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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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noch einmal. Nichts.
    Kurz darauf lief er unruhig hin und her. „Glaubst du, sie kann schlafen, wenn das Telefon klingelt?“, fragte Preacher.
    „Es würde mich überraschen, wenn sie überhaupt schläft“, meinte Jack. „Ihr Rücken bringt sie um.“
    „Ich hoffe, es sind keine Rückenwehen“, bemerkte Paige etwas abgelenkt. „Das hat mir bei Christopher ganz schön zu schaffen gemacht. Es ist schrecklich.“
    „Sie würde es doch wissen, wenn sie Wehen hätte“, wandte Jack ein.
    „Ja, das nehme ich an. Aber ich wusste es nicht. Erst als es sich nach vorne drehte, und da war ich dann schon ziemlich weit.“
    Jack warf Preacher einen geplagten Blick zu, dann Rick. Wie lange war sie jetzt weg? Eine halbe Stunde? Eine Stunde?
    „Okay, wir sind unterwegs“, sagte er. „Komm schon, Rick. Lass uns fahren.“
    „Es wird schon alles in Ordnung sein, Jack“, versuchte Paige, ihn zu beruhigen.
    „Ich weiß“, meinte er, lief aber auch schon los, um sich seinen Mantel zu schnappen, und sprintete aus der Hintertür. Rick hinterher. Jack lief zur Fahrerseite von Ricks kleinem Truck, denn auf dem Beifahrersitz hätte er es jetzt nicht ausgehalten. Dazu war er viel zu nervös und besorgt. Rick ließ ihn gewähren, denn er wusste, es würde keinen Sinn haben, mit dem Mann zu streiten. Er warf ihm die Schlüssel zu, und Jack ließ den Motor an, schmiss den Gang rein und raste aus dem Ort, bevor Rick noch seine Tür schließen konnte.
    Bis zum Waldhaus waren es lange zehn Minuten, und die ganze Zeit über versuchte Rick, ihm gut zuzureden. „Sie weiß doch, was sie tut. Du musst dir keine Sorgen um Mel machen. Sie hätte doch angerufen.“ Jack sagte gar nichts. Er flog über die Straße und schnitt diese scharfen Kurven mit wirklich hoher Geschwindigkeit. Nach allem, was er gerade hinter sich hatte, merkte Rick, wie seine eigene Panik wieder hochkam. Er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. „Weißt du, alles wird in …“
    Rick brach mitten im Satz ab, als Jack mit kreischenden Bremsen hinter seinem eigenen Truck, dessen linke Vorderseite in einen umgefallenen Baum gerammt war, zum Stillstand kam. „Oh Gott“, rief er, sprang aus Ricks kleinem Truck und lief zu der Unfallstelle. „Mel!“, schrie er und riss die Fahrertür auf. Als er dort niemanden fand, suchte er nach Blut, nach ihrer Tasche. Nichts davon war zu sehen, also sprang er über den riesigen Baum und rannte auf das Waldhaus zu, als ginge es um sein Leben.
    Als er ins Haus geflogen kam, rutschte er auf dem Holzfußboden aus. Fast wäre er noch mit seinen matschigen Stiefeln und den tropfnassen Klamotten auf dem Hintern gelandet. „Mel!“, rief er.
    „Jack“, antwortete sie mit schwacher, angestrengter Stimme.
    Aus dem Schlafzimmer fiel ein sanfter Lichtschein, also ging er dorthin. Sie saß mit den Kissen im Rücken im Bett und hatte sich das Laken übergelegt.
    „Es ist so weit“, sagte sie.
    Er eilte an ihre Seite und kniete sich auf den Boden. „Ich nehme dich jetzt und bringe dich ins Krankenhaus.“
    „Zu spät“, sagte sie. „Die Fahrt schaffe ich nicht mehr. Dafür bin ich viel zu weit. Aber du kannst John holen, frag ihn, ob er kommen kann …“ Sie ächzte unter einer Wehe und packte Jacks Hand. „Das Telefon geht nicht. Fahr ins Dorf zurück, rufe John an und sag ihm, dass meine Fruchtblase geplatzt ist und ich bei acht stehe. Kannst du das behalten?“
    „Alles klar.“ Er rannte also wieder zu Rick, gab die Botschaft weiter, und schon war der Junge unterwegs. Jack lief zurück zu Mel und nahm ihre Hand. „Sag mir, was ich tun muss.“
    Eine Wehe klang gerade ab, und sie atmete auf. „Okay. Also hör mir zu. Wisch das alles auf, was du hereingetragen hast, bevor du dich noch umbringst, weil du in einer Pfütze ausrutschst. Dann zieh dir ein paar trockene Sachen an, versuche hier etwas mehr Licht hereinzubekommen, und dann wollen wir sehen, wie weit wir sind. Es wird noch ein wenig dauern. Vielleicht wird John es ja rechtzeitig schaffen. Puh“, sagte sie und lehnte sich zurück. „Ich weiß nicht, wann ich je glücklicher war, dich zu sehen.“
    Wieder verzog sich ihr Gesicht vor Schmerz, und sie begann, kurz und flach zu atmen, zu hecheln, während er neben ihr stand und hilflos auf sie hinuntersah. Als es ihr wieder besser ging, sagte sie: „Jack, mach bitte, was ich dir gesagt habe.“
    „Ja. Richtig.“
    Er begann damit, im Badezimmer nach einem Handtuch zu suchen, um die Pfützen, die er hereingetragen

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