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Wie zaehmt man einen Herzensbrecher

Wie zaehmt man einen Herzensbrecher

Titel: Wie zaehmt man einen Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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sie ihn nicht wieder verlieren. „Jake … leitet ein Unternehmen, Papa, und morgen ist ein Arbeitstag.“
    „Was ist in diesen Zeiten wichtiger als die Familie?“, fuhr Angelo Rossi sie an. „Marios Frau hat ihr Kind bekommen … was deine Mutter dir übrigens sagen wollte.“
    Die verpassten Telefonanrufe. „Aber der Termin war doch erst für nächsten Monat errechnet“, wandte Merlina besorgt ein. „Ist das Baby gesund? Geht es Gina gut?“
    Mit ihrer ehrlich empfundenen Sorge gelang es ihr zum ersten Mal, ihren Vater wirklich zu besänftigen. „Gina hat alles sehr gut überstanden“, antwortete er freundlich. „Und das Baby ist zwar etwas klein, aber sonst ist er gesund.“
    „Er … dann ist es also ein Junge.“ Merlina lächelte. „Das wird Mario freuen.“
    „Ja, drei Töchter sind genug.“ Ihr Vater warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Vor allem, wenn sie sich nicht so benehmen, wie sie es sollten.“
    „Es tut mir leid, Papa, dass ich in den letzten Tagen nicht erreichbar war.“
    „Wir waren bei meiner Familie. Merlina hat meine Mutter und meinen Großvater kennengelernt“, half Jake ihr erneut.
    Es war wirklich erstaunlich, wie er es schaffte, ihrer Beziehung so mühelos einen offiziellen und ehrenhaften Anstrich zu geben. Ganz offensichtlich war er in derartigen Täuschungsmanövern genauso versiert wie sein Großvater. Ein Gedanke, der Merlina nicht glücklich stimmte. Irgendwann flog jede Täuschung auf … was, wenn das auch mit ihrer vorgetäuschten Verlobung geschah?
    Ihre Familie würde sicher geschlossen zu ihr stehen und Jake die Rolle des Schurken zuschieben, dem Merlina gutgläubig ihre Tugend geopfert hatte. Merlina aber wagte sich gar nicht vorzustellen, was ihre Brüder mit dem abtrünnigen Bräutigam tun könnten. Jake hatte keine Ahnung, worauf er sich einließ. Sollte sie nicht besser die Wahrheit aufdecken, um ihn vor den Konsequenzen seiner wohlgemeinten Lügen zu bewahren? Andererseits, wenn auch nur die Möglichkeit bestand … Hoffnung war etwas Schreckliches. Und sie veranlasste Merlina zu schweigen.
    Ihr Vater wandte sich an Jake. „Mario holt seine Frau und das Baby morgen nach Hause. Deshalb werden wir morgen Abend ein großes Familiengrillfest veranstalten. Ich lade Sie und Merlina dazu ein.“
    Um Jake den Wölfen vorzuwerfen. Merlina wagte noch einen Rettungsversuch. „Papa, ich habe dir doch erklärt, dass er morgen arbeiten muss!“
    „Er ist der Boss der Firma, oder nicht?“, wehrte Angelo Rossi unwirsch ab. „Er hat dich seiner Familie schon vorgestellt. Jetzt muss er deine kennenlernen.“
    Der italienische Stolz! Es gab kein Mittel dagegen. Jake musste auslöffeln, was er sich eingebrockt hatte.
    „Wir kommen gern“, antwortete er gelassen.
    Merlina sah ihn entgeistert an. „Es sind sechs Stunden Fahrt von Sydney nach Griffith, Jake!“
    „Ihr könnt ja einen Flug buchen, wie ich es auch für dich getan habe, Merlina“, warf ihr Vater nachdrücklich ein.
    Sie war noch nicht bereit, klein beizugeben. „Das hast du nicht meinetwegen getan, sondern weil Mama dir in den Ohren gelegen hat.“
    „Na und? Wir sind eben bereit, so etwas für unsere Frauen zu tun, nicht wahr?“ Er sah Jake herausfordernd an.
    „Ja, das sind wir“, pflichtete der Merlinas Vater ganz selbstverständlich bei. „Wir werden also morgen Nachmittag nach Griffith fliegen.“
    Sie hätte ihn erwürgen können. Er durfte diese Sache nicht zu weit treiben. Es sei denn, er meinte es ernst, woran sie nicht glauben konnte. Jake spielte so gern, dass er allmählich das Gespür für die Grenzen verlor. Es war falsch, ihre Familie zu täuschen! Falsch, falsch, falsch! Und vor allem in der direkten unmittelbaren Konfrontation mit ihnen allen.
    „Gut, dann soll Merlina morgen ihre Mutter anrufen und sie die Ankunftszeit wissen lassen, damit einer ihrer Brüder euch am Griffith Airport abholt“, machte Angelo Rossi nun Nägel mit Köpfen.
    Ihre Brüder! Sie würden Jake auf Herz und Nieren prüfen … den Außenseiter-Verlobten, den Stadtmenschen, der nicht einmal italienischer Herkunft war.
    „Das ist sehr freundlich. Vielen Dank“, ließ Jake seinen ganzen Charme spielen.
    „Nun, dann lasse ich euch beide jetzt allein“, meinte Merlinas Vater linkisch. „Ich hatte nicht erwartet, dich zu Hause anzutreffen, Merlina, weil du nicht ans Telefon gegangen bist. Deshalb habe ich mich bei meinem Bruder Georgio in Glebe angemeldet.“
    „Ich rufe dir ein Taxi“, bot Merlina

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