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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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Erschöpfung, als Tom sie in den Stall führte, damit sie etwas fressen und sich ausruhen konnten.
    Betsy ließ sich neben den Rest des Misthaufens fallen, zu erschöpft, um sich noch ins Haus zu schleppen. Henry packte sie am Handgelenk und drückte ihr eine Whiskyflasche in die Hand.
    »Trink das!«, sagte er.
    Zitternd verschüttete sie einen Teil der brennenden Flüssigkeit über ihr Kinn, bevor sie sich mit Henrys Hilfe die Flasche an die Lippen führen konnte. Sie legte den Kopf in den Nacken und trank. Der Whisky breitete sich wie Feuer in ihrer Brust und ihrem Bauch aus. Sie stöhnte auf und lehnte sich mit der Stirn an Henrys Hüfte.
    Auch er war durchnässt, und der Stoff seiner Hose klebte ihm an den Beinen. »Wenn ich die Kühe hole, wirst du dich dann um sie kümmern? Kannst du mir das abnehmen?«
    »Aye«, antwortete sie matt.
    »Braves Mädchen«, sagte er, »braves Mädchen.« Und dann half er ihr sanft hoch.
    Eunice raffte ihren Morgenrock – seinen Morgenrock – um ihre Brüste, küsste Neville auf die frisch rasierte Wange und stellte einen Teller Rinderhack mit einem Spiegelei darüber auf den Frühstückstisch.
    »Ah!«, sagte Neville. »Ah! Ausgezeichnet, Eunice, ganz ausgezeichnet. Ich hatte schon befürchtet, noch mindestens eine Woche auf deine Kochkünste verzichten zu müssen. Bist du dafür denn auch genug bei Kräften?«
    »Oh ja, mein Lieber, oh ja – wenn auch nur knapp.«
    »Wo ist Rose?«
    »Schläft noch.«
    »Dann werde ich sie wecken, sie hat Arbeit zu erledigen.«
    »Lass sie, Neville! Ich muss mit dir über eine ernste Angelegenheit sprechen.«
    »Eine Angelegenheit bezüglich deiner Gesundheit?«, fragte Neville besorgt.
    »Nein, sie betrifft Rose. Ich hatte gestern, als sie außer Haus war, Besuch von Flora Fergusson. Ich habe gestern Abend nichts davon erwähnt, denn ich muss gestehen, ich war zu erschöpft, um die Angelegenheit zur Sprache zu bringen, als du ins Bett kamst.«
    Neville nahm seinen Löffel und steckte sich einen Bissen Hackfleisch in den Mund, ohne den Blick von der Haushälterin abzuwenden. »Nun sag schon: Was wollte Mrs. Fergusson?«
    »Sie will Rose für ihren Jungen, für Lucas.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Hast du mit Mr. Fergusson die Möglichkeit einer solchen Heirat erörtert?«
    »Auf Umwegen, aye, das haben wir.«
    »Ist er hinter ihrer Mitgift her, Neville?«
    »Mitgift? Ha! Von welcher Mitgift sprichst du? Nein, meine Liebe, unter uns gesagt, wir werden mehr Nutzen davon haben als Fergusson, wenn wir Rose mit seinem Sohn verkuppeln.«
    »Flora Fergusson denkt, dass Rose eine gute Ehefrau abgeben wird.«
    »Das wird sie gewiss«, stimmte Neville zu, »was ein Grund ist, weshalb ich nicht will, dass sie sich an irgendeinen rattengesichtigen Farmer verschleudert.«
    »Brodie?«
    »Brodie, natürlich Brodie. Schwänzelt er immer noch um sie herum?«
    »Rose sagt, nein.«
    »Glaubst du ihr?«
    »Rose sagt, Brodie sei zu beschäftigt mit der Aussaat auf seinen Feldern, um sich mit ihr abzugeben.«
    Neville richtete sich auf. »Wie ist sie denn an diese Information gekommen?«
    Eunice runzelte die Stirn. »Das vermag ich wirklich nicht zu sagen.«
    »Bist du nicht auf die Idee gekommen, sie zu fragen?«
    »Ich habe nicht groß darauf geachtet«, räumte Eunice ein. »Sie hat ... sie hat es nur beiläufig im Gespräch fallen lassen.«
    »Bist du sicher, dass sie Brodie nicht heimlich getroffen hat?«
    »Sie hatte kaum die Gelegenheit, irgendjemanden zu treffen«, erklärte Eunice, »bis auf Lucas Fergusson, der uns, wie du weißt, mit einem Besuch beehrt hat. Außerdem, wenn Brodie tatsächlich mit der Aussaat beschäftigt ist ...« Sie zuckte die Schultern.
    Neville schnalzte leise mit der Zunge. »Ich frage mich, ob das die Wahrheit ist«, murmelte er nachdenklich. »Und wenn es die Wahrheit ist, woher zum Teufel hat Brodie das Geld, um noch mehr Saatgut zu kaufen?«
    »Nun, es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden«, erwiderte Eunice.
    »Rose fragen?«
    Eunice nickte. »Brodie fragen.«
    Bis zum Mittag war die Sonne stark genug, um den Frost zu schmelzen, und der Himmel war klar und wolkenlos; in jeder Hinsicht ein idealer Tag, um Sibirischen Weizen zu säen. Mit Tom an der Sämaschine, ihm selbst an der Egge und den Mädchen mit den Saatbeuteln zwischen ihnen, so schätzte Henry, müsste die Arbeit an zwei Tagen zu schaffen sein, auch wenn er noch immer nicht überzeugt war, dass eine Aussaat vor Weihnachten eine gute Ernte –

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