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Wild und gefaehrlich

Wild und gefaehrlich

Titel: Wild und gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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für ihre erstklassige Schulausbildung zu arbeiten. Aber heute Nachmittag bewunderte er Lon einer anderen Sache wegen. Nämlich für den riesigen Schlüsselbund, der an einer Gürtelschlaufe seiner Abercrombie & Fitch-Jeans hing.
    »Ich hab keinen Generalschlüssel oder so was Cooles«, räumte Lon ein, als Brandon ihn darauf ansprach. »Aber es hängen ein paar alte Schlüssel dran, die interessante Türen aufschließen. Und es stimmt, einer davon passt in den Zugang zu den unterirdischen Tunneln in Lasell.« Er zuckte die Schultern.
    »Wie zum Teufel hast du uns das verheimlichen können?« Brandon wischte sich eine herunterrinnende Schweißperle von der Stirn.
    »Weißt du, Brandon, es ist nicht wirklich ein Geheimnis.« Lon grinste selbstzufrieden. »Ein paar Mädchen wissen schon davon.« Es war bekannt, dass Lon ein Mädchenschwarm war, obwohl er nicht zu der Sorte gehörte, die pausenlos davon schwallte. Oder an Mitbewohner Listen mit Namen von Mädchen mailte, mit denen er was hatte. Mit anderen Worten: Er war kein Heath Ferro.
    »Weißt du, wie weit die Tunnel gehen?«
    »Ich hab sie nicht näher untersucht. Aber es sind Markierungen an den Wänden – angeblich führen sie zu allen Hauptgebäuden.«
    »Einschließlich der Wohnhäuser?«
    Lon nickte. »Einschließlich der Wohnhäuser.«
    Bingo.
    Brandon informierte die Tunnelverschwörer per E-Mail und schrieb: »Kommt ausgerüstet«, obwohl er selbst nicht so recht wusste, was er damit konkret meinte. Taschenlampen vielleicht, und feste Schuhe. Aber dann tauchte Walsh mit einem gelben Schutzhelm mit eingebautem Scheinwerfer auf.
    »Höhlenforscher-Ausrüstung.« Easy zuckte die Schultern und setzte den Helm auf. Er sah aus wie ein Bergmann. Wenn die Mädchen da gewesen wären, hätten sie entzückt gekreischt, wie süß er aussah und wie erfindungsreich und genial es von ihm war, sich so einen dämlichen Höhlenforscher-Helm übers Hirn zu stülpen. Brandon für seinen Teil fand, dass Walsh nur albern aussah.
    Alan St. Girard zog ein dickes Seil aus seiner Tasche und wickelte es sich um die Hüften.
    »Und für was soll das gut sein?«, fragte Ryan Reynolds. Er rieb sich die Nase und blickte skeptisch auf die Mini-Leuchtdioden, die er selbst mitgebracht hatte.
    »Für den Notfall. Falls wir jemanden aus einem Loch oder aus irgendeiner Scheiße rausziehen müssen.«
    »He!« Heath Ferro hob abwehrend die Hand. »Niemand redet hier von Schweinereien wie Rausziehen. Igitt!«
    »Noch einmal für alle Neandertaler: Das hier ist kein gefährliches Naturhöhlensystem!« Brandon zog einen schwarzen Armani-Pullover mit V-Ausschnitt über sein verwaschenes Ben-Sherman-T-Shirt. Er warf einen Blick auf Julian, dem etwas um den Hals baumelte, was wie ein Fernglas aussah. »Feldstecher?«
    »Nachtsichtgerät«, berichtigte ihn Julian. Sein Haar, das normalerweise in alle Richtungen abstand, quoll unter dem Bund einer schwarzen Strickmütze hervor. Er sah wie ein riesiger Kurt Cobain aus, was vielleicht an einem etwas eigenwilligen Genmix in Seattle lag.
    »Lass mal sehen.« Heath Ferro grabschte schon danach, aber Julian, der gut fünfzehn Zentimeter größer war, zog das Nachtsichtgerät schnell vom Hals und hielt es über den Kopf.
    »Ich trau dir nicht zu, mit teurem Spielzeug umzugehen.«
    »Wo hast du das her?«, fragte Brandon neugierig. Dieser junge Julian war ein Rätsel.
    »Von meiner Mutter.« Er hielt es sich vor die Augen und tat so, als ob er Brandon damit beobachtete. »Sie war bei der CIA.«
    »Im Ernst?« Ryan Reynolds blieb fast das Herz stehen. Alias – Die Agentin war seine Lieblingsserie.
    »Nein.« Julian lächelte.
    Brandon tippte ungeduldig mit seinen schwarzen Bowling-Schuhen von Camper auf den Linoleumboden. »Sind wir dann eventuell so weit? Die Mädels warten.«
    Lon führte sie in den Keller des alten Sportgebäudes. Die Decken waren niedrig und jede Menge altmodischer Sportgeräte waren hier gelagert. Unvermittelt machte er vor einer unscheinbaren Tür halt, direkt neben dem schäbigen Büroraum des Football-Trainers. Mit Kennermiene ging er die Schlüssel an seinem Bund durch, dann steckte er einen in das Schloss. Alle hielten die Luft an. Jemand summte: »Dumm-di-dumm-di-dumm-DUMM!«
    Die Tür ließ sich ohne Mühe öffnen. »Lon, ich knutsch dich! Nichts wie rein!« Heath klatschte Beifall und zog seine Taschenlampe aus der Tasche. Er strahlte die Wände an und beleuchtete einen Hinweis, der wie ein Wegverzeichnis aussah. Der Name

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