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Wild und gefaehrlich

Wild und gefaehrlich

Titel: Wild und gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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roten Blockbuchstaben GANS AUF ZACK prangte. Das war doch irgendwie romantisch.
    Aber gerade als Brett Jeremiah zum Bett drängen wollte, flog die Tür auf, und Tinsley platzte herein. Sie trug ein roséfarbenes Chiffonkleid und eine lange zweireihige Kette aus Süßwasserperlen. Die gleiche Kette, die Brett zum Essen mit Jeremiahs Eltern hatte tragen wollen. »Oh, Jeremiah!«, gurrte Tinsley. »Ich hatte nicht erwartet, dich hier zu treffen.« Als ob sie erwartete hätte, Brett mit einem anderen Jungen anzutreffen!
    In Anbetracht dessen, wie wenig Zeit erst vergangen war, seit Brett sich auf Eric Daltons Yacht geschlichen hatte, empfand sie Tinsleys Bemerkung als verletzend. Du hinterhältige Zicke , fluchte sie innerlich. Musste Tinsley immer auf allem herumreiten? Jeremiah warf Brett einen Blick zu und Brett entdeckte in seinen blaugrünen Augen einen Hauch von Traurigkeit. Bingo, Tinsley! Jetzt hatte ihre Bemerkung Jeremiah wieder daran erinnert, wie gemein ihn Brett vor gar nicht langer Zeit hatte fallen lassen. Brett streichelte ihm sanft über den entblößten Rücken.
    Aber Jeremiah hob sein Hemd vom Boden auf, küsste Brett flüchtig auf die Wange und wisperte ihr zu: »Später.«
    Tinsley marschierte an dem halb nackten Jeremiah vorbei und strahlte ihn an. »Glückwunsch zum Sieg. Es soll ein tolles Spiel gewesen sein.«
    »Danke, Tinsley.«
    Brett funkelte Tinsley wütend an, die seelenruhig auf ihrem Schreibtisch herumstöberte und vor sich hinsummte, ehe sie schließlich mit ihrem schlanken Handy in der Hand Anstalten machte, den Raum zu verlassen.
    »Wollt ihr den ganzen Abend hier drinbleiben?«, fragte Tinsley munter und sah Brett direkt in die Augen, als hätten sie einander während der letzten zwei Wochen nicht stur geschnitten. Vor Mitgliedern des anderen Geschlechts ließ sich Tinsley nie anmerken, welch verruchtes Biest sie war.
    »Mach dir mal keine Gedanken, wir kommen schon«, erwiderte Brett zuckersüß und verbarg ihre grenzenlose Wut. Jeremiah zog sein Hemd an.
    »Gut«, flötete Tinsley und ließ die Tür hinter sich offen stehen. »Ich wäre betrübt, wenn ihr etwas versäumen würdet.«

17 Eine Waverly-Eule weiß, wann sie sich einer Mitbewohnerin anvertrauen kann und wann sie lieber den Mund hält
    Jenny drückte sich auf dem Treppenabsatz zum zweiten Stock an die Wand, um Celine Colista und Verena Arneval vorbeizulassen, die am Ende des Ganges Zimmer 309 bewohnten. Jenny hatte Verena noch nie in etwas anderem als eleganten Kleidern und Stöckelschuhen gesehen, doch heute trug sie eine hautenge schwarze Lederhose und ein smokingartiges weißes Neckholder-Top von Badgley Mischka. Celine, die alles liebte, was die Figur betonte, hatte sich in ein elegantes türkisfarbenes, langärmeliges Blousonkleid geworfen, das unterhalb der Schultern saß, und ihre Füße steckten in cremefarbenen Ballerinas.
    »Hey Jenny! Tolles Kleid«, rief Verena, während sie und Celine kichernd die Treppe hinunterrauschten. »Aber du bist in die falsche Richtung unterwegs! Die Party findet in der Eingangshalle statt!«
    Jenny war es nicht gewohnt, trägerlose Kleider zu tragen – sie hatte Angst, sie könnten ihr über den Busen rutschen und ihre großen Brüste enthüllen. Aber letzte Woche hatte sie sich einen teuren trägerlosen BH geleistet, von dem es hieß, er würde den Busen gleichzeitig heben und zusammenpressen. Und tatsächlich schien das zu stimmen. Jenny kam sich darin sogar irgendwie sexy vor. »Muss nur noch schnell, äh, Zähne putzen.« Jenny lächelte den Mädchen verlegen nach, die Arm in Arm die Treppe hinunter verschwanden.
    Ihr fehlte es, mit Brett zusammenzuwohnen, und es tat ihr leid, dass sie nicht mehr auf freundschaftlichem Fuß mit Callie stand. Gut, sie waren nie richtig befreundet gewesen. Von Anfang an hatte Callie sie höchstens toleriert, bis sie ihr plötzlich gut in den Kram passte, und selbst zu dem Zeitpunkt war sie nicht herzlich zu ihr gewesen. Aber das hatte Jenny nichts ausgemacht. Sie wusste, dass Callie nicht wirklich so kaltschnäuzig war wie Tinsley. Und sie fühlte, sie hätten gute Freundinnen werden können, wenn die Sache mit Easy nicht dazwischengekommen wäre. War es naiv zu hoffen, dass Callie die Geschichte irgendwann überwinden würde?
    Als sie ihr Zimmer betrat, fühlte sich Jenny noch einsamer – dabei war das Zimmer nicht mal leer. Callie stand vor dem Spiegel und tuschte sich die Wimpern. Eine Jeans von Rock & Republic hing ihr lose um die Hüften,

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