Wie Yoga heilt
Fingerspitzen der rechten Hand unter der rechten Schulter auf den Boden. Kipp das linke Hüftbein nach oben, so dass es direkt über dem rechten Hüftbein ist. Die Vorderseite deines Rumpfes zeigt jetzt nach rechts. Streck den linken Arm über die linke Schulter und blick in deine linke Hand. Bleib so für die Dauer von drei langen, tiefen Atemzügen.
Mach die ganze Übungsfolge noch einmal zur anderen Seite, beginnend mit der Stuhl-Stellung.
Schmerzen
Schmerzen im Rücken, im Nacken und in den Gelenken können allmählich stärker werden oder ganz plötzlich entstehen. In beiden Fällen können sie eine große Belastung sein und unsere Beweglichkeit stark einschränken. Sie lassen unseren Stresspegel steigen und stören unseren inneren Frieden. Der beste Weg, um Schmerzen zu heilen, ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Regelmäßig Yoga zu machen und zu meditieren ist dabei eine große Hilfe. Besonders nützlich sind die einfachen Yoga-Übungen und Atemtechniken, die gleich folgen.
Dr. Fadel Zeidan von der Wake-Forest-Universität in North Carolina hat eine Studie durchgeführt, bei der fünfzehn Freiwillige ohne Meditationserfahrung vier zwanzigminütige Kurse für eine Meditationsform namens »Gerichtete Aufmerksamkeit« besuchten. Nach dem Training wurde ein kleiner Bereich auf dem rechten Bein des Patienten fünf Minuten lang auf eine schmerzauslösende Temperatur erhitzt. Dabei zeichnete ein Kernspintomograph die Schmerzsignale im Gehirn auf. Dr. Zeidan erklärt: »Wir haben eine große Wirkung festgestellt – eine etwa 40 -prozentige Reduktion der Schmerzintensität und eine 57 -prozentige Reduktion des Schmerzempfindens. Die Meditation führte damit zu einer besseren Linderung der Schmerzen als Morphium und andere Schmerzmittel, die die Werte im Allgemeinen um rund 25 Prozent senken.«
Nun wissen wir also, dass Meditation die geistige Wahrnehmung schmerzhafter Erfahrungen verändern kann. Das ist sehr hilfreich. Auch mit körperlichen Yoga-Übungen (einer Bewegungsmeditation) können wir uns unsere Fähigkeit zunutze machen, den Zustand unseres Körpers zu verändern. Wenn wir beides berücksichtigen, können wir uns für immer von unseren Schmerzen verabschieden.
Fälle aus dem wahren Leben: Tara schüttelt den Schmerz von ihrer Schulter
Ich muss gestehen, dass ich selbst meinen Teil an Schmerzen zu tragen hatte. Ein vermeidbarer Schmerz stammt daher, dass ich immer eine viel zu schwere Handtasche auf meiner rechten Schulter mit mir herumtrug. Gar nicht gut! Das hatte einen starken Schmerz zur Folge, der von meiner Schulter in den oberen und unteren Rücken ausstrahlte. Ich weiß, wie schwierig es ist, daran zu denken, ab und zu einmal die Schulter zu wechseln. Aber glaub mir, es ist die Mühe wert. Noch besser ist ein Rucksack. Als dieser hartnäckige Schmerz sich bei mir festsetzte, verordnete ich mir selbst ein Programm von sanften, unterstützten Yoga-Stellungen, die den Rücken öffnen. Es dauerte mehrere Tage, bis es schließlich klappt. Jetzt halte ich meine Tasche in der Hand und wechsele sie möglichst oft von einer Hand in die andere, um meinen Körper gleichmäßig zu belasten.
Die Yoga-Heilübung gegen Schmerzen
Schmerz ist eine ziemlich umfassende Kategorie, die kaum in einem Kapitel abgehandelt werden kann. Die grundlegenden Yoga-Prinzipien beim Umgang mit den meisten Schmerzen lauten aber: es ruhig angehen lassen, tief atmen und – du hast es erraten – achtsam sein. Wenn du dich ganz langsam bewegst, gibst du deinem Körper die Chance, mit dir zu kommunizieren. Er teilt dir mit, wo du nicht korrekt ausgerichtet bist, indem er dir zeigt, ob das, was du tust, die Schmerzen lindert oder vielleicht sogar noch größere Schmerzen verursacht. Wenn sich etwas beim Yoga schmerzhaft anfühlt, zieh dich langsam aus der Stellung zurück und nimm eine neutrale Position ein, damit du dich erholen kannst. Lass das unangenehme Gefühl vollständig abklingen, bevor du weitermachst. Der uralte Rat »Mach langsam« gilt ganz besonders, wenn du etwas gegen deine Schmerzen tun willst.
Probier es mit der nachfolgenden Bewegungsabfolge, wann immer du leichte Schmerzen verspürst. Geh vorsichtig und locker an die Übungen heran. Achte darauf, dich sofort aus jeder Stellung zu lösen, die dir noch mehr Schmerzen bereitet.
Gute Warnzeichen, dass sich Schmerz in deinem Körper aufbaut, sind ein zusammengekniffenes Gesicht und ein kurzer Atem. Wenn du eines von beidem bemerkst, rudere
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