwillkürlich fragte, wie er es schaffte, alles am Körper zu verstecken.
    Zum Schluss nahm er die gepackte Reisetasche aus dem Schrank und kam ans Bett. Sie sprachen kein Wort, sahen sich im schwachen Schein der Nachttischlampe nur in die Augen.
    Silas atmete geräuschvoll aus und drückte seinen Mund auf ihren. Constanze hielt sich an ihm fest, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Er küsste sie mit ausdrücklicher Leidenschaft und Liebe. Minutenlang. Dabei strichen seine Hände in einer Weise über ihr Gesicht, die klarmachte, dass er sich noch einmal jedes Detail genau

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