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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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ergriffen vor Eliah und drückte ihn schluchzend an sich. Ihrem Sohn ging es gut. Er war zwar etwas blass und müde, ansonsten jedoch wohlauf. Nevio und Silas war es gelungen, ihn auf dem Weg zum Zahnarzt seinen Bewachern zu entreißen. Der Grund dafür war allerdings gewesen, dass Silas sich hatte erwischen lassen. Nevio und Eliah waren ohne ihn zurückgekehrt.
    »Sil hat die Typen abgelenkt, sonst hätte ich mit Eliah nicht entkommen können«, erklärte Nevio die Geschehnisse, nachdem sich alle wieder etwas beruhigt hatten.
    Constanze hörte ihm geschockt zu. Ihr war sterbensschlecht. Furcht und Sorge um Silas bohrten sich in ihren Magen. Sie hatte ihren Sohn wieder – aber zu welchem Preis? Auch wenn sie ihr eigenes Leben für ihn gegeben hätte, sie hatte nie gewollt, dass Silas … Sie konnte nur hoffen, dass Michael nicht wusste, dass sein Gefangener der Magier war. Andernfalls gab sie sich keiner Illusion hin, ihn noch einmal lebend wiederzusehen. Diese Befürchtung teilte sie auch Nevio mit, nachdem er mit seinem Bericht geendet hatte.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Das kann von Richtstetten unmöglich vermuten. Wir haben genug Hinweise hinterlassen, die auf diesen russischen Waffenring hindeuten. Dein Exmann geht garantiert davon aus, dass Sil nur ein bezahlter Handlanger ist. Sil hat mir eingebläut, dass wir nichts wegen ihm unternehmen sollen. So, wie ich ihn kenne, wird er sich irgendwie allein hinausmanövrieren. Er hat gesagt, wir sollen mit dem Wohnmobil nach Paris fahren und ihn dort treffen.«
    »Denkst du, er schafft es, meinem Vater zu entwischen?«
    Constanze drückte Eliah enger an sich. Genau das war es, was auch ihr Angst einjagte. Was, wenn Silas die Flucht nicht gelang?
    Nevio streichelte ihm über die zerzausten Haare und sah dabei auch Constanze an. »Da bin ich mir ganz sicher. Sil ist das achte Weltwunder, wenn es ums Ausbrechen geht. Wir halten uns an den Plan, wie es abgesprochen war. Nicht, dass wir ihn in Paris verfehlen.«
    Constanze schluckte gegen den Kloß in ihrer Kehle. »Nein«, hörte sie sich sagen. Sie räusperte sich. »Nein«, wiederholte sie noch einmal lauter. »Ihr müsst ohne mich nach Paris fahren. Ich werde Silas nicht in Michaels Gewalt zurücklassen.« Ihre Stimme klang so fest, dass Jara, Nevio und sogar Eliah sie stumm ansahen. Sie holte tief Luft. »Ich kenne mich auf dem Anwesen in Zermatt aus. Ich werde hinfahren und ihm bei der Flucht helfen.«
    »Auf keinen Fall!« Nevio sprang auf die Füße. »Das kann ich nicht verantworten! Sil reißt mich in Stücke, wenn ich dich auch nur in die Nähe des Anwesens lasse.«
    »Das wäre eine unverzeihliche Dummheit, Constanze. Was willst du dort denn ausrichten?«, stimmte ihm Jara sofort zu.
    »Mir wird schon etwas einfallen.« Constanze ließ sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. »Silas hat immer wieder sein Leben für mich und Eliah aufs Spiel gesetzt. Nun werde ich zur Abwechslung einmal etwas für ihn tun.«
    »Das ist purer Wahnsinn.« Nevio griff nach ihrem Arm. »Lass uns gemeinsam eine Lösung finden. Du kannst das nicht allein …«
    Auch Jara musterte sie besorgt.
    Constanze schüttelte energisch den Kopf. »Ich kann es nur allein schaffen. Nur ich kenne Michael und das Anwesen gut genug, um mich ihm gefahrlos nähern zu können. Ich bin jahrelang vor ihm davongelaufen. Dieses Mal werde ich mich umdrehen und kämpfen. Ich werde Silas nicht im Stich lassen.« Sie strich ihrem Sohn über den Rücken und blickte ihn ernst an. »Was sagst du dazu, Eliah?«
    »Ich hab ihn lieb, Mama«, flüsterte er mit dünner Stimme. »Ich möchte, dass er wieder bei uns ist.«
    Constanze drückte ihn mit Tränen in den Augen an sich. »Das möchte ich auch. Und genau deshalb werde ich nach Zermatt gehen.«
    Nevio und Jara blickten sich schweigend an. »Okay«, gab Nevio nach einer Weile langsam nach. »Dann lass uns sehen, wie wir dich unterstützen können.« Er rieb sich seufzend das Gesicht und überlegte. »Du brauchst einen Mietwagen. Geld. Eine gute Tarnung«, zählte er an den Fingern ab. »Und eine Waffe solltest du auch mitnehmen. Für den Notfall.«
    Jara stand auf. »Ich kümmere mich um den Mietwagen.«
    Nevio griff nach seinem Zimmerschlüssel. »Ich um die Waffe.«
    »Und ich um die Tarnung.« Constanze öffnete Silas’ Reisetasche.
    »Und ich?«, fragte Eliah und sah von einem zum anderen. Constanze reichte ihm zwei Kleidungsstücke. »Du hilfst mir bei der Tarnung.«
     
    Am nächsten Morgen kniete

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