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Wieder nur ein Spiel

Wieder nur ein Spiel

Titel: Wieder nur ein Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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    „Doch.”
    Und nun erzählte Duarte ihr alles. Wie er Izabel schon mit sechzehn kennen gelernt hatte und dass sie fünf Jahre älter gewesen war als er und deshalb für ihn zunächst unerreichbar. Zu einer festen Beziehung sei es dann erst sechs Jahre später gekommen. Izabels Vater sei gestorben, als sie noch ganz klein gewesen war, und so sei sie nur bei ihrer Mutter aufgewachsen, die sie hemmungslos verwöhnt und ihr niemals Grenzen gesetzt habe.
    “Ich wusste nichts von Izabels Lebenswandel und kannte auch ihre Freunde nicht“, fuhr Duarte finster fort. “Während sie auf Partys ging, habe ich studiert und nach dem Studium zwölf Stunden täglich in der Bank gearbeitet. Trotzdem war ich so verliebt, dass ich es kaum erwarten konnte, sie zu heiraten.”
    Duarte atmete tief durch, bevor er weitersprach. “Am zweiten Tag unserer Flitterwochen habe ich sie mit Kokain erwischt. Sie hat nur gelacht, mich einen Spielverderber genannt und gemeint, das sei eben ihre Art zu leben, und ich solle doch einfach mitmachen. Du kannst dir wahrscheinlich vorstellen, wie schockiert ich gewesen bin. Mir war zwar schon früher aufgefallen, dass sie manchmal ziemlich aufgedreht gewesen ist, aber ich dachte mir, das läge an ihrem Temperament. Izabel war eine Blenderin. “
    “Wieso eine Blenderin?”
    “Sie suchte ständig nach Beachtung und Bewunderung. Ganz gleich, wo wir waren, immer musste sie im Mittelpunkt stehen. Sie war das Partygirl schlechthin.”
    “Konntest du sie denn nicht davon überzeugen, professionelle Hilfe anzunehmen?” fragte Emily erschüttert.
    “Vier Mal innerhalb von drei Jahren wurde sie mit einer Überdosis Kokain ins Krankenhaus eingeliefert. Aber weder den Ärzten noch Victorine oder mir gelang es, sie dazu zu bringen, sich therapieren zu lassen. Nach dem vierten Mal ging es stark bergab mit Izabel, ihre Persönlichkeit veränderte sich völlig. Aber sie merkte das überhaupt nicht. Drogenabhängige sind nicht in der Lage, die Realität so wahrzunehmen, wie sie wirklich ist.”
    “Haben andere Leute denn nichts von ihrer Sucht bemerkt?”
    Duarte schüttelte den Kopf. “Nein. Wenn sie irgendetwas Verrücktes angestellt hatte, wurde sie von ihren Freunden gedeckt. Die führten ja das gleiche Leben wie sie. Izabel besaß genügend Geld und somit jederzeit die Möglichkeit, an Stoff heranzukommen. Unsere Ehe zerbrach innerhalb von wenigen Monaten.”
    Duarte schloss kurz die Augen, bevor er weitersprach. “Meine Schwester Elena musste sterben, weil ich nicht in der Lage war, Izabel zu kontrollieren.”
    Emilys Herz zog sich zusammen, als sie daran dachte, wie sehr Duarte unter all dem hatte leiden müssen. “Aber es war nicht deine Schuld”, versuchte sie ihn zu trösten. “Du hast getan, was du tun konntest.”
    „Wenn ich im Ausland war, hat Elena versucht, auf Izabel aufzupassen, weil Victorine es nicht konnte. Elena beging den fatalen Fehler, sich zu Izabel ins Auto zu setzen. Izabel verlor die Kontrolle über den Wagen, und sie kamen bei Höchstgeschwindigkeit von der Straße ab … “
    “Bitte sprich nicht weiter”, bat Emily erschüttert. Warum nur hatte Duarte ihr nie ein Wort von diesem Albtraum erzählt?
    „Jetzt verstehst du vielleicht, weshalb ic h bei unserer Hochzeit nicht in Partystimmung war”, erklärte er finster.
    „Ja.” Emily senkte den Blick. “Es tut mir sehr, sehr Leid, was mit Izabel passiert ist. Auch für Elena tut es mir Leid und natürlich auch für Victorine.
    Wenn ich nur an all die Lügengeschichten denke, die sie mir über Izabel erzählt hat. Aber jetzt, da ich das alles weiß, kann ich sogar verstehen, warum sie es getan hat.”
    “Vielleicht weil sie nicht fähig war, mit der Wahrheit umzugehen.”
    “Ich glaube eher, sie wollte Izabel so in Erinnerung behalten, wie sie ohne Drogen hätte sein können. Victorine wollte sich an die guten Seiten ihrer Tochter erinnern, nicht an die schlechten.”
    „Izabel hatte keine guten Seiten”, widersprach Duarte scharf. “Warum, glaubst du, habe ich wohl ausgerechnet dich geheiratet?”
    „Ich … weiß es nicht”, antwortete Emily verunsichert, obwohl sie sich die Antwort denken konnte. Sie wollte von Duarte nicht hören, dass er sie geheiratet hatte, weil sie genau das Gegenteil von der atemberaubend schönen Izabel war.
    “Nach Izabels Tod habe ich mir geschworen, dass keine Frau je wieder so viel Macht über mich besitzen sollte wie sie”, gab er grimmig zu.
    Obwohl Duartes Worte Emily

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