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Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Titel: Wiedersehen macht Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie James
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Victoria’s-Secret -Model im Bett zu haben.
    Aber nach etwa sechs Monaten, als Daniela seine Familie kennenlernen wollte, zögerte Kyle. Weil er ihnen noch nie zuvor eine Frau vorgestellt hatte, schien es ein großer Schritt zu sein. Ein gigantischer. Jahrelang hatte es nur sie drei gegeben: ihn, seinen Vater und Jordan. Zusammen hatten sie mit dem oftmals surrealen Rampenlicht umgehen müssen, in dem sie aufgrund des Reichtums seines Vaters standen, und es war ihnen auf wundersame Weise gelungen, trotzdem ein größtenteils normales Leben zu führen. Und obwohl er mit Daniela länger als mit irgendeiner anderen Frau zusammen gewesen war und sie sogar zweimal offiziell als seine Freundin bezeichnet hatte, zögerte er und wechselte das Thema, ohne ihr eine direkte Antwort zu geben.
    Vielleicht war dies das erste Anzeichen für Probleme gewesen.
    In der folgenden Woche hatte Daniela ihn angerufen und so schnell auf ihn eingeredet, dass er sie mit ihrem brasilianischen Akzent kaum verstanden hatte. Sie hatte ihm mitgeteilt, dass sie für ein Musikvideo gecastet worden sei – etwas, worüber sie sich sehr freute, da sie vorhatte, ins Schauspielfach zu wechseln. Auf ihrem Weg nach Los Angeles hatte sie Kyle mit einem spontanen Zwischenstopp in Chicago überrascht, um mit ihm zu feiern. Eine süße Idee, aber leider hatte er an jenem Abend eine berufliche Verpflichtung gehabt.
    »Du hättest mich vorher anrufen sollen. Ich esse heute Abend mit meinem ganzen Vorstand«, hatte er ihr entschuldigend erklärt. Als stellvertretender Geschäftsführer der Netzwerksicherheit versuchte er sich zweimal im Jahr mit seinen Vorstandsmitgliedern in einem nicht arbeitsbezogenen Umfeld zu treffen. »Wir diskutieren über Intrusion Prevention , Netzwerkzugangskontrolle und Thread Response .« Er hatte ihr zugezwinkert. »Alles äußerst sexy Themen.«
    Daniela zeigte wie gewöhnlich null Interesse daran. Kyle hatte noch keine Frau kennengelernt, die sich auch nur im Entferntesten aufrichtig für seine Arbeit interessierte – auch wenn viele von ihnen das Penthouse und den Mercedes SLS AMG, den er sich dadurch leisten konnte, durchaus zu schätzen wussten.
    »Aber wenn ich es dir gesagt hätte, wäre es doch keine Überraschung mehr gewesen«, hatte Daniela schmollend erwidert. »Kannst du nicht einfach schwänzen? Was soll dein Vater schon machen? Dir Hausarrest verpassen, weil du nicht zu irgendeinem langweiligen Treffen mit einem Haufen Eierköpfen gegangen bist?«
    Natürlich war diese Bemerkung bei Kyle nicht besonders gut angekommen.
    Vielleicht hatte es damit zu tun, dass Danielas Muttersprache Portugiesisch war. Oder es war ihr tatsächlich egal. Jedenfalls schien sie nie so recht verstanden zu haben, dass seine Position in der Rhodes Corporation ein richtiger Job war. Er wollte sich ja nicht selbst loben, aber er war ein aufsteigender Stern in der Firma – und das lag nicht daran, dass er der Sohn des Chefs war. Er war in dem, was er tat, einfach gut.
    Neun Jahre zuvor hatte Kyle seine eigenen, ganz persönlichen Gründe gehabt, aus seinem Doktorandenprogramm auszusteigen und in der Firma seines Vaters anzufangen, aber der Grund, warum er immer noch dabei war, bestand in der Berufserfahrung. In seinem Metier gab es niemanden, von dem man besser lernen konnte als von Grey Rhodes. Das milliardenschwere Imperium, das er aus dem Nichts erschaffen hatte, war Beweis genug.
    Davon abgesehen konnte er keineswegs eine ruhige Kugel schieben. Sein Vater mochte der Firmenchef sein, doch Kyle war für die Netzwerksicherheit verantwortlich und beharrte auf seiner Eigenständigkeit: Er führte seine Abteilung so, wie er es für richtig hielt. Natürlich gerieten sein Vater und er gelegentlich aneinander … Nun, eigentlich war das sogar ziemlich oft der Fall. Aber sie waren Profis und lösten ihre Probleme auf die gleiche Weise wie jeder andere Firmenchef und stellvertretende Geschäftsführer. Sein Vater respektierte seine Meinung und hatte Kyle im Laufe der Zeit als seine rechte Hand zu schätzen gelernt.
    Das Problem bestand darin, dass Kyle nicht mehr die rechte Hand sein wollte. Er war gut, er war bereit, und er war ehrgeizig. Doch in der Rhodes Corporation konnte es nur einen Mann an der Spitze geben. Und diese Stelle war schon besetzt.
    Er hatte Ideen, Zukunftspläne, die sich wahrscheinlich nicht unbedingt mit denen seines Vaters deckten. Und die Zeit, diese Pläne zu verwirklichen, rückte schnell näher.
    An jenem Abend hatten

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