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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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noch.
    »Natürlich«, sagte sie sofort, als Silas die Schweiz erwähnte. »Er hat dort ein Anwesen. Es liegt in der Nähe von Zermatt. Wir waren früher oft über Weihnachten dort.«
    »Gut.« Silas reichte ihr einen Teller der Suppe, die er auf dem kleinen Herd aufgewärmt hatte. »Kannst du mir das Anwesen so genau wie möglich beschreiben?« Er nickte in Richtung seines Laptops, das auf dem kleinen Einbautisch lag. »Dann kann ich mir überlegen, wie wir am besten an Eliah ran kommen.«
    Constanze setzte sich auf das schmale Bett. »Es handelt sich um ein ehemaliges Gestüt«, begann sie. »Ich war das letzte Mal vor knapp fünf Jahren dort.«
    Silas setzte sich neben sie, aß seine Suppe und hörte aufmerksam zu. Auch ohne die genauen technischen Daten zu kennen, wurde ihm schnell klar, dass das Anwesen in seiner Einbruchssicherheit der Villa in Baden-Baden in keinster Weise nachstand. Es würde nicht leicht werden hineinzugelangen, zumal er auf seinem Rückweg nicht allein sein würde – jedenfalls nicht, wenn alles glattlief. Der Weg hinaus musste daher auch für einen kleinen Jungen zu bewältigen sein. Keine leichte Aufgabe.
    Constanze sah ihn gespannt an. »Und, was denkst du?«
    »Ein Spaziergang wird’s nicht. Aber wir schaffen das.«
     
    *
     
    Constanze straffte die Schultern und setzte sich gerade hin. »Ja. Vor allem, weil ich mich dort gut auskenne. Das ist sicher hilfreich, wenn … Was ist?« Erstaunt registrierte sie, dass Silas verlegen grinste.
    Er kratzte sich das Ohr. »Mit wir meinte ich eigentlich nicht dich und mich, sondern Nevio und mich.« Silas griff nach ihrer Hand und spielte mit ihren Fingern. »Nevio kennt meine Arbeitsweise und hat jede Menge Erfahrung, was unerlaubtes Eindringen angeht, das kannst du mir glauben. Außerdem wäre es gefährlich, dich dorthin mitzunehmen. Wir können nicht riskieren, dass du Michael begegnest. Du solltest hierbleiben, in Sicherheit.«
    Diesen Argumenten musste Constanze widerwillig zustimmen, trotzdem wäre sie liebend gern mit ihm gegangen. Nicht nur, damit sie frühestmöglich bei Eliah war, sondern auch, weil sie gern in Silas Nähe bleiben wollte. Der Gedanke, noch einmal untätig auf seine Rückkehr warten zu müssen, während er sich in Gefahr begab und tagelang verschollen blieb, behagte ihr nicht.
    Silas strich ihr mit beiden Händen die Haare aus dem Gesicht. »Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Du musst dir keine Sorgen machen. Nevio und ich sind ein eingespieltes Team. Außerdem haben wir den Überraschungseffekt auf unserer Seite.«
    Constanze musterte ihn weiterhin zweifelnd.
    »Habe ich dir eigentlich schon einmal die Geschichte erzählt, wie Nevio und ich uns kennengelernt haben? Wir hätten uns beinahe gegenseitig über den Haufen geschossen.«
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. »Das ist nicht wahr. Du versuchst nur, mich vom Thema abzulenken.«
    »Ein bisschen vielleicht«, gab er ertappt grinsend zu. »Aber ich möchte dir auch klarmachen, warum du auf Nevios Fähigkeiten voll und ganz vertrauen kannst. Von ihm habe ich eine ganze Menge gelernt.« Er lehnte sich an die Rückwand des Bettbereichs und zog Constanze zwischen seine Beine.
     
    Am frühen Morgen angelte Silas nach seinem Handy und rief in Chile an. Constanze rutschte dicht an ihn heran, damit sie mithören konnte. Wie immer wurde am anderen Ende unverzüglich abgenommen. »Sil? Na wie sieht’s aus?«
    »Bescheiden«, kam Silas sofort auf den Punkt. »Wir haben nur die halbe Miete. Der Plan hat sich geändert.«
    Es entstand eine kurze Pause, doch Constanze hatte keinen Zweifel, dass Nevio auch ohne lange Erklärung verstand, worauf Silas hinauswollte. Seine Antwort bestätigte ihren Eindruck sogleich. »Wann sollen wir kommen?«
    »Sofort.« Silas winkelte ein Bein an und drückte Constanze fester an sich. »Wir treffen uns bei Brigita. Bring deinen Spezialkoffer mit.«
    »Wie in alten Zeiten?«
    »Wie in alten Zeiten.«
    »Ich melde mich, sobald wir mehr wissen.«
    »Geht klar.« Silas klappte das Handy zu und warf es neben sich aufs Bett.
    »Brigita … also müssen wir nach Bern?«
    Silas legte den Unterarm aufs Knie. »Genau. Wir machen uns heute noch auf den Weg. So, wie ich Nevio kenne, steht er schon mit gepackten Koffern in den Startlöchern, bevor Jara auch nur den Flug gebucht hat.«
    Nach dem, was Constanze am vergangenen Abend über Silas’ Freunde gehört hatte, glaubte sie das sofort. »Jara kommt auch

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