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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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welcher Hinsicht?«
    »Um den Kelch geht es nicht. Er existiert tatsächlich, und er hat ihn hierher gebracht. In Wirklichkeit verdächtigt er Olav nicht, und er hat ihn auch nicht aus Mitleid auf sein Schiff geholt, sondern aus anderen Gründen, die ich nicht kenne.«
    »Warum sollte er einen Jungen mit auf die Reise nehmen, der von seinem Vater verstoßen wurde?«
    Schweigend zuckte Rycca die Achseln. Diese Frage konnte sie nicht beantworten.
    Aber Dragon hegte einen Verdacht. »Es sei denn, er wusste, dass der Kelch verschwinden würde...«
    Bestürzt runzelte sie die Stirn. »Und er brauchte jemanden, den er beschuldigen konnte.«
    »Dafür haben wir keine Beweise, es ist nur eine Möglichkeit.«
    »Nimm ihn ins Verhör, und ich bedeute dir, was ich von seinen Antworten halte.«
    Mit schmalen Augen musterte er seine Gemahlin. »Du forderst mich auf, ein Urteil zu fällen aufgrund deiner seltsamen Gabe?«
    »Keineswegs. Irgendwelche Beweise muss es geben. Und ich bitte dich nur, danach zu suchen.«
    Noch länger durften sie ihre Rückkehr in die Halle nicht hinauszögern. Auf dem Schlachtfeld hatte Dragon schon oft schnelle Entscheidungen treffen müssen. Daran war er gewöhnt. Und so nickte er. »Also gut. Aber du darfst dich nicht ins Verhör einmischen. Sprich erst, wenn wir allein sind.«
    »Darum wollte ich dich gerade bitten. Es wäre mir lieber, wenn niemand von meinen Fähigkeiten erfährt.«
    »Das kann ich dir nicht versprechen. Aber vorerst bleibt dein Geheimnis unter uns.«
    Wieder in der Halle, nahm er auf seinem Stuhl Platz, und Rycca blieb in einiger Entfernung stehen - nahe genug, so dass er sie beobachten konnte. Alle Anwesenden musterten sie erstaunt und fragten sich vermutlich, warum der Jarl eine so wichtige Gerichtssitzung unterbrochen hatte, um mit seiner angelsächsischen Frau zu reden.
    Aber niemand stellte Fragen, niemand schien zu glauben, hier würde es nicht mit rechten Dingen zugehen. Geduldig warteten die Leute, bis die Verhandlung fortgesetzt wurde.

14
    »Fürchtet Ihr tatsächlich, der Kelch wäre Euch in Landsende gestohlen worden, Master Trygyv«, fragte Dragon, »und Ihr würdet ihn nie wieder sehen?«
    Der Kaufmann straffte die Schultern und setzte eine ernste, wichtigtuerische Miene auf. »Genau das befürchte ich, Lord Dragon.«
    Kaum merklich, nur für den Jarl sichtbar, schüttelte Rycca den Kopf.
    »In diesem Fall«, entschied der Jarl, »müssen wir den Kelch sofort suchen. Alles andere kann warten.«
    »Wenn Ihr den Jungen in ein strenges Verhör nehmt, wird er sicher die Wahrheit sagen«, beharrte Trygyv.
    »Seid ihr so erpicht auf eine grausame Folter? Sollte Ragnars Sohn das Verbrechen begangen haben, wird ihn höchstens der drohende Tod zu einem Geständnis zwingen. Damit wäre Euch nicht geholfen, denn er würde das Geheimnis des Orts, wo sich die Beute befindet, ins Grab mitnehmen. Und wenn er unschuldig ist, weiß er nichts davon. Deshalb sehe ich keinen Grund, diese Verhandlung in die Länge zu ziehen. Die Stadt muss auf der Stelle durchsucht werden, ebenso Euer Schiff, vom Heck bis zum Bug - jeder Winkel. Meine Männer werden unverzüglich ans Werk gehen.«
    Ehe der Händler erneut protestieren konnte, hob Dragon eine Hand und winkte Magnus zu sich.
    Mit leiser Stimme befahl er: »Stell einen Suchtrupp zusammen. Konzentriert Euch auf das Schiff und die Stadtteile, die Trygyv aufzusuchen pflegt. Vielleicht bevorzugt er eine Taverne, oder es gibt eine Frau, mit der er sich gern vergnügt.«
    Eifrig nickte Magnus und warf Rycca einen prüfenden Blick zu. Aber er eilte wortlos davon, um den Auftrag auszuführen. Die meisten Stadtbewohner und die Schiffsbesatzung kehrten zum Kai zurück, um die Krieger des Festungsherrn bei ihrer Suche zu beobachten. Nur die pflichtbewussten Hausfrauen gingen heim, weil sie verhindern wollten, dass dreiste Männer womöglich ihre schmutzigen Finger in die saubere Wäsche steckten.
    Einige Stunden verstrichen. So wie es der Jarl angeordnet hatte, wurde eine gründliche Suche vorgenommen. An Bord von Trygyvs Schiff durchstöberten die Männer den ganzen Frachtraum und die angrenzenden Quartiere der Seefahrer. Sie spähten auch unter die Ruderbänke. Auf dem Kai inspizierten sie sämtliche Fässer und Bündel, und sie schauten sich in allen Häusern um, die der Kaufmann oder ein Komplize betreten haben mochten.
    Währenddessen wurden Olav die Fesseln abgenommen, und Dragon ermahnte ihn, auf dem Kai in seiner Nähe zu bleiben. Das tat

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