Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
Wichtigem neu anfangen. Ich muss mich gegen etwas stemmen, wo ich auf Gegendruck stoße.“
    „Semper. Das Marine Corps wird dir Gegendruck bieten, Rick“, versprach Preacher. „Es wird dir richtig harten Gegendruck leisten, so wie du es haben willst.“
    Jack hob sein Glas. „Trinken wir auf die Härte?“
    „Das wäre gut“, willigte Rick ein. „Sagt mir, dass ihr mich unterstützt. Sagt mir, dass ihr meine Entscheidung respektiert.“
    „Du bist ein Mann, Rick. Du hast es dir gut überlegt, du hast eine Entscheidung getroffen. Auf dich!“
    Sie tranken. Preacher wandte den Kopf ab und musste schniefen. „Du bringst mich um, Mann“, sagte er.
    Rick langte über den Tresen, fasste den großen Mann an seinem gesunden Arm und schüttelte ihn. Er musste schwer schlucken. „Werdet ihr beiden nach meiner Großmutter schauen? Aufpassen, dass mit ihr alles in Ordnung ist?“
    „Was hat sie denn dazu gesagt, Rick?“, fragte Jack.
    Tapfer hob er das Kinn. „Sie sagt, dass sie es versteht. Sie ist sehr stolz, wisst ihr. Sie möchte nicht, dass ich hier herumhänge und mich um sie kümmere. Und sie weiß auch, dass das alles sehr schwer für mich war und ich darüber hinwegkommen muss. Egal, wie ich es schaffe.“
    „Eine gute Frau“, meinte Preacher. „Wir werden uns um sie kümmern.“
    „Danke.“ Rick stand von seinem Barhocker auf. „Ihr beide kommt doch ohne mich klar?“
    „Hey“, sagte Jack. „Wir sind hart im Nehmen. Wann willst du los?“
    „Morgen früh um sieben. Ich werde runterkommen.“
    Für alle kam der Morgen viel zu schnell. Rick erschien mit seinem gepackten Seesack, konnte der Versammlung in der Bar allerdings nicht ausweichen. Mike war gekommen, um ihn zu verabschieden, und Mel wollte ihn unter gar keinen Umständen ohne eine tränenreiche Umarmung ziehen lassen. Dasselbe galt für Paige und Doc. Sogar Chris war, wenn auch noch im Pyjama, so früh schon auf den Beinen und klammerte sich an Ricks Hals fest, sodass er regelrecht losgeeist werden musste. Connie und Ron waren gekommen, und ihnen schien der Abschied sehr nahezugehen. Preacher hätte ihn mit seiner einarmigen stürmischen Umarmung fast erdrückt. „Mein Gott“, sagte er. „Pass gut auf dich auf.“
    „Hey, es ist nur das Basic Training. Im Basic können sie mir nicht allzu viel anhaben. Aber ja, Preach. Ich werde sehr vorsichtig sein, du musst dir keine Sorgen machen.“
    Auf dem Weg nach Garberville kam das Gespräch nur stockend in Gang. Jack fühlte einen mächtigen Schmerz in der Brust und einen Knoten im Hals.
    „Ich freue mich darauf, Jack. Es ist das erste Mal seit Monaten, dass ich mich freue. Kannst du dich noch daran erinnern, als du zum ersten Mal angetreten bist?“
    „Ich habe mir in die Hose gemacht vor Angst.“
    „Ja.“ Rick lachte. „Ein bisschen Angst habe ich auch.“
    „Rick, sie werden versuchen, dich zur Schnecke zu machen. Du wirst glauben, dass es persönlich gemeint ist. Das ist es nicht.“
    „Ich weiß.“
    „Du wirst abhauen wollen und wirst es nicht können.“
    „Ich weiß.“
    „Du musst nicht kämpfen, weißt du. Es gibt zwei Corps – die Kampfeinheiten und die Logistik. Du musst nicht kämpfen, wenn du dir nicht sicher bist.“
    „Warst du dir sicher?“, fragte Rick.
    „Nein, mein Sohn.“ Jack sah ihn an. Rick saß dort, groß und stark. „Nein, Rick. Ich war mir nicht sicher, bis ich das Training hinter mir hatte, und dann war ich mir immer noch nicht sicher. Ich hatte damals einfach das Gefühl, dass es das Richtige für mich war, und bin diesen Weg gegangen, auch wenn ich wusste, dass ich mich irren könnte. Aber ich habe es getan.“
    „Das ist der Punkt, an dem ich stehe. Es ist nur ein Gefühl. Aber verdammt, es tut gut, wieder einmal ein Gefühl zu haben. Eins, das nicht schmerzt.“
    „Ja“, sagte Jack und im selben Atemzug: „Das kann ich mir vorstellen.“
    Am Bus umarmten sie sich noch ein letztes Mal. „Wir sehen uns, wenn du das Basic hinter dir hast“, sagte Jack. „Du wirst gut sein. Ich bin stolz auf dich.“
    „Danke“, sagte Rick. Und auch wenn Jack feuchte Augen hatte, blieb Rick cool. Jetzt war er wieder getrieben und voller Zuversicht. Vielleicht ja ein wenig wie Jack selbst vor geraumer Zeit, als er im gleichen Alter gewesen war.
    Rick warf dem Fahrer seinen Seesack zu und stieg ein. Jack blieb auf dem Bürgersteig stehen, bis der Bus nicht mehr zu sehen war. Dann ging er die Straße hinunter zu einem Münztelefon. Er steckte alle

Weitere Kostenlose Bücher