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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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fand, dermaßen auf Tuchfühlung wollte sie mit keinem Mann gehen, selbst dann nicht, wenn er so sympathisch war wie Daniel.
    Constanze warf einen Blick zurück und staunte, mit welch ästhetischer Leichtigkeit er sich bewegte. Vor allem, wenn man in Betracht zog, dass er auch noch einen schweren Korb – sie blinzelte alarmiert. Ihre sauber verstauten Sandwiches wurden gerade wild durchgerüttelt.
    Entgegen allen vorherigen Befürchtungen sprang sie beherzt ins Gerangel und angelte nach dem Henkel. Nach mehreren Fehlschlägen bekam sie den Griff endlich zu fassen. Dabei streiften ihre Finger versehentlich Daniels Unterarm. Sofort besaß sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Er sah ihr geradewegs in die Augen.
    Constanzes Herz geriet außer Takt. Seine hellen Augen waren der Wahnsinn. Je nach Stimmung schienen sie die Farbe zu wechseln. Hatten sie bisher silbern gewirkt, erinnerten sie im Moment eher an blaue Gletscherseen. Gebannt hielt sie seinen Blick. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er den Korb losließ.
    In Wahrheit waren es nur wenige Sekunden, trotzdem reichten sie Eliah, um flink samt Ball auszubüxen. Daniel schüttelte lachend den Kopf, nahm aber sofort die Verfolgung auf.
    Constanze kämpfte gegen das Herzrasen, das der unerwartete Blickkontakt ausgelöst hatte. Sie hatte nicht damit gerechnet, so intensiv angesehen zu werden, redete sie sich ein. Er hatte sie überrumpelt, das war alles. Davon durfte sie sich nicht nervös machen lassen.
    Entschlossen zerrte sie die Decke aus dem Korb und suchte einen geeigneten Platz fürs Picknick. Wenn man bedachte, wie unbehaglich sie sich sonst in Gegenwart eines Mannes fühlte, konnte man ihr gegenwärtiges Verhalten wohl ungelogen – sie suchte nach dem richtigen Wort – normal ? Ja, man konnte es fast als normal bezeichnen. Etwas geschockt kramte sie im Korb. Wann hatte sie nach den schrecklichen Erfahrungen mit Michael ihren Umgang mit dem anderen Geschlecht jemals als normal beschrieben? Die Antwort war denkbar einfach. Nie.
    Seltsam zumute packte sie die Verpflegung aus, da gesellten sich die beiden zu ihr. Keuchend plumpsten sie rechts und links von ihr ins Gras. Sie reichte jedem ein Sandwich.
    »Was ist da drauf?« Neugierig klappte Daniel die Brotscheiben auseinander.
    »Putenwurst«, antwortete Constanze abwesend, während sie seine schlanken braunen Finger betrachtete. Von dem matten Silberring, den sie schon im Aufzug bemerkt hatte, einmal abgesehen, trug er keinerlei Schmuck. Ganz anders als Michael. Dessen protzige Siegelringe waren ebenso zahlreich wie hässlich gewesen. Ihr hatte das nie gefallen. Daniel hingegen stand der Ring. Was mit Sicherheit daran lag, dass er einfach schöne Hände hatte.
    »Mama, da drüben starten sie gleich ein Spiel ohne Grenzen . Sackhüpfen, Bogenschießen und Hindernislauf.« Eliah blickte flehentlich von Constanze zu Daniel. »Können wir da mitmachen? Bitte!«
    »Ich weiß nicht, Schatz …«, begann Constanze zögernd.
    »Warum eigentlich nicht?« Daniel hob lässig die breiten Schultern und richtete sich auf. »Kommen Sie, Sabine. Geben Sie sich einen Ruck. Das wird garantiert lustig.« Er grinste diabolisch.
    »Ich … das geht doch bestimmt nicht so einfach«, versuchte Constanze abzublocken. »Da muss man sich doch vorher angemeldet haben.« Die Aussicht, Daniel bei einem chaotischen Spiel noch näher zu kommen, ließ ihre Nerven flattern. Wenn sie an ihre heftige Reaktionen auf die bisher rein zufälligen Berührungen dachte, konnte das nur übel ausgehen.
    »Normalerweise kann da jeder mitmachen.« Daniel ließ sie nicht vom Haken.
    »Los Mama, das wird klasse.« Eliah zog sie auf die Beine.
    Je näher sie dem Ort des Geschehens kamen, desto unruhiger wurde Constanze. Beinahe panisch verfolgte sie, wie Daniel flankiert von Eliah mit dem Schiedsrichter sprach. Als der Mann begeistert in ihre Richtung nickte, sackte ihr das Herz klaftertief in die Hose. Das Gefühl der Unausweichlichkeit hing über ihr wie ein Damoklesschwert. Jetzt konnte sie schlecht kneifen. Zumindest nicht, ohne eine längere Erklärung abgeben zu müssen. Ehe sie noch Zeit hatte, sich in die Büsche zu schlagen, kamen die beiden zurück.
     
    Gefühlte fünf Stunden später wedelte Eliah johlend mit ihrem gewonnenen Kinogutschein herum und strahlte. Sie hatten gemeinsam Wasserschlachten, Rätsel und andere Herausforderungen gemeistert und Eliah bat Daniel um seine Begleitung beim Kinobesuch. Zwar musste auch Constanze lächeln,

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