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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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dennoch kam sie sich übergangen vor. Schon wieder. Erst Beate und jetzt Eliah. Wenn das so weiterging, hatte sie in Sachen Treffen mit Daniel bald nichts mehr zu melden. Trotzdem gelang es ihr nicht, angemessen verärgert zu sein. Irritiert horchte sie in sich hinein. Unruhe? Ja. Aufregung? Definitiv. Angst? Ein wenig. Panik? Bis jetzt noch nicht. Seltsam.
    Sie beobachtete Daniel, der inzwischen zwar trocken, aber immer noch einnehmend zerzaust war. Nun ja, vielleicht war es doch nicht ganz so seltsam, korrigierte sie zögernd. Es war nicht schwer, sich in seiner Gegenwart wohlzufühlen, nicht einmal für sie. Jetzt musste sie sich wenigstens nicht damit auseinandersetzen, ob sie ein weiteres Date aus Vernunft oder Feigheit heraus abgelehnt hätte. Das konnte sie immer noch – das nächste Mal.
    »Ich hoffe nur, du magst Harry Potter.«
    Daniel grinste unbekümmert. »Dann erkenne ich wenigstens ein Zauberbuch, falls ich in deiner Altertumsabteilung eins finde«, scherzte er in Anspielung auf seinen Besuch in ihrer Buchhandlung vor zwei Tagen.
    Offenbar war er nicht nur ein aufmerksamer Zuhörer, sondern auch ein guter Beobachter. Feinsinnig ging sie auf sein Spiel ein. »Aber wehe, du lieferst es dann nicht unverzüglich bei mir ab, dann hetze ich dir unseren schwarz gefleckten Kater auf den Hals. Da hilft kein Zauberbuch mehr, das kannst du mir glauben.«
    Eliah kicherte. »Mr. Pepper ist Mamas Beschützer.«
    Daniel blickte mit gerunzelter Stirn von Eliah zu Constanze. »Reden wir hier von einer Katze oder von einem Tiger?«, erkundigte er sich vorsichtig.
    »Von irgendwas dazwischen«, antwortete Constanze geheimnisvoll.
     
    Nachdem Eliah frisch gebadet im Bett lag und augenblicklich eingeschlafen war, ging Constanze ins Wohnzimmer uns ließ sich auf die Couch fallen. Seufzend lehnte sie sich zurück.
    Jetzt war er also vorüber, der Tag, der ihr schlaflose Nächte beschert hatte. Im Nachhinein betrachtet war das eigentlich ziemlich unverständlich. Von wenigen Augenblicken abgesehen – die sich im Wesentlichen auf winzige Berührungen und ihre blamable Landung auf Daniels lang ausgestrecktem Körper beim Sackhüpfen beschränkten –, war nichts Schlimmes geschehen. Trotzdem waren es genau diese Augenblicke, die ihr nicht aus dem Kopf gingen. Am liebsten hätte sie ihre Unruhe als die übliche Angstreaktion abgetan. Leider schien die Sache nicht ganz so einfach. Natürlich war der Tag an sich schon aufwühlend gewesen. Natürlich hatte sie Panik bekommen, als Daniel sie umarmt hatte … aber da war noch eine andere Empfindung mitgeschwungen. Etwas, was sie schon im Aufzug gespürt hatte. Etwas, was neu war und völlig anders als der Ekel, den sie seit Michael bei Berührungen immer empfunden hatte. Ein warmes Kribbeln, eine Aufregung, die ausschließlich mit Daniel einherging. Irgendetwas an ihm überwand ihre sicher geglaubte Abwehr. Diese Erkenntnis war umso erschreckender, je offensichtlicher es wurde, dass Daniel nicht das Geringste gegen weitere Treffen einzuwenden hatte. Genauso wenig wie er ein Problem darin sah, sie zu berühren oder sich von ihr berühren zu lassen.
    Was, wenn das so weiterging? Constanze spürte, wie ihr trotz der stickig heißen Luft Eiseskälte unter die Haut kroch. Sie konnte nur hoffen, dass Daniel das Interesse an ihr verlor, bevor das zu einem Problem werden konnte. Sie hoffte es, aber gleichzeitig wünschte sie, dem wäre nicht so. Sie kannte ihn erst seit wenigen Tagen und doch hatte er in der kurzen Zeit mehr Boden gutgemacht als jeder andere Mann vor ihm.
    Constanze fuhr zusammen, weil plötzlich das Telefon läutete. Fahrig griff sie nach dem Telefon. »Anger?«
    »Hi Sabine, Roland hier.«
    O nein!
    »Hallo.« Sie klemmte den Apparat gegen die Schulter, obwohl sie nichts lieber getan hätte, als unverzüglich aufzulegen.
    »Ist bei dir alles in Ordnung? Ich versuche schon seit zwei geschlagenen Stunden, dich zu erreichen.«
    »Wir waren bis gerade eben im Park.«
    »So lange?«
    Constanze ließ die unausgesprochene Frage unkommentiert. Irgendwie ärgerte es sie, dass Roland anscheinend genauestens Bescheid wusste, wann sie sonntags üblicherweise nach Hause kamen. »Was gibt’s denn? Ich wollte eigentlich gerade unter die Dusche.«
    »Ich habe hier eine gute Flasche Wein und … ich könnte doch noch vorbeischauen.«
    Constanze umfasste den Hörer fester. Bloß das nicht. »Bitte sei nicht böse, Roland, aber ich bin völlig erledigt. Alles, was ich heute Abend

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