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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Handtücher oben neben ihren Kissen entdeckte, nahm er eins davon und reichte ihr damit die Taschenlampe. Mühsam setzte sie sich ein wenig auf und hielt die Taschenlampe so, dass das Licht nach unten fiel. „Heiliger Strohsack, Mel!“, rief er aus.
    Sie glaubte zu wissen, was das bedeutete. Sie ließ sich in die Kissen zurückfallen und sah auf ihre Uhr. Es war jetzt fast eineinhalb Stunden her, dass Rick von hier losgedüst war. Wo zum Teufel steckte John? „Er wird kommen, Jack“, sagte sie erschöpft.
    Er nahm ihr die Taschenlampe mit dem Handtuch aus der Hand. „Gib mir das.“ Dann lehnte er sie an ein zusammengerolltes Handtuch, so, dass sie das Geburtsfeld beleuchtete. „Okay, jetzt musst du nur noch an eine Sache denken.“
    „Gebären?“, fragte sie.
    „Zwei Sachen“, korrigierte er sich. „Gebären und mir sagen, was ich tun muss.“
    Bei der nächsten Kontraktion zog sie sich hoch, packte ihre Schenkel, und die Schädeldecke des Babys wurde ein Stückchen weiter sichtbar. „Heiliger Strohsack“, wiederholte Jack. Sie musste noch dreimal pressen, und dann tauchte der ganze Kopf des Babys auf. „Oh mein Gott“, kommentierte er.
    „Jack, schau nach, ob um den Hals des Babys eine Schnur liegt. Sie ist violett und seilartig. Ahhh“, stöhnte sie und kämpfte gegen die nächste Wehe an. „Nimm deinen Zeigefinger und stell fest, ob du irgendetwas um den Hals des Babys herum fühlen kannst. Ahhh!“
    Genau in diesem Moment wurde die Haustür mit einem Knall aufgestoßen.
    „John!“, schrie Jack. „John, komm schnell!“
    Triefnass und in einem Tempo, das für Jacks Geschmack viel zu langsam war, erschien John im Schlafzimmer. Jack wollte aufstehen, aber John sagte: „Mach weiter, Mann!“ Auf einen Blick hatte er sich ein Bild von der Lage gemacht. „Gut. Hast du schon nach der Schnur getastet?“
    „Ja, aber was zum Teufel weiß ich denn?“
    John ließ den Mantel von den Schultern rutschen, nahm die Taschenlampe und brachte sie etwas näher heran. „Sehr schön“, stellte er fest. „Jack, benutz deine Hände. Sie wird ihn jetzt rausbringen. Stell dich darauf ein.“
    „Bist du wahnsinnig geworden, verdammt noch mal?“, erwiderte Jack, der bei alledem allmählich am Rand der Verzweiflung stand.
    „Du hast es geschafft, Jack. Jetzt.“ Über Mels aufgestellte Knie hinweg sah John zu. „Ein kleiner Schub, Mel“, forderte er sie auf.
    Mel ächzte und schob, und das Baby kam herausgerutscht, als wäre es kinderleicht.
    „Halte ihn mit dem Gesicht nach unten, deine Hand unter seiner Brust und reibe ihm den Rücken“, wies John ihn an. Aber bevor Jack überhaupt so weit kam, fing das Baby an zu schreien. „Ah, gut“, sagte John und legte Mel eine Decke über den Bauch. „Gut gemacht. Dann leg ihn jetzt gleich hierher. Wir wollen ihn schön abtrocknen und hübsch warm einwickeln.“
    Jack zitterten die Hände, während er dies tat und die Käseschmiere von dem kleinen Körper seines Sohnes abwischte. Mühsam richtete Mel sich auf, um ihn sehen zu können, dabei streckte sie die Hände aus, um ihn zu berühren. Einen Moment lang war Jack wie paralysiert. Gelähmt. Bevor er die Decke um ihn schlagen konnte, starrte er ihn in reiner Verwunderung nur an. Sein Sohn. Gerade aus dem Körper seiner Frau gekommen. Nackt, mit Schleim bedeckt, schreiend und das Schönste, was er je gesehen hatte. Seine kleinen Arme und Beine schlugen wild um sich, der Mund war zu einem Heulen aufgerissen. Gerade dachte Jack, wie winzig er war, als John sagte: „Lieber Himmel, Melinda, er ist riesig. Wo hattest du den verstaut?“
    „Oh“, sagte Mel. „Jetzt geht es mir 50 viel besser.“
    Endlich war John mit im Spiel und massierte sanft ihre Gebärmutter. „Was für eine Frau“, meinte er. „Wir müssen nicht einmal nähen.“ Er setzte die Klammern an die Nabelschnur, reichte Jack die Schere und sagte ihm, wo er schneiden sollte. Jack, noch immer betäubt von einem Ereignis, bei dem er sich absolut hilflos gefühlt hatte, tat wie ihm geheißen und befreite das Baby von seinem Ankerplatz.
    „Gut gemacht“, lobte ihn John. „Lass Mel jetzt ihr Baby halten, Jack. Ich werde mich waschen und dann beim Saubermachen helfen.“
    John verschwand im Badezimmer, während Jack liebevoll das Baby aufnahm. Mel zog sich ihr T-Shirt hoch, und Jack reichte ihr das Baby. Sie legte es mit der Wange an ihre warme Brust und streichelte mit den Fingern über sein perfektes Köpfchen. Das Baby hörte auf zu weinen und

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