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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Geschirr in die Küche trug. „Die Bar hier wird immer schöner“, bemerkte einer der Männer. „Die neue Hilfe wird den Umsatz sicherlich mächtig steigern. Wo hat Preacher diese junge Schönheit gefunden?“
    „Ich glaube, sie hat ihn gefunden“, meinte Jack und hob seine Kaffeetasse.
    „Sollte er da nicht öfter mal lächeln?“
    „Ihr kennt doch Preach. Er zeigt seine Gefühle nicht so gern.“
    Was Paige betraf, sie glaubte schon, dass John auf sie reagierte, wenn es sich auch nur in kleinen Dingen zeigte. Mit Sicherheit wies er sie nicht zurück, und das verstand sie als Ermutigung. Lippen berührten Wangen und Stirn nun häufiger. Dann gab es auch noch die gelegentliche Umarmung. Der schönste Teil ihres Tages, wenn nicht ihres Lebens, war die Zeit, nachdem der letzte Gast die Bar verlassen und John das „Geöffnet“-Schild ausgeschaltet hatte. Wenn Christopher gebadet war, der Abwasch erledigt, die Gutenachtgeschichte gelesen war und sie und John ihre freie Zeit gemeinsam verbrachten. Ein leises Gespräch vor dem Feuer am späten Abend. Er hatte begonnen, ihr einen ganz kleinen Kuss auf die Lippen zu geben, bevor sie die Treppe hinauf und er in sein Zimmer hinter dem Restaurant ging.
    Er war das Beste, das ihr je begegnet war. Sie hoffte, er würde bald merken, dass sie nicht nur Dankbarkeit für ihn empfand.
    Jack hatte Rick sehr genau beobachtet und auch keineswegs erwartet, dass er völlig sorglos sein würde. Die finstere Miene des Jungen aber schien sich immer mehr zu verdunkeln, und Jack war entschlossen nicht zuzulassen, dass dieser Fehler – sein einziger – ihn auffressen würde.
    „Du siehst aus wie ein Mann, der angeln gehen muss“, sprach Jack ihn an.
    „Ich muss arbeiten“, erwiderte Rick.
    „Ich bin ein wirklich guter Boss“, erklärte Jack grinsend. „Ich wäre bereit, dir das als Arbeitszeit anzurechnen, wenn du bereit bist, darüber zu reden.“
    „Du wirst es bedauern“, meinte Rick. „Ich bin so daneben, nicht mal ein Weltklasse-Psychiater könnte mir helfen.“
    „Dann ist es ja gut, dass du mich hast. Hol dein Angelzeug.“
    Es entsprach ihrer Art, dass sie nicht gleich zum Thema kamen. Sie fuhren zum Fluss hinaus, stiegen in ihre Wathosen und fingen an, die Angeln auszuwerfen. Zu dieser Jahreszeit waren viele Angler dort, aber das war kein Problem. Sie steckten einfach ihr eigenes kleines Stückchen Fluss ab, wo sie sich in Ruhe unterhalten konnten, ohne über das Rauschen des Wassers hinweg von jemandem gehört zu werden. Nach einer Weile, in der sie die Angeln bereits einige Male ausgeworfen hatten, begann Jack: „Sag es mir, Junge. Was macht dir so zu schaffen?“
    „Ich glaube nicht, dass ich das fertigbringe, Jack. Ich kann meinen Sohn nicht weggeben.“
    „Whoa.“ Darauf war Jack nicht vorbereitet, obwohl er es wahrscheinlich sein sollte. Wo steckte Mel nur, wenn er sie einmal brauchte? „Was hast du vor?“
    „Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, antwortete Rick. „Bei dieser Ultraschalluntersuchung habe ich ihn gesehen, wie er da herumgestrampelt ist. Ich konnte seinen Penis erkennen. Mein Sohn. Ich kann nicht zulassen, dass ihn jemand anders aufzieht. Wo er doch von mir ist. Ich würde mir ständig Sorgen machen. Verstehst du das?“
    Es war nicht so, als hätte Jack größere Schwierigkeiten damit, diese Gefühle nachzuvollziehen. „Ich habe gehört, dass es Adoptionen gibt, wo du in Verbindung bleiben kannst, dich beteiligen kannst.“
    „Ich weiß nicht, ob mir das genügen wird“, meinte Rick. „Ich weiß, es ist verrückt …“
    „Was sagt Liz dazu?“
    Rick lachte, aber es klang hohl. „Sie würde am liebsten die Schule sofort abbrechen. Weglaufen und heiraten. Kannst du dir ansatzweise vorstellen, wie schrecklich es für sie ist, zur Schule zu gehen?“
    Jack kam sich plötzlich reichlich dumm vor. Bei allen Dingen, die er sich vorstellen konnte, deren er sich bewusst war – es war ihm nie in den Sinn gekommen, wie fürchterlich es für ein fünfzehnjähriges schwangeres Mädchen sein musste, jeden Tag in die Schule zu gehen. Zumal sie im letzten Frühling nur zwei Monate diese Schule besucht hatte, die ihr also praktisch auch noch vollkommen fremd war. Ebenso gut könnte sie ein Brandmal auf der Stirn tragen. „Ach Rick“, sagte er. „Es tut mir so leid, das zu hören.
    „Nach jeder Unterrichtsstunde versuche ich, für sie da zu sein, sie in die nächste Klasse zu begleiten. Oft komme ich dann selbst zu spät und gerate häufig

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