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Wie zaehmt man einen Scheich

Wie zaehmt man einen Scheich

Titel: Wie zaehmt man einen Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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zumindest für eine Weile. Und vielleicht, aber auch nur vielleicht, würde sie ihn lange genug ertragen, so dass die Ehe vollzogen werden konnte.
    Er konnte nur darauf hoffen.
    „Wie heißt der Ort, zu dem wir fahren?“, fragte Aisha, als der Geländewagen über die Wüstenstraße raste. Da draußen wurde das Bild von goldenem Sand und flirrender Hitze bestimmt, während hier drinnen im Auto die Klimaanlage die Temperatur angenehm kühl hielt. Es roch nach teurem Leder, ein Geruch, in den sich Zoltans Aftershave mischte – wohlduftend, verführerisch, verlockend. Ärgerlich verlockend. Sie war versucht, das Fenster heruntergleiten zu lassen und die Hitze in Kauf zu nehmen, nur damit dieser Duft entweichen konnte.
    „Belshazzah. Es liegt direkt an der Küste“, antwortete Zoltan, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Die Striemen auf seiner Wange verblassten inzwischen dankbarerweise. Er blickte starr geradeaus durch die Windschutzscheibe. Hier und da holte sich die Wüste den Asphalt zurück und bedeckte ihn mit Sandwehen, die dann auf ihre unaufhaltsame Reise gingen.
    Ein Mann, der alles unter Kontrolle hat, dachte sie, als sie sein Profil studierte. Ein Mann, der es gewöhnt war, zu führen. Der immer selbst das Steuer in der Hand halten musste, sodass die obligatorischen Leibwächter sich in den zweiten Wagen hatten drängen müssen, der ihnen folgte. Er sah gut aus, dieser Mann, die Finger lässig am Lenkrad, die aufgerollten Ärmel des weißen Hemdes als scharfer Kontrast zu der gebräunten Haut der muskulösen Unterarme. Und dieser schwindlig machende Duft überall …
    „Wie weit liegt Belshazzah entfernt?“
    „Nicht weit vom Blauen Palast. Keine zwei Stunden Fahrt.“
    Aisha ließ das Fenster auf ihrer Seite einen Spalt herunter und atmete hörbar die frische Luft ein.
    „Ist dir kalt?“ Sofort lehnte er sich vor und stellte die Temperatur ein.
    „Nein, nicht wirklich.“ Durch die große Sonnenbrille sah sie zum Horizont hinter den hohen Dünen. Nein, überhaupt nicht.
    Als Zoltan heute Morgen an ihre Tür geklopft hatte, um sie einzuladen, ihn zu dem Strandlager zu begleiten, da waren ihr sofort all die Dinge eingefallen, die sie am Abend zuvor zueinander gesagt hatten, und fast hätte sie ihn fauchend wissen lassen, was er mit seinem Strandlager anfangen konnte. Doch etwas hatte sie davon abgehalten. Ob es der Ausdruck in seinen Augen war, weil deutlich zu sehen war, wie viel Überwindung ihn diese Einladung kostete, oder ob es daran lag, dass er sie zum ersten Mal fragte, anstatt Anweisungen zu geben … Was auch immer es war, sie stimmte zu.
    „Und aus welchem Grund fahren wir dorthin?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Der Palast ist zu groß und voller Leute. Ich dachte, du würdest vielleicht einen Ort vorziehen, an dem es ruhiger ist.“ Er wandte ihr das Gesicht zu. „Damit wir uns kennenlernen können.“
    Selbst hinter der Sonnenbrille konnte sie seine Augen aufblitzen sehen. „Du meinst, damit du endlich das bekommst, was du schon gestern wolltest.“
    Es zuckte um seine Mundwinkel. „Wieso sollte ich mir so viel Mühe geben? Im Palast gibt es genügend dunkle Ecken und Nischen, die sich zwar nicht dazu eignen, Gäste zu unterhalten, aber den perfekten Rahmen für heimliche Küsse bieten.“
    Sie ließ ihr Fenster noch weiter hinunter. Sie wollte nichts von dunklen Nischen und heimlichen Küsse hören, nicht, wenn das Ziehen in ihrem Körper gefährlich an Sehnsucht erinnerte.
    Unmöglich.
    „Es wird nicht passieren“, sagte sie, und das galt sowohl ihm als auch ihr selbst als Ermahnung. „Ich werde nämlich nicht mit dir schlafen.“
    „Das sagtest du bereits.“
    „Ich hasse dich.“
    „Auch das sagtest du schon.“
    „Gut. Solange wir uns verstehen.“
    „Oh …“ Er warf ihr einen Seitenblick zu und lächelte träge. „Wir kennen uns vielleicht nicht, aber verstehen tun wir uns auf jeden Fall.“
    Das Thema behagte ihr nicht, also schwieg sie und sah hinaus auf die sich endlos erstreckenden Dünen. Ein anderes Wüstencamp fiel ihr ein, und ihr schauderte. „Woher willst du wissen, dass Mustafa nicht irgendwo da draußen lauert, um mich wieder zu entführen und dir die Krone zu stehlen?“
    „Angst, Prinzessin? Bedauerst du jetzt, dass du die Ehe mit mir nicht vollzogen hast, als du die Möglichkeit dazu hattest?“
    Sie verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. „Nein.“
    „Dann hast du mehr Courage, als ich dachte. Aber es besteht kein Grund zur

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