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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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sein. Für ein Leben in den Wäldern war sie nicht geschaffen. Sie war eine Stadtpflanze. Und jetzt blickte sie auf die herrlichste Landschaft Amerikas und wusste, dass sie niemals von hier weggehen würde.
    Im kommenden März würde ihr Baby zur Welt kommen, ein Mädchen. Das hatte ihr der Geburtshelfer John Stone gesagt. Sie hatte einen langen Weg hinter sich, sowohl emotional als auch physisch. Von der Frau, die geglaubt hatte, niemals wieder lieben zu können, zu der Frau, die die leidenschaftlichste romantische Liebesbeziehung erlebte, die sie sich vorstellen konnte. Von der Frau, die geglaubt hatte, niemals ein Kind haben zu können, zur Mutter.
    „Du bist sehr still“, wandte sie sich an ihren Mann.
    „Ja. Ich denke zu viel“, gestand er. „Mel, lass uns über etwas reden. Du musst mir bei etwas helfen.“
    „Oh, du hast mich also nicht hierhergebracht, um mir die Aussicht zu zeigen. Nein … damit hättest du mich später, wenn du dir sicher sein könntest, dass es auch zu haben ist, überrascht. Du wolltest ungestört sein“, stellte sie fest. „Was liegt dir auf dem Herzen?“
    „Ich habe Preacher beobachtet“, begann er.
    „Ah. Das tun viele.“
    „Was soll das heißen?“
    „Nun, es ist doch wohl ziemlich offensichtlich, dass er seinem Hausgast mehr und mehr Zuneigung entgegenbringt.“
    „Ja. Das ist auch das, was ich glaube, und ich habe so ein Gefühl, dass er gar nicht weiß, was ihn da getroffen hat.“
    Sie griff nach seiner Hand. „Er wird schon damit klarkommen.“
    „Mel, ich bin mir nicht sicher, dass die Blicke, die Paige ihm zuwirft, etwas anderes bedeuten als ein Dankeschön. Ich meine … Preacher ist doch genau der Typ, den man gern in seiner Nähe hat, wenn jemand vorhat, einen auseinanderzunehmen.“
    „Sieht ganz so aus, als wäre es ein wichtiger Punkt, sich einmal sicher fühlen zu können“, erwiderte Mel. „Das war auch eins der wichtigsten Dinge, die du mir gegeben hast.“
    „Aber sie ist so schwer verletzt worden, Mel. Wirklich schlimm. Und wenn der Schaden verheilt ist und sie sich nicht mehr fürchtet …“
    „Jack, hör auf. Ich war vollkommen erschlagen, aber das hat dich nicht eine Sekunde lang entmutigt.“
    „Aber vielleicht ist das hier jetzt anders …“
    „Du machst dir Sorgen, dass er verletzt werden könnte“, stellte sie fest.
    „Ja, gut möglich.“
    Sie lachte, drückte aber gleichzeitig seine Hand. „Du bist ja eine richtige Glucke geworden. Aber er ist ein großer Junge. Lass ihn. Lass sie.“
    „Ich habe gesehen, wie diese Frau verprügelt wurde. Du weißt, dass der Kerl, der ihr das angetan hat, besessen ist. Er ist bösartig wie der Teufel selbst. Dieser verrückte Scheißkerl wird hinter ihr her sein, und ich hasse die Vorstellung, dass Preacher dabei ins Kreuzfeuer geraten könnte.“
    „Jack, hör lieber auf das, was ich sage. Das ist nicht deine Entscheidung.“
    „Seit Jahren habe ich mich jetzt um den Kerl gekümmert“, fuhr er fort. „Es überrascht mich einfach total. Preacher hatte nie viel mit Frauen am Hut, und ich weiß nicht, ob ihm klar ist, worauf er sich da einlässt.“
    „Es muss ihm gar nicht klar sein, worauf er sich einlässt, aber ich wette, du irrst dich auch da“, sagte sie lachend. „Alles, was ihm klar sein muss, ist, wie er sich fühlt und was er will. Das ist nicht dein Knochen, Jack. Also kau auch nicht darauf herum. Und wenn du versuchst, es ihm auszureden, wird er dir nur das Kinn brechen.“
    „Ja“, gab er ihr missmutig recht. „Ja.“
    Er warf den Motor an und fuhr in den Ort zurück. Nachdem er Mel abgesetzt hatte, ging er wieder in die Bar, wo er Preacher hinter dem Tresen fand und Paige vor ihm auf einem Hocker. Vermutlich schlief der Junge noch. Die beiden waren allein, und Preacher hielt ihre Hand.
    „Gut, dass du zurück bist. Wir brauchen dich mal einen Moment.“
    „Klar“, antwortete Jack.
    „Ich muss mal einen Tag freimachen, wenn du auf mich verzichten kannst.“
    „Wann?“
    „Morgen oder übermorgen. Auf jeden Fall bald.“
    „Morgen geht klar.“
    „Ich will auch, dass du weißt, was wir vorhaben. Wir werden nach Grace Valley zu Judge Forrest fahren. Ich hoffe, dass es dir nichts ausmacht, aber ich habe Brie angerufen. Ich wollte sie bitten, für Paige in L. A. einen Anwalt zu besorgen, falls sie einen braucht. Was Paige nun aber gern von Judge Forrest hätte, ist eine einstweilige Verfügung und eine Entscheidung über das Sorgerecht … zumindest vorläufig. Gegen

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