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Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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ausgetrickst. Das lässt er
     aber nicht auf sich sitzen, rennt hinter Lino her und schafft es, ihn vom Ball zu trennen. Ella ist sofort zur Stelle, übernimmt
     und spurtet nach vorn. Wie ein Tornado saust Lino hinter ihr her und rempelt sie mit der Schulter weg. Ella stolpert, fliegt
     hin - eine volle Bauchlandung! Frau Hechel pfeift; Lino wird verwarnt.
    »Das war nicht sehr sportlich, Freundchen!«
    »Buh! Buh!«, ruft Steffi, das Maskottchen. Sie steht ganz dicht am Spielfeldrand im hellblauen Rüschenröckchen und hellrosa
     Blüschen.
    Ella wischt sich das Gras aus dem Gesicht. Sie selbst tritt den Freistoß, schießt zu Carmen, Carmen passt zu Malle, Malle
     zu Birgit, Birgit zu Ella - man merkt, wie nervös die Gegenspieler werden, zu Recht, denn da sprintet Ella nach vorn, hängtdrei Tiger ab, und als sie Lino schon im Nacken spürt, legt sie ihre ganze Kraft in die Beine und schießt, schießt aufs Tor,
     obwohl das noch ziemlich weit weg ist. Nur haarscharf geht der Ball vorbei. Verdammter Mist!
    Der Tigertorwart schießt zu Linos Beulenkumpel. Der dribbelt zu Lino, Lino trickst Carmen aus, auch Stefan, José und den kleinen
     Tom, rennt an Malle vorbei und rast frontal auf Bonita zu, schießt mit voller Wucht, aber Bonita weicht nicht einen Millimeter;
     sie fängt den Ball, umarmt ihn und geht mit ihm zu Boden.
    Alle klatschen.
    Da gibt es nichts zu meckern. Bonita hat den Ball super gehalten! Weiterhin 0:0.   Aber jetzt geht das Gestochere los. Die Spieler beißen sich fest. Es wird sehr früh gestört, so kommt kein richtiges Spiel
     zustande, auch keine Tore.
    Herr Kübel brüllt: »Was fummelt ihr da rum? Steht doch nicht alle auf einem Haufen!«
    Lino schreit dasselbe seinen Spielern zu. Er versucht, sich immer wieder freizuspielen, doch Ella ist ruck, zuck bei ihm und
     schlägt ihm den Ball weg. Da tritt er ihr gegen den Knöchel, obwohl der Ball längst weg ist. Ella sackt zusammen und hält
     mit beiden Händen den Fuß, aber Frau Hechel hat nicht gesehen, dass das ein klares Foul war.
    »Buh! Buh!«, ruft Steffi, aber da ist Lino schon längst mit dem Ball auf und davon.
    Nach einem Doppelpass mit Georgie, dem Pinkler, hat er den Ball wieder auf dem Fuß und stürmt nach vorn, flankt zur Nummer
     8, dem Rechtsaußen-Mann, die Nummer 8 legt vor, zum Beulenkumpel, und der verwandelt die Flanke in ein sauberes 1:0.   Bonita hatte keine Chance! Der Ball ging weit über ihr, knapp unter der Latte ins Netz. Ella spuckt wütend auf den Rasen und
     geht mit den Händen in den Hüften zur Mittellinie.
    »Neues Spiel, neues Glück - es ändert sich im Augenblick«, würde Mama jetzt sagen, wenn sie hier wäre. Ella spürt beinahe
     Mamas Hände auf ihrer Schulter und ihr Lachen am Ohr. Aber Mama ist nicht da. Sie ist mit Papa shoppen gegangen. Für Fußball
     interessieren sich beide nicht. Dafür guckt die halbe Schule zu, klatscht am Spielfeldrand. Es steht 1:0 für die Südtiger.
     Diese Aasgeier!
    Frau Hechel legt den Ball auf den Anstoßpunkt im Mittelkreis. Die Spieler stellen sich auf. Lino grinst Ella an. Das tut genauso
     weh wie der Tritt gegen den Knöchel. Na warte!
    Anstoß für MM Victoria. Es geht zackig los, aber trotz aller Anstrengungen bleibt es in der ersten Halbzeit beim 1:0.
    In der Pause bringt Frau Wilms allen Spielern Wasser zum Trinken. Die Hälfte der Mannschaft liegt flach.
    »Puh!«, seufzt Herr Kübel. »Die Südtiger habendoch mehr drauf, als ich gedacht habe. Aber ihr habt euch tapfer geschlagen.« Er strubbelt dem kleinen Tom über den Kopf und
     lobt Carmen, weil sie eine Ecke geklärt hat. »Aber beim Spiel nach vorn muss noch mehr Bewegung rein. Bietet euch an, auch
     wenn ihr den Ball nicht immer kriegt. Hetzt die Verteidiger hin und her! Die müssen sich müde laufen!«
    Ella sitzt auf dem Rasen. Wütend schaut sie zu Lino und seiner Mannschaft hinüber. Lino kippt sich gerade Wasser über den
     Kopf und redet auf seine Spieler ein. Malle steht mit Frau Wilms am Spielfeldrand. Ella schaut Malle auf den Hintern. In kurzen
     Hosen sieht er niedlich aus. Und ganz schön viele Muckis! Damit soll er sich mal ein bisschen mehr ins Zeug legen und Lino
     ausschalten.
    Ella steht auf und humpelt los. Lino trabt an ihr vorbei und würdigt sie keines Blickes. Am liebsten würde sie ihm mit Schwung
     in den Hintern treten. Natürlich mit dem gesunden Bein. Aber darauf wird sie noch ein Weilchen warten müssen, bis sie zu Hause
     sind oder vielleicht sogar bis Montagfrüh,

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