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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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Glück bieten.

    Welch ein sonderbarer Tag... Am Morgen war sie im Wald erwacht, von einem imposanten Mann überfallen worden und vor ihm geflohen, dann über den Klippenrand gestürzt – und jetzt lernte sie diese prächtigen Füchse kennen.
    Nun vergaß sie alle Schmerzen. »Seid ihr nicht die schönsten Pferde auf Erden?«, flüsterte sie. Bereitwillig stimmten sie zu und warfen die stolzen Köpfe empor. Dann stießen sie Rycca mit ihren weichen Nüstern an, bis sie in Gelächter ausbrach. »Wem gehört ihr denn? Wer verdient so herrliche Pferde?«
    Er hatte erklärt, sein Pferd würde bei der Hütte warten. Aber in diesem Stall standen nur die zwei Füchse.
    Entweder war sein Pferd nicht hier, oder... Ryccas Lächeln erlosch. Nur ein ranghoher Krieger konnte so edle Hengste besitzen. Wahrscheinlich waren sie das Geschenk eines vornehmen Herrn, ein Dank für erwiesene Dienste.
    In diesem Teil von England lebte nur ein einziger Lord, der sich auf solche Weise erkenntlich zeigen würde – Hawk. Oft genug hatte Rycca ihren Vater und die Brüder über ihn reden hören, voller Furcht und Neid. Da er reich und mächtig war, suchten viele Leute seinen Schutz. In Hawkforte, einer geschäftigen Hafen- und Marktstadt, blühten Handel und Gewerbe. Dieses Ziel steuerte auch Rycca an, in der Hoffnung, ein Schiff zu finden, das zur Normandie segeln würde. Aber in Hawkforte würde ihr ein schreckliches Schicksal drohen, wenn man feststellte, wer sie war.
    Angeblich zählten Hawks Krieger zu den stärksten und tüchtigsten des Landes – Furcht erregende, kampferprobte Männer. Auf ihn würde diese Beschreibung passen. Also diente er vermutlich Seiner Lordschaft. Wie gut, dass sie ihm nichts anvertraut hatte...
    Das Wissen um die Gefahr, in die sie beinahe geraten wäre, verdrängte die Unsicherheit, die sie beim Erwachen in dem fremden Bett befallen hatte. Bevor er zurückkehrte,
musste sie verschwinden. Die Pferde führten sie in Versuchung. Auf dem Rücken eines dieser Füchse würde sie nicht lange brauchen, um sich meilenweit zu entfernen. Doch sie würde auch Aufsehen erregen. Wenn jemand den Hengst erkannte, der Hawks Krieger gehörte, würde er dem einsamen Reiter zweifellos den Weg versperren.
    Aber zu Fuß wäre sie nicht besser dran. Verspätet erkannte sie, was sie längst hätte merken müssen. Einige Stunden, nachdem sie geglaubt hatte, sie wäre ihm endgültig entronnen, war er aufgetaucht. Mühelos hatte er sie verfolgt, und das würde ihm erneut gelingen – es sei denn, sie konnte ihre Spuren verwischen.
    Das Problem verstärkte ihre Kopfschmerzen. Widerstrebend verließ sie den Stall und erforschte die Umgebung des kleinen Holzhauses. Von einer Lady war nichts zu sehen, was Rycca mittlerweile für einen Glücksfall hielt. Er hatte erklärt, die Hütte gehöre einem Freund – wahrscheinlich Lord Hawk. Und seine Lady würde sicher nur in seiner Gesellschaft hierher kommen. Rycca erschauerte. Ein einziges Mal hatte sie Hawk gesehen. Noch wichtiger, er hatte sie ebenfalls gesehen.
    Wenn sie ihm begegnen würde... Dieser Gedanke jagte ihr kalte Angst ein, und ihr Kopf schmerzte unerträglich. Zwischen den Bäumen sah sie Wellen schimmern, ein schmaler Pfad führte zu einem Fluss. Neue Hoffnung stieg in ihr auf. Falls die Strömung nicht zu stark und das Wasser nicht zu tief war, konnte sie vielleicht flüchten, ohne Spuren zu hinterlassen.
    Und wenn sie nicht so geschwächt wäre... Sie rang nach Atem. Würde sie genug Kraft aufbringen, um in den Fluss zu steigen und dahinzuwaten, über glitschige Steine und abgebrochene Zweige hinweg, Meile um Meile, bis nach Hawkforte? Vorausgesetzt, die Stadt lag am Ufer...
    Je eher sie sich dazu entschloss, desto früher würde sie ihr
Ziel erreichen. Bedeutsame Entscheidungen hatte sie noch nie hinausgezögert. Sobald sie von den Plänen ihrer Familie erfahren hatte, war sie geflohen. Sollte sie warten, bis sich die Lage noch verschlechtern würde? Nein, das ist sinnlos, dachte sie. Trotzdem war sie unfähig, einen Fuß in den Fluss zu setzen, stand einfach nur da, starrte das Wasser an und überlegte, wie wichtig es wäre, der Gefahr zu entrinnen. An einen Baumstamm gelehnt, blinzelte sie ins Licht der sinkenden Sonne.
    Ihr ganzer Körper schmerzte, und sie fühlte sich – als wäre sie von einer Klippe gefallen. Bei diesem Gedanken lachte sie gequält. Wie sollte sie sich sonst fühlen? Nicht, dass es eine Rolle spielte. Sie musste tun, was sie beabsichtigte – den

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