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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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sondern irgendeinen fremden Reisenden.«
    »Wann habt Ihr den Kelch zuletzt gesehen?«
    »Als er in ein Holzkästchen gepackt wurde, das ihn auf der Fahrt vor Schaden bewahren sollte.«
    »Wo wurde dieses Kästchen aufgehoben?«
    »In meinem kleinen privaten Laderaum. Den hätte jeder betreten können - in der allgemeinen Hektik, während wir anlegten...«
    »War dieses Kästchen nicht verschlossen?«, fragte Dragon erstaunt.
    »Doch. Das Schloss wurde aufgebrochen.« Erbost starrte Trygyv zu dem Jungen hinüber. »Ich nehme an, er hat einen Hammer benutzt.«
    »Also brach er das Schloss auf, entwendete den Kelch und verbarg ihn unter seiner Kleidung. Dann ging er von Bord und übergab die Beute einem Komplizen?«
    »Genau!«, bestätigte Trygyv triumphierend. »Vielleicht ist der Kelch bereits aus Landsende verschwunden, und wir finden ihn nie wieder. Nehmt diesen Dieb ins Verhör, Lord Dragon. Lasst ihn foltern, bis er gesteht, was er mit meinem Eigentum gemacht hat!«
    Obwohl Olav erbleichte, bewog ihn nicht einmal diese Drohung, den Kopf zu senken. Das beobachtete Rycca, die immer noch hinter dem Pfeiler stand, und es bestärkte sie in ihrer Vermutung. Um notfalls einzugreifen, wagte sie sich einen Schritt vor.
    Aber Dragon erweckte nicht den Eindruck, er würde den Vorschlag des Kaufmanns ernst nehmen. »Wieso wusste der Junge von der Existenz des Kelchs? Habt Ihr davon gesprochen, Master Trygyv?«
    »Nun - natürlich nicht. Trotzdem muss er irgendwie davon erfahren haben. Wahrscheinlich schon in Hedeby, vor unserer Abreise. Das könnte der Grund gewesen sein, warum er überhaupt an mich herantrat.«
    »Vermisst Ihr einen Eurer Männer?«, fragte Dragon mit gerunzelter Stirn.
    »Nein, alle sind zur Stelle, Lord Dragon. Darf ich hinzufügen - die guten, anständigen Leute kenne ich schon sehr lange. Keiner würde mich so niederträchtig hintergehen.«
    Nachdenklich nickte Dragon und wandte sich wieder zu dem Jungen. »Olav Ragnarson, du hast gehört, was dir vorgeworfen wird. Was hast du zu sagen?«
    »Mylord, ich bin unschuldig. Von diesem Kelch wusste ich nichts, und nachdem wir angelegt hatten, verließ ich das Schiff nur, um zusammen mit den anderen Männern die Fracht auszuladen. Dabei hielt ich mich die ganze Zeit am Kai auf.«
    »Und dort hast du den Kelch irgend)emandem übergeben!«, fauchte Trygyv.
    »Genug!« Dragon hob eine Hand und ließ seinen Blick über die Versammlung schweifen. »Kann irgendwer etwas zur Klärung des Falls beitragen?« Niemand antwortete, und Dragon fügte hinzu: »Offensichtlich hat man den Jungen nicht in der Nähe Eures Laderaums gesehen, Master Trygyv, geschweige denn, seine Begegnung mit einem Komplizen, dem er die Beute anvertraute. Nachdem es keine Zeugen gibt - wieso haltet Ihr Olav für schuldig?«
    »Wegen seines Benehmens! Dieser arrogante junge Spund bildet sich ein, er wäre was Besseres als meine Besatzung, die mit harter, ehrlicher Arbeit ihr Brot verdient und...«
    »Nein, das ist nicht wahr!«, fiel Olav dem Händler ins Wort. »Niemand darf behaupten, ich hätte an Bord meine Pflichten vernachlässigt oder würde mich für etwas Besseres halten! Jeden Befehl, der mir erteilt wurde, befolgte ich gewissenhaft. Und ich schreckte vor keiner Mühe zurück.« Trygyvs Anklage schien ihn tief zu kränken.
    Diesmal nickten einige Leute. Das bemerkte der Kaufmann. Hastig betonte er: »Von seinem eigenen Vater wurde der Bursche verstoßen, Lord Dragon! Und ich war so dumm, dem kleinen Schurken zu trauen. Aber kann man mir verübeln, dass ich einem verzweifelten Jungen helfen wollte? Hätte ich geahnt, welche Natter ich an meiner Brust nährte...« Mit erhobener Stimme wandte er sich an die versammelte Menge. »Soll man einem Jungen glauben, der die Wünsche seines Vaters missachtet und seine Familie entehrt? Oder muss man einen Burschen verachten, der aus seinem Heim verbannt und wie ein Wolf auf die freie Wildbahn gejagt wurde?«
    Wieder nickten einige Leute, und Dragon schenkte dem rundlichen Händler ein seltsames Lächeln. »Auch ich wurde von einem grausamen Schicksal aus meiner Heimat vertrieben, Master Trygyv, ebenso wie mein Bruder, der - wie Ihr Euch vielleicht entsinnt - den Namen Wolf trägt. So wurde er nach seiner Geburt nicht getauft - und ich nicht Dragon. Diese Namen erwarben wir erst später, in die weite Welt hinausgescheucht, ohne Freunde und Verwandte.«
    »Nicht durch Eure Schuld, Lord Dragon! Deshalb dürft Ihr Euch nicht mit diesem Jungen

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