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Wienerherz - Kriminalroman

Wienerherz - Kriminalroman

Titel: Wienerherz - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ihm das auch noch anhängen, er sei ja hier bei ihnen gesessen!
    »Wir wissen noch nicht, wann sie so zugerichtet wurde«, erklärte ihm Freund. »Vielleicht war es, bevor wir Sie erwischt haben.«
    »Ich war das ganze Wochenende mit Kumpels zusammen! Das können mehrere Personen bezeugen! Fragen Sie nach!«
    »Das werden wir.«
    Bis dahin sollte er in einer Zelle noch ein bisschen darüber nachdenken, was er verzapft hatte. Danach würde Freund ihn wohl gehen lassen. Für den Marihuanabesitz hatte er mit keiner Haftstrafe zu rechnen, über das Stalken von Dorin hatte sich niemand beschwert. Wenn keine neuen Erkenntnisse auftauchten, kam der Depp mit einem blauen Auge davon.
    Er kehrte zurück ins Büro.
    »Dorins Rufdatenerhebung ist gekommen«, sagte Spazier und winkte mit einem Stapel Papier. »Ich mache mich gleich dran.«
    Freund studierte, was Spazier und Varic bisher recherchiert hatten. Sie hatten mit den Personen gesprochen, die Florian Dorin in den Tagen vor seinem Tod getroffen hatte. Die meisten standen in rein geschäftlicher Beziehung zu ihm. Wie schon seine Frau und Freundinnen beschrieben sie ihn als unterhaltsamen, fröhlichen, charmanten Menschen und waren alle tief betroffen gewesen, als sie von der Tat erfahren hatten. Keiner von ihnen gab ein Motiv zu erkennen, und alle besaßen Alibis, die allerdings noch überprüft werden mussten.
    So war eine Rekonstruktion der letzten Tage Florian Dorins entstanden. Er hatte sie wie üblich verbracht, den Tag und manchen Abend mit Geschäftsterminen, die anderen Abende mit Solveig Harnusson oder Gundi Bielert. Für niemanden deuteten auch nur die leisesten Anzeichen darauf hin, dass er vorgehabt hatte, sich das Leben zu nehmen. Wie Freund schon aus einer E-Mail geschlossen hatte, bereitete er im Gegenteil mit anderen eine große Geburtstagsfeier für einen Freund vor.
    Irgendetwas musste geschehen sein.
    »Wann haben wir den Termin mit Thaler?«
    »Noch gar nicht«, antwortete Spazier. »Ich erwische immer nur eine Sekretärin, und die behauptet, er hat erst übernächste Woche wieder Zeit.«
    »Du hast ihr aber schon erklärt, wer wir sind und weshalb wir ihn sprechen wollen?«
    »Was denkst du?«
    »Bleib dran.«
    Freund rief im Krankenhaus an und erkundigte sich nach Liebars Befinden. Der Arzt bezeichnete ihren Zustand als stabil. Sie wurde noch operiert.
    Als letzte Tat des Arbeitstages schaute Freund bei Pridlaschek vorbei. Der einstige Macker saß als Häufchen Elend vor ihm.
    »Haben Sie es sich überlegt?«, fragte ihn Freund.
    »Was?«
    »Ob Ihnen nicht doch noch etwas zu Florian Dorins Tod eingefallen ist?«
    »Es tut mir leid«, jammerte Pridlaschek. »Nichts. Ich habe wirklich nichts damit zu tun!«
    »Und das tut Ihnen leid?«
    »Oh Gott, nein!«
    »Dann haben Sie wohl Glück gehabt, und ich lasse Sie vorläufig gehen.«
    Pridlaschek schien fast zu erschrecken, statt sich zu freuen.
    »Aber Sie halten sich zu unserer Verfügung. Und wenn ich höre, dass Sie Solveig Harnusson näher als hundert Meter kommen, ihr nachstellen oder sie auch nur anrufen, hole ich Sie sofort wieder herein.«
    »Zwei Kisten stehen noch draußen«, keuchte Spazier. Das Material aus dem Schloss war zum Glück nicht so umfangreich wie jenes aus Dorins Haus und Büro. Sie stellten alles bei Varic und Spazier ab.
    »Was ist da drin?«
    »Ein paar Ordner, aber beim ersten Überfliegen schien mir, als ob es darin in erster Linie um die Schlossverwaltung geht.«
    »Was ist mit den Safes?«
    »Den einen konnte der Verwalter öffnen. Er enthielt ein Silberservice und andere Gegenstände, Vasen und so. Hat mich an die Bilder von Pharaonengräbern erinnert. Keine Dokumente. Zum zweiten hatte Bruckner keinen Zugang. Ich habe mit dem Hersteller Kontakt aufgenommen. Sobald wir eine richterliche Verfügung haben, schickt er uns jemanden vorbei, der ihn öffnet.«
    »Die Überwachungsvideos?«
    »Hier.«
    Er schob eine DVD in seinen Computer. Im Schnelllauf betrachteten sie die Aufnahmen. Dunkle Schatten zappelten durch finstere Räume.
    »Ist nicht viel zu erkennen«, meinte Varic.
    »Haben wir was von Dorins Haus in Bad Aussee gehört?«, fragte Spazier.
    »Dasselbe in Grün«, erwiderte Freund. »Die Kollegen vor Ort sichern bereits die Spuren, stellen alles sicher, was für uns interessant sein könnte, und schicken es.«
    In diesem Moment steckte der Pepe wieder einmal seinen Kopf zur Tür herein.
    »Servus, die Damen und Herren. Wir haben neue Scherereien im Fall Dorin?«
    Freund

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