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Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Titel: Wiedersehen macht Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie James
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als sich ihre Blicke trafen.
    Als Kyle sah, wie Jordan den FBI-Agenten anlächelte – irgendeine Art von geheimem Insiderlächeln –, musste er widerwillig zugeben, dass die beiden sehr verliebt wirkten. Es war seltsam, sie so zärtlich miteinander umgehen zu sehen – und irgendwie auch eklig, da sie seine Schwester war –, aber dennoch süß.
    Genau in diesem Moment erhob sich erneutes Gemurmel im Saal. Alle hielten inne und verrenkten sich die Hälse, als Unternehmer und Milliardär Grey Rhodes in einem maßgeschneiderten dunkelblauen Anzug den Raum betrat.
    Er setzte sich auf Jordans andere Seite. »Ich hoffe, ich habe nichts verpasst. Ich bin den ganzen Morgen über schon ganz twittrig .«
    Jordan lachte. »Sehr gut, Dad.«
    Kyle drehte sich kopfschüttelnd wieder nach vorne um. Es gab Momente, in denen er das Gefühl hatte, dass seine Familie regelrecht enttäuscht sein würde, wenn das ganze Spektakel vorüber war. Halb war er schon darauf gefasst, dass sie Popcorn und Cola rausholen würden, während sie darauf warteten, dass die Sendung mit dem Titel »Kyle Rhodes, der lustige Idiot« begann.
    Apropos Idioten. Kyle warf einen Blick auf seine Uhr und sah zu dem großen Tisch der Anklage hinüber. »Wo ist Morgan?«, fragte er seine Anwälte und meinte damit den stellvertretenden US-Staatsanwalt, der ihn einen Terroristen genannt und die Höchststrafe verlangt hatte. Nicht, dass Kyle erwartet hätte, für sein Verbrechen nur eins auf die Finger zu bekommen. Aber er war kein Idiot – die Staatsanwaltschaft hatte seinen Fall künstlich hochgepuscht, um sich einen Namen zu machen, indem sie seinen in den Schmutz zogen.
    »Morgan wird heute nicht kommen«, erwiderte Mark Whitehead, sein führender Anwalt, auf Kyles Frage. »Ihm ist ein anderer Termin dazwischengekommen. Gestern hat sich jemand Neues angemeldet, aber ich erinnere mich nicht an den Namen. Ryan Irgendwas.«
    »Ich werde mich also nicht persönlich von Morgan verabschieden können?«, fragte Kyle. »Oh, das ist ja eine Schande! Wir hatten eine besondere Beziehung zueinander – es kommt schließlich nicht jeden Tag vor, dass man von jemandem als ›Cyberbedrohung für die Gesellschaft‹ bezeichnet wird.«
    Die Tür des Gerichtssaals flog erneut auf.
    Kyle verdrehte sich, um einen Blick auf den Versager zu werfen, den die Anklage so kurzfristig aufgetrieben hatte, und …
    Aber hallo!
    Das waren definitiv keine Versagerbeine.
    Von seinem Platz an der Anklagebank aus wanderte Kyles Blick von unten aufwärts, die High Heels, die schlanken Beine, der schwarze enge Rock, die gleichzeitig biedere und aufreizende Perlenkette und schließlich die wunderschönen – und erschreckend vertrauten – bernsteinfarbenen Augen.
    Augen, die seinen Blick amüsiert erwiderten.
    Verdammte Scheiße !
    Rylann.
    Kyle sah zu, wie sie auf ihn zukam. Sie sah in ihrem Kostüm und den Stöckelschuhen verboten sexy aus. Sie hatte einen anderen Haarschnitt – den niedlichen kinnlangen Bob gab es nicht mehr. Nun trug sie ihr dichtes rabenschwarzes Haar in langen Wellen, die bis über ihre Schultern reichten.
    »Guten Morgen, die Herren«, sagte sie, als sie am Tisch der Verteidigung stehen blieb. »Nur sechs von Ihnen heute?«
    Kyle unterdrückte ein Schmunzeln. Ja, sie war noch genauso schnippisch wie damals. Sofort sprangen seine fünf Anwälte auf. Er erhob sich ebenfalls, nur langsamer.
    Rylann stellte sich vor, als sie Marks Hand schüttelte. »Rylann Pierce.«
    Pierce. Nach neun Jahren kannte Kyle nun endlich ihren Nachnamen.
    Sie begrüßte auch die anderen Anwälte mit einem Händeschütteln, dann wandte sie sich an ihn. Mit einem leichten Schmunzeln streckte sie ihm ihre Hand entgegen. Ihre Stimme war heiser und der Tonfall genauso neckisch wie an dem Abend, an dem sie sich zum ersten Mal begegnet waren. »Mr Rhodes.«
    Kyle ergriff ihre Hand. Es war nur eine unschuldige Berührung, doch mit ihr fühlte sie sich richtiggehend sündhaft an. »Frau Anwältin«, sagte er leise und so vertraulich, wie es ihre Umgebung zuließ. Es war seltsam, so formell sein zu müssen, nachdem sie sich doch schon so nah gewesen waren.
    Sie sah ihn fragend an. »Sollen wir dann mal zur Tat schreiten?«
    Erst nachdem sie sich umgedreht und in die die entgegengesetzte Richtung des Gerichtssaals gegangen war, wurde Kyle klar, dass sie nicht mit ihm, sondern mit seinen Anwälten gesprochen hatte.
    Sie hatte ihre Aktentasche gerade auf den Anklagetisch gestellt, als die Tür zum

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