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Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Titel: Wiedersehen macht Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie James
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Anklagepunkten schuldig zu sprechen: Mord mit bedingtem Vorsatz und Verabredung zur mittäterschaftlichen Verletzung der Bürgerrechte eines Bundesgefangenen. Da ihr kein konkreter Beweis dafür vorlag, dass Quinn Watts’ Angriff auf Brown angezettelt hatte, würde sie die Geschworenen auffordern, diese Verbindung durch Indizienbeweise zu ziehen. Es war kein perfekter Fall, aber es war einer, an den sie dennoch glaubte. Und sie musste lediglich erreichen, dass sechzehn der dreiundzwanzig Männer und Frauen, die in diesem Raum saßen, ebenfalls daran glaubten.
    Als sich die Tür hinter Agent Wilkins schloss, sah Rylann zu den Mitgliedern der Jury. Da kein Richter anwesend war, hatte sie als stellvertretende US-Staatsanwältin das Sagen. »Warum machen wir vor unserem nächsten Zeugen nicht eine zehnminütige Pause?«
    Sie wartete, bis die Geschworenen und der Gerichtsschreiber den Raum verlassen hatten. Dann ging sie zum Zeugenzimmer am anderen Ende des Korridors. Vor der Tür zögerte Rylann kurz, doch schließlich drückte sie sie auf. Sie sah, dass Kyle aus dem Fenster blickte und das Gebäude betrachtete, das die meisten Einwohner Chicagos immer noch unbeirrt den Sears Tower nannten, obwohl es seit Juli 2009 offiziell Willis Tower hieß.
    »Es ist Showtime«, sagte sie.
    Er drehte sich um und sah in seinem dunkelgrauen Nadelstreifenanzug, dem blauen Businesshemd und der grau-blau gestreiften Krawatte wahnsinnig attraktiv – und konservativ – aus. Er trug sein Haar ordentlich zurückgekämmt – es war das erste Mal, dass sie ihn so frisiert sah –, und die Farbe seines Hemds ließ das Blau seiner Augen durch den ganzen Raum strahlen.
    Rylann begann wieder die Schmetterlinge im Bauch zu spüren, schob das Gefühl aber schnell beiseite. Sie war wegen des Verfahrens aufgeregt, das war alles.
    Kyle steckte seine Hände in die Hosentaschen und wirkte bereit. »Dann wollen wir mal.«
    Kyle folgte Rylann neugierig durch die Tür. Er wusste praktisch nichts über Grand-Jury-Verfahren, und die ganze Geheimniskrämerei verlieh dem Vorgang etwas Mysteriöses. Er betrat den Raum und bemerkte, dass er kleiner war, als er erwartet hatte; wahrscheinlich nur halb so groß wie ein üblicher Gerichtssaal. Rechts von ihm befanden sich der Zeugenstand und eine Bank, hinter der normalerweise ein Richter Platz nehmen würde. Auf der anderen Seite des Raums stand der Tisch, von dem aus Rylann ihn vermutlich befragen würde. Und dahinter waren drei Stuhlreihen für die Geschworenen, nach hinten aufsteigend wie im Kino.
    Die Stühle waren auffällig leer.
    »Frau Anwältin, werden bei diesem Grand-Jury-Verfahren zu irgendeinem Zeitpunkt auch echte Geschworene dabei sein?«
    »Haha! Ich habe sie für eine kurze Pause hinausgeschickt. Ich will, dass Sie sich für den ersten Blick, den die Geschworenen auf den berüchtigten Kyle Rhodes werfen, in diesem Zeugenstand befinden. Mir ist egal, was sie vorher gehört oder gelesen haben – heute sind Sie einfach nur ein Zeuge.« Sie deutete auf die Bank. »Warum nehmen Sie nicht schon mal Platz?«
    Kyle stieg die Stufe hinauf und setzte sich auf einen abgenutzten Drehstuhl. Dabei stieß er sich die Knie an einer Metallstange, die an der Unterseite des Podiums angebracht war. »Offenbar hat die Person, die diese Dinger entworfen hat, dabei nicht an große Männer gedacht«, brummte er.
    »Tut mir leid. Daran werden normalerweise die Handschellen befestigt«, erklärte sie.
    Natürlich. Kyle sah sich in dem kleinen Gerichtsraum um. »Das hier habe ich also durch mein Schuldeingeständnis verpasst.«
    Rylann stellte sich mit einem beruhigenden Lächeln vor den Zeugenstand. »Das hier ist gar nichts. Kein Kreuzverhör, keine Einwände – stellen Sie sich einfach vor, wir beide würden eine Unterhaltung führen. Wenn ich fertig bin, können die Geschworenen Ihnen Fragen stellen. Aber es ist eher unwahrscheinlich, dass sie das tun werden. Wenn ich meinen Job richtig mache, sollten sie keine Fragen mehr haben.«
    Sie war furchtbar süß, wenn sie im Anwaltsmodus war. »Tolle Motivationsrede, Frau Anwältin«, sagte Kyle. Er wusste es zu schätzen, dass sie sich darum bemühte, die Situation für ihn so angenehm wie möglich zu gestalten.
    »Vielen Dank. Haben Sie noch irgendwelche Fragen, bevor wir anfangen?«, fragte sie.
    »Nur eine.« Sein Blick fiel auf die heutige Wahl ihrer Rockfarbe, die beige war. »Besitzen Sie eigentlich auch Hosen?«
    »Irgendwelche anderen Fragen?«, erwiderte sie, ohne

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