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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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hinauf, wobei sie einem Feldweg folgten, der gerade mal für ein Fahrzeug breit genug war und sich durch die Bäume schlängelte. Dann öffnete sich der Wald und gab eine große grasbewachsene Lichtung frei, von der aus man meilenweit sehen konnte. „Ich dachte, dir würde die Aussicht hier gefallen.“
    „Oh, wie schön“, sagte sie begeistert. Sie ließ den Blick über eingezäunte Weideflächen, Ranchen und Farmen, Obstgärten und Weinberge schweifen. Im Hintergrund erhoben sich die kieferbedeckten Berge, und vor ihnen neigte sich der Berghang ins Tal.
    „Komm mit“, sagte er und öffnete seine Tür.
    Sie stiegen aus und standen nun auf dieser grünen Anhöhe mit dem Blick über das Vorgebirge und das Tal. In der Ferne schienen sich Wolken von der Pazifikküste aus heranzuschieben. Jack legte einen Arm um ihre Schultern, und sie lehnte sich an ihn. „Jack, das ist wunderschön. Ich wusste nicht einmal, dass dieser Platz hier existiert.“
    „Ich auch nicht. Mel, wie wäre es denn, wenn dieser Fleck hier, genau da, wo wir gerade stehen … wenn das jetzt hier unsere Vorderveranda wäre?“
    Ihr Kopf schoss hoch, und sie sah ihn mit leicht geöffnetem Mund und großen Augen an. „Jack!“, hauchte sie.
    „Ich glaube, ich kann es bekommen. Das Land gehört den Bristols. Viel zu zerklüftet, um es zu bepflanzen, viel zu weit weg von ihrem Gelände, viel zu viel Wald, um als Weideland genutzt zu werden. Und wir brauchen ja auch nicht viel, zwei Morgen vielleicht.“
    In ihren Augen standen Tränen. „Oh, Jack“, wiederholte sie. „Du hast dich nach Land umgesehen.“
    Er lachte. „Ich habe mich am hinteren Ackerrand der Besitztümer unserer Nachbarn herumgeschlichen, immer auf der Suche nach einem schönen Fleckchen, das ich jemandem abschwatzen könnte. Eine schöne Aussicht, eine gute Hoffläche, irgendwo dort, wo die Rehe direkt bis zum Haus durchspazieren und deinen Gemüsegarten zerstören …“
    „Ich hatte noch nie einen Gemüsegarten.“
    „Würde dir das gefallen?“
    „Ich würde es lieben. Ich liebe dich.“
    Er stellte sich hinter sie und schloss sie in die Arme. Dabei schob er seine Hände unter ihre Jacke, unter ihren Pullover und dorthin, wo ihre Jeans nicht mehr schloss und aufklaffte. Als seine großen Hände auf ihrem Bauch lagen, legte sie ihre Hände auf seine und lehnte sich rückwärts an ihn. So blieben sie stehen und sahen auf das schöne Land hinaus, als sie ein winziges Flattern in sich spürte. Diese kleinen Bewegungen hatten gerade erst begonnen. „Es tut mir leid, dass du das nicht fühlen kannst“, flüsterte sie. „Das Baby hat sich gerade ein bisschen bewegt.“
    Er beugte sich hinunter, um ihren Hals zu küssen. „Ihr gefällt es hier.“
    „Wie könnte es auch anders sein? Oh, Jack, du hättest es mir nicht zeigen sollen. Wenn du jetzt Fish und Carrie Bristol nicht dazu überreden kannst, sich davon zu trennen, wird es mir das Herz brechen.“ Sie drückte seine Hände.
    „Denk positiv“, riet er ihr und massierte sanft ihren Bauch. „Ich dachte immer, dass die Männer völlig durchdrehen, wenn ihre Frauen schwanger sind. Dass sie sie nicht mehr anfassen wollen. Keinen Sex mehr wollen.“
    „Nicht alle Männer.“
    „Gott, ich will dich mehr als je zuvor“, flüsterte er und küsste noch einmal ihren Hals.
    „Das …“, sagte sie schmunzelnd, „… ist schlicht unmöglich.“
    „Wollen wir nicht den Boden unseres neuen Heims einweihen?“
    Sie lachte über ihn. „Ich werde doch nicht mit Grasflecken am Po in die Praxis zurückgehen. Beherrsche dich.“
    „Hier werde ich ein Haus für dich bauen“, verkündete er. „Als Erstes werde ich den Weg hier herauf planieren und verbreitern lassen, dann wird die Erde ausgehoben. Das kann ich nicht selbst machen. Während das geschieht, werden wir ein paar Pläne zeichnen lassen. Beim Fundament brauche ich Hilfe, aber dann …“
    „Jack, hör auf damit. Erst einmal musst du das Land kaufen.“
    Er drehte sie zu sich um. „Ich werde dir hier ein Haus bauen, Mel.“
    „Okay“, sagte sie. „Dann tu das.“
    Irgendwann gingen sie wieder zum Truck zurück, aber dort saßen sie dann noch eine ganze Weile und sahen schweigend über das Tal. Mel erinnerte sich an den vergangenen März, als sie hier eingetroffen war. Nicht lange vorher war sie Witwe geworden und hergekommen, um einen Neuanfang zu versuchen. Als Erstes dachte sie damals, dass es ein schrecklicher Fehler war, in dieses schäbige Nest gekommen zu

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